Sprockhövel. Oberligist HSG Hattingen-Sprockhövel präsentiert sich gegen Westfalia Hombruch desolat. Was Trainer Oliver Bratzke vor allem kritisierte.

Die Heimserie ist gerissen. Nach saisonübergreifend drei Siegen in Serie erwischte es die HSG-Hattingen-Sprockhövel erstmals in einem Punktspiel in der Glückaufhalle. Die Spielgemeinschaft unterlag dem Tabellennachbarn TuS Westfalia Hombruch glatt mit 21:29 und lieferte über weite Strecken eine desolate Vorstellung ab. Von alledem, was man sich im kurzfristig anberaumten Kurztrainingslager erarbeiten wollte, war weit und breit nichts zu sehen.

„Das ist doch nicht mehr normal“, ärgerte sich ein arg enttäuschter HSG-Anhänger kurz vor dem Abpfiff auf der Tribüne. Und Trainer Oliver Bratzke gab dem Fan recht. „Man kann ja verlieren, aber nicht so. Die Einstellung war noch nicht einmal bei 80 Prozent“, schimpfte der Coach, allerdings in der ihm eigenen ruhigen Art. Und weiter: „Die Zuschauer tun mir richtig leid. So eine Leistung haben sie einfach nicht verdient.“

Trainer der HSG Hattingen-Sprockhövel tun die Fans leid

Rumms, das saß, traf aber den Nagel auf den Kopf. Denn auch Bratzkes Trainerkollege Jörn Uhrmeister wunderte sich, wie einfach es den Seinen gemacht wurde. „Das war ja auch für uns nicht planbar. So leicht hatte ich es mir nicht vorgestellt. Bereits nach zwölf Minuten war die Partie ja bereits in unsere Richtung gelaufen. Dabei haben wir ja nun wirklich auch keine Glanzlichter gesetzt“, freute sich der frühere Torwart des TuS Hattingen über zwei ganz einfach errungene Zähler, die seinem Team in der unteren Tabellenhälfte etwas Luft verschaffen.

Ganz im Gegensatz zur HSG, die auf dem viertletzten Rang stehend den Blick in Richtung Tabellenkeller richten muss. Gerade nach dieser indiskutablen Leistung. „Uns ist es wichtig, die Abläufe und Spielformen durch gewisse Grundregeln weiter zu festigen. Denn nur so können wir die vielen Ballverluste, die wir zuletzt beobachten mussten, minimieren“, hatte Bratzke vorab noch das Kurztrainingslager begründet. Doch gefruchtet hat es nicht. Ohne Mumm und Konzentration, ohne Gegenwehr und Konsequenz im Abschluss standen die Hausherren zunächst mehr oder weniger hilflos dem vom Anpfiff an gierigen Gästeteam gegenüber.

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HSG-Torhüter Felix Botte verhindert zur Pause Schlimmeres

Nach knapp fünf Minuten hieß es bereits 0:4, und nach zehn Minuten leuchtete auf der nagelneuen Anzeigetafel bereits deutlich lesbar das deprimierende Zwischenergebnis von 1:7 auf. Erst mit dem Rücken zur Wand stehend und mit einem wiederholt glänzend reagierenden Felix Botte im Tor änderte sich die Körpersprache. Die HSG ließ sich nicht hängen. Die Bratzke-Sieben ging in der Abwehr viel beherzter zur Sache und kam im Angriff mit Kai Werthebach aus dem Rückraum und Florian Neumann bei schnellen Gegenstößen zu erfolgreicheren Abschlüssen. Und als Botte per Blitzreflex einen Fünf-Tore-Rückstand (10:15) in die Pause rettete, war in den Gesichtern der Anhänger wieder ein Fünkchen Hoffnung zu erkennen.

Das kleine Zwischenhoch erwies sich aber als Strohfeuer. Eine knappe Viertelstunde später hieß es bereits 12:22. Die Entscheidung war früh gefallen. Die Hombrucher taten schließlich nur noch das Nötigste und feierten danach lautstark einen klaren Sieg gegen eine arg enttäuschende HSG, die unbedingt aus diesem Spiel ihre Lehren ziehen muss, wenn sie nicht innerhalb kürzester Zeit ans Tabellenende durchgereicht werden will.

HSG Hattingen-Sprockhövel – TuS Westfalia Hombruch 21:29

„Spielfilm“: 0:4, 2:8, 5:10, 6:13, 10:15 (Hz.), 12:22, 15:22, 19:24, 19:28, 21:29

HSG: Botte, Frorath; Jäger, Schmitz (1), Bothmann, Tarussis (2/1), Neumann (3), Werthebach (10), Schiltz, Dobrodt (4/1), Isermann, Grotjahn (1), Filla, Aufermann.

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