Man glaubt es nicht: 70 Jahre alt wird Burkhard Pieper am Samstag. Das sieht man ihm nicht an, der Mann ist topfit. Und er ist ein leidenschaftlicher Fußballer. Und zwar ein aktiver. Immer noch.
Bei der DJK Märkisch Hattingen spielt Burkhard Pieper in der Super-Altliga-Mannschaft. Montags wird trainiert, am Wochenende gespielt. Regelmäßig. Dabei variieren die Positionen, auf denen Burkhard Pieper eingesetzt wird. Er spielt im Tor, allerdings hilft er auch auf dem Feld aus, wenn er gebraucht wird. Und er wird oft gebraucht.
Im Jahr 1954 siedelte Burkhard Pieper aus Thüringen nach Hattingen über. Fußball spielte er zunächst beim SSV Holthausen, später war er auch als Betriebssportler aktiv - bei der SG Aurora. Seit 1978 wiederum ist er ganz eng mit der DJK Märkisch Hattingen verbunden, für die er fast schon alles gemacht hat – als erfolgreicher Jugendtrainer und natürlich auch als Spieler. Ein kleines Zwischenspiel gab es dann bei O’Lar Hattingen, dem portugiesischen Club, der inzwischen aus der Hattinger Vereinslandschaft verschwunden ist. Drei Jahre lang, von 1993 bis 1996, trainierte er O’Lar. Drei schöne Jahre seien das gewesen, sagt Burkhard Pieper. Und natürlich half er auch aus – mit 53 Jahren stand er noch im Tor, mit 60 spielte er in der Reserve.
Dabei kam er oft sehr kurzfristig zu seinen Einsätzen, auf die er aber immer vorbereitet war. Denn wenn Burkhard Pieper zum Fußballplatz geht, dann hat er seine gepackte Sporttasche dabei. Immer. Man kann ja nie wissen, ob man gebraucht wird.
So intensiv für sein Hobby leben kann natürlich nur ein Mensch, dem in der Familie viel Verständnis entgegen gebracht wird. In dieser Hinsicht kann sich Burkhard Pieper nicht beklagen. Seine Frau Doris hat früher selbst Fußball gespielt und sie hat regelmäßig zugeschaut, wenn ihr Mann zum Einsatz kam. Kein Wunder also, dass auch der Sohn Thomas ein Fußballer wurde. „Der wurde auf dem Fußball-Platz gewickelt“, sagt Burkhard Pieper, der sich darüber freut, dass inzwischen auch die nächste Generation aktiv Fußball spielt. Enkel Julian kickte zunächst für den TuS Hattingen, ist inzwischen aber zur TSG Sprockhövel gewechselt. „Wegen des Kunstrasens“, sagt der Opa, schränkt dann aber ein. „Das ist nicht immer der alleinige Grund. Wichtiger ist die Vereinsführung. Wir haben auch immer auf Asche gespielt und großen Spaß dabei gehabt.“
Weil ihm auch heute noch der Fußball große Freude bereitet, will Burkhard Pieper noch lange weiterspielen. Vor fünf Jahren habe er aber einmal gedacht, dass jetzt womöglich Schluss sei. Damals spendete er seiner Frau einer Niere. „Da habe ich mir schon Gedanken gemacht. Aber dann hat mir der Arzt gesagt: Mit einer Niere können sie genau so gut spielen wie mit zweien. Und genau so ist es auch.“