Sprockhövel.

Eine komplette Saison hörte und sah man nichts von Carolina und Daniel Hermann. Die gebürtigen Sprockhöveler, die sich auch auf internationaler Ebene im Eistanz einen Namen machten, mussten verletzungsbedingt aussetzen.

„Das war schon ärgerlich“, sagt Daniel Hermann (25). Er selbst zog sich im vergangenen Jahr im November einen Leistenbruch zu. Seine 23-jährige Schwester, Carolina, litt zu dieser Zeit bereits unter einem doppelten Meniskusriss im Knie. Kurz vor der WM 2010 in Turin passierte ihr das Unheil. Nun sind die beiden wieder in das Wettkampfgeschehen der Meisterklasse eingestiegen. „Eigentlich wollten wir schon eher wieder anfangen. Krankheitsbedingt haben wir den Start jedoch verschieben müssen“, sagt Daniel Hermann. Letzte Woche starteten sie beim „International Cup of Nice“ in Frankreich und belegten den sechsten Rang. „Das ist wettkampftechnisch gesehen natürlich enttäuschend, aber für unsere lange Pause in Ordnung“, so Hermann. Er und seine Schwester müssen erst wieder Wettkampfroutine sammeln. „Normalerweise sind wir es gewohnt, acht große Wettkämpfe in einer Saison durchzulaufen. Nach der Pause müssen wir unseren Trainingsrhythmus aber noch finden“, beschreibt der Eistänzer den schwierigen Start.

Das Paar müsse sich noch enorm steigern, um oben mitzumischen. Am Wochenende nahmen sie in Dortmund an der „NRW-Trophy“ teil und schafften den dritten Platz mit 126 Punkten. „Da ist noch Luft nach oben. Wir wussten, dass es erstmal schwierig wird, aber wir müssen höhere Werte erreichen“, fordert Hermann. Denn die Punkte sind einerseits wichtig, um im Bundeskader zu bleiben, bei dem zweimal über 120 Punkte in einem Wettkampf erzielt werden müssen. Andererseits möchte das Eistanzpaar Ende Januar in Sheffield bei der EM starten. „Das ist unser erstes Saisonziel“, stellt Daniel Hermann klar.

In Dortmund lief es noch nicht nach Plan. Das deutsche Paar Tanja Kolbe und Stefano Caruso konnten sich vor den Hermanns platzieren. „Sie sind zurzeit topfit. Wenn sie ihre Leistung halten, wird es eng für uns“, schätzt Hermann. Aber der Zug sei noch nicht abgefahren. Übernächste Woche treten sie in Tschechien an. „Wir hoffen auf einen weiteren internationalen Wettkampf im Dezember. Und am 6. und 7. Januar stehen die Deutschen Meisterschaften in Oberstdorf an“, sagt Hermann. Bis dahin wollen sie mit der nationalen Konkurrenz gleichziehen. „Wir werden nichts geschenkt bekommen. Aber es wäre schön, wenn wir am Ende der Saison da stehen würden, wo wir hinwollen.“