„Konditionell liefen manche Spielerinnen anfangs etwas hinterher. Auch technisch hatten einige der Neuen Probleme. Dafür, dass wir aber neu aufgestellt sind, sind wir zufrieden“, sagt Sascha Piontek. Der 21-Jährige trainiert zusammen mit Daniel Mol (28) die Frauenfußball-Mannschaft des TuS Blankenstein, die in dieser Saison neu in der Kreisliga A gestartet ist.
Damit stellt Hattingen wieder eine Frauen-Mannschaft im Kreis Bochum. Viele Spielerinnen der U17 wurden in diesem Jahr zu alt für die Blankensteiner Jugendmannschaft. Acht Spielerinnen hätten entweder wechseln oder mit dem Fußball aufhören müssen. „Ich wäre sonst wohl zur TSG Sprockhövel gegangen“, verrät Tanja Werda. Die 17-Jährige freut sich aber, dass in Blankenstein eine Frauen-Mannschaft gemeldet wurde. „Ich bin dann geblieben, ich habe in der Mannschaft Spaß“, sagt die Stürmerin, die zurzeit ersatzweise die Kapitänsbinde trägt. Führungsqualitäten hat sie, da sie sogar an der Talentförderung des DFB teilgenommen hat.
„Von den zehn anderen Spielerinnen, die im Kader stehen, haben einige bereits in unserer alten Frauen-Mannschaft gespielt“, sagt Daniel Mol. Fünf neue Spielerinnen seien zur Mannschaft gestoßen. Beispielsweise Anja Leveringhaus. „Mein Sohn und meine Tochter spielen beide in der Jugend. Daniel hat mich daher gefragt, ob ich nicht auch mitmachen möchte. Da ich früher mal aktiv gespielt habe und eigentlich immer am Platz war, habe ich zugestimmt“, erzählt die 36-jährige Mittelfeldspielerin. Andere Spielerinnen wurden ebenfalls per Mund-zu-Mund Propaganda gewonnen.
Sascha Piontek hat schon die Mädchen-Mannschaft aufgebaut. Daniel Mol trainierte vorher die Minikicker. „Man hat durch die Mädchen-Mannschaften einen Bezug zum Frauenfußball. Man möchte die jungen Spielerinnen nicht gehen lassen. Es bedeutet auch Bewegung für die Damen in Hattingen“, so Mol.
Unter den 18 Spielerinnen aus dem Kader sind vier gleichzeitig auch noch Jugendspielerinnen. Sie sind einer Doppelbelastung ausgesetzt. Samstags spielen sie für die U17, sonntags für die Frauen. „Sie sind Leistungsträgerinnen bei uns und daher wichtig. Wir haben sie hochgezogen“, so Sascha Piontek.
Den Trainern macht es Spaß, die Mannschaft zu betreuen. „Der Zusammenhalt ist groß, die neuen Spielerinnen wurden gut aufgenommen. Das ist ein Vorteil“, sagt Mol. Natürlich müssen die beiden auch mal Klartext reden. „Im Training sind die Leistungen besser als in den Spielen. Das regt mich manchmal auf“, sagt Sascha Piontek. Meistens gelingen dann die Spielzüge in der zweiten Halbzeit besser.
In den ersten Saisonspielen zahlten die Blankensteiner Fußballerinnen noch ein bisschen Lehrgeld. Zunächst setzte es fünf Niederlagen in Serie. Doch seit dem vergangenen Wochenende sind die ersten Punkte auf dem Konto. Blankenstein gewann das Heimspiel gegen den SV Germania Bochum-West mit 5:2. Damit steht der TuS auf Platz 15. 17 Mannschaften spielen in der „Bochumer“ Kreisliga.