Stadtmeister ist er schon geworden. Dabei weiß er gar nicht mehr wie oft eigentlich. „Zwei- oder dreimal“, sagt Berndt Aust (56), der aktuelle Trainer des VfL Winz-Baak und der ehemalige Spieler der Landesliga-Mannschaft aus der Nordstadt.
Die Winz-Baaker waren zu Austs aktiven Zeiten die Nummer eins in der Stadt. Auf dem Feld als einziger Landesligist ohnehin, aber auch in der Halle waren sie kaum zu schlagen. Uwe Weiß, Jürgen Hildebrand, Ralf Weber und „Eumel Modest“ hießen die Hallenkönige des VfL. Halt die Spieler, um die sich alles drehte. „Wenn der Eumel Modest den Ball auf seinem linken Fuß hatte, dann konnten wir uns eigentlich schon umdrehen, dann war der Ball kurz darauf drin“, sagt Bernd Aust. „Das war unglaublich. Diese erste Garnitur hat dann oft alles klargemacht, die Spieler die danach reinkamen, hatten nicht mehr so viel zu tun.“
Aust erinnert sich auch noch gerne an die Stimmung in jenen Jahren. „Wenn man in der Halle stand, dann war die linke Seite gefüllt mit der großen Winz-Baaker Familie. Spieler, Betreuer und die Freunde des Vereins.“
So wird das am Wochenende in Holthausen sicher nicht mehr sein. Denn diese Winz-Baaker Familie ist kleiner geworden, und die Fußballer spielen auch schon lange nicht mehr in der Landesliga, sondern in der Kreisliga C. Und zu den Favoriten gehört die Mannschaft von Bernd Aust ganz sicher auch nicht. Eine gute Vorrunde möchte er spielen, vielleicht sei ja Platz zwei in der Gruppe möglich, sagt der Trainer. Um das zu schaffen müsse sich seine Mannschaft aber an die Vorgaben halten. Man dürfe sich nicht überschätzen. Eine eher defensive Spielweise sei angebracht. Spielen wir zu offensiv, dann werden wir zur Schießbude“, sagt er. „Wir müssen es so machen wie vor zwei Jahren.“ Damals erreichte der VfL als Ausrichter die Hauptrunde und verpasste den Einzug in die Finalspiele nur wegen des schlechteren Torverhältnisses.
Als Gruppenfavoriten sieht Bernd Aust den AC Hattingen. Außerdem spielen in der Winz-Baaker Gruppe die SG Hill und die DJK Märkisch, mit der Bernd Aust auch schon einmal Stadtmeister geworden ist. Damals als Trainer eine Klasse-Mannschaft. Der alles überragende Spieler bei Märkisch war Roger Genschur - auch er ein Hallenspieler, wie es sie heute nur noch selten gibt.
„Für mich war das ein riesiges Erlebnis“, sagt Bernd Aust, der ein großer Freund der Hattinger Stadtmeisterschaft ist. Allerdings sagt er auch: „Die Stadtmeisterschaft ist das einzige Turnier, das mich interessiert. Alles andere schaue ich mir nicht an. Aber die Stadtmeisterschaft ist schon etwas Besonderes. Da laufen einem ja auch viele Menschen über den Weg, die man sonst nicht mer so oft sieht. Und dann kann man auch ein bisschen plaudern.“
Auch über die guten alten Zeiten.