Hattingen/Bochum. Die SG Welper zieht ihre Mannschaft aus der Fußball-Bezirksliga zurück. Ein Bochumer, der erst vor der Saison nach Hattingen wechselte, kritisiert den Klub.

Eigentlich kam René Löhr vor der Saison von Bezirksliga-Absteiger VfB Günnigfeld zu der SG Welper um, „eine gute Rolle in der Bezirksliga zu spielen“. Der 33-Jährige sagt: „Ich bin kein Spieler, der irgendwo im Mittelmaß rumturnen will. Ich habe zwar Höhen und Tiefen in meiner Karriere erlebt, aber sowas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt.“

Aufgrund eines zu kleinen Kaders zieht die Sportgemeinschaft nach den kommenden zwei Spielen gegen Westfalia Huckarde und den SC Weitmar 45 die erste Mannschaft aus der Bezirksliga zurück und steht damit als erster Absteiger der Staffel 10 fest. Mehr Informationen lesen Sie hier.

Welperaner Routinier kann die Entscheidung nicht verstehen

Nachvollziehen kann Löhr die Entscheidung des Vorstands um Fußball-Chef Vincenzo Bavaro jedenfalls nicht. „Ich finde, sie machen es sich damit ziemlich einfach. Ich weiß aber auch nicht, was alles vorgefallen ist, ich kam ja erst im Sommer dazu.“ Der 33-Jährige ist sich allerdings sicher, dass der Verein mit ein paar Verpflichtungen im Winter keineswegs abgestiegen wäre.

„Wir haben gegen DJK Wattenscheid mit unserem Torwart aus der zweiten Mannschaft im Sturm gespielt. Dadurch merkst du, dass das Niveau in der Bezirksliga einfach gesunken ist. Es sagt schon einiges über die Liga aus, wenn wir mit unserer Mannschaft so viele Punkte holen.“ Zum Zeitpunkt des Rückzugs standen die Welperaner sogar über dem Strich.

Löhr dachte nicht, dass er so etwas erleben würde

„Vor allem für die jungen Spieler ist es schade. Sie werden vom Verein im Stich gelassen. Ben Sauer beispielsweise kam aus der Kreisliga zu uns und ist mit acht Saisontoren inzwischen Top-Torjäger. Jetzt werden er und die anderen jungen Spieler vom Verein im Stich gelassen. Das tut mir für sie besonders leid. Ich selbst hätte nicht gedacht, dass ich sowas nochmal erleben werde“, so der zweifache Familienvater. Keiner im Team habe damit gerechnet: „Wir waren all baff. Wir haben Spieler, die schon lange in Welper spielen. Für die war das wirklich heftig. Wenn es so zu Ende geht, ist es einfach enttäuschend.“

Trotz allem ist der 33-Jährige voller Stolz für das Team: „Ich muss vor der Mannschaft den Hut ziehen. Jeden Sonntag gab es eine neue Überraschung und trotzdem hatten alle die Moral, sich jeden Sonntag für sich selbst und den Klub zu pushen.“

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