Sprockhövel. Der Trainer des SC Obersprockhövel sieht beim 4:1 auch ein Tor aus dem Lehrbuch. Und er erklärt, was er an der Spielweise etwas verändert hat.
Die Westfalenliga-Fußballer des SC Obersprockhövel können nach drei Spielen und drei Siegen zweifellos und ein bisschen stolz behaupten, einen perfekten Saisonstart hingelegt zu haben. „Und man darf nicht vergessen, wer noch alles gefehlt hat“, sagt Trainer Robert Wasilewski nach dem 4:1 (2:0)-Erfolg über Aufsteiger SV Hohenlimburg. Das Traurige: Ein ohnehin Leidgeprüfter wird nun auch sehr lange ausfallen. Robin Kost hat sich in der ersten Halbzeit in einem Zweikampf, möglicherweise ist es auch ein Foulspiel gewesen, wohl einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen.
Noch am Freitag hat Jörg Niedergethmann, der Sportliche Leiter, davon gesprochen, dass die SCO-Mannschaft von Verletzungen verschont bleiben müsse, um im Top-Fünf-Konzert mitzuspielen, vielleicht sogar um mehr. Nach Niklas Musial, der sich während der Vorbereitung beim Cranger-Kirmes-Cup einen Achillessehnenriss zugezogen hat, ist Robin Kost aber schon der zweite Langzeitverletzte für diese Saison. Und offen ist auch noch Steven Frühaufs MRT-Ergebnis, das der Stürmer nach seiner Schulterverletzung am Mittwoch erhalten wird, während Arber Berbatovci in die zweite Mannschaft strafversetzt worden ist.
„Wir haben jetzt nicht mehr 70, 75 Prozent Ballbesitz, sondern fünf Prozent weniger, dafür sind wir aber effektiver.“
Aber der Obersprockhöveler Kader ist breiter aufgestellt als in den vergangenen Saisons, und Robert Wasilewski hat auch die Spielweise, wie er sagt, „ein bisschen verändert“. Und zwar? „Wir haben jetzt nicht mehr 70, 75 Prozent Ballbesitz, sondern fünf Prozent weniger, dafür sind wir aber effektiver“, erklärt der SCO-Trainer nach der Hohelimburg-Partie, die quasi ein Paradebeispiel gewesen ist.
Can Bayrakli köpft in der achten Minute das 1:0 für den SC Obersprockhövel
„Zwei gute Möglichkeiten, zwei drin. Besser geht’s nicht“, fasste Robert Wasilewski die erste Halbzeit zusammen. Er freute sich, dass seine Mannschaft aus den Video-Analysen Kapital geschlagen hatte. „Wir wussten, dass die Hohenlimburger hochschieben, um zu pressen“, sagte er. Begeistert war er vor allem vom frühen 1:0 aus der achten Minute, das Can Bayrakli per Kopf nach einer Flanke von Jan-Niklas Budde erzielt hatte. „Wie aus dem Lehrbuch, super herausgespielt“, sagte der SCO-Coach, dem an diesem Sonntag auch Moritz Schrepping gefehlt, weil dieser ein Geburtstagsgeschenk eingelöst hatte – und zwar einen Besuch beim Formel-1-Rennen in Zandvoort.
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Beyar Suleyman vom SV Hohenlimburg sieht in der 59. Minute die Rote Karte
Nach nur 16 Minuten stand’s schon 2:0. Nico Jahnke hatte den Ball clever über SVH-Keeper Jonas Schilling gelupft. Die Devise für den zweiten Abschnitt war klar. „Wir wollten für Robin spielen und nichts anbrennen lassen“, sagte Robert Wasilewski. Das gelang, obwohl es eine Ausnahme gab. Nachdem Pascal Fabritz mit einer Kopfball-Bogenlampe nach einer Flanke von Kjell Friedenberg auf 3:0 erhöhte hatte, fingen sich die Obersprockhöveler einen Gegentreffer.
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Der Ball landete zweimal an der Latte des SCO-Gehäuses und musste dann offensichtlich irgendwie hinter der Linie gewesen sein. So entschied zumindest Regionalliga-Schiedsrichter Cengiz Kabalakli vom ETuS Gelsenkirchen, der nach 59 Minuten für ein personelles Ungleichgewicht gesorgt und Hohenlimburgs Beyar Suleyman für dessen Frustfoul an Nico Jahnke die Rote Karte gezeigt hatte.
Obersprockhövels Trainer Robert Wasilewski freut sich über Kjell Friedenberg
In Gefahr geriet der souveräne Erfolg des neuen Tabellenführers nicht mehr. Er hätte sogar noch deutlicher ausfallen können als 4:1. Für diesen Schlusspunkt sorgte Kjell Friedenberg mit seinem zweiten Scorer-Punkt in der Nachspielzeit. Nach einem Pass des eingewechselten Benjamin Janson schloss er mit einem Schuss ins kurze Eck ab.
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Und Robert Wasilewski freute sich, dass der neue Mann, der von der TSG Sprockhövel zum Schlagbaum gekommen ist, immer mehr aufdreht. „Ich wusste, dass der Junge gewisse Fähigkeiten hat, obwohl es in der Vorbereitung für ihn etwas unglücklich gelaufen ist“, sagte der SCO-Trainer. Und nach einer kurzen Pause: „Es macht momentan Spaß.“ Es macht Spaß, zuzuschauen.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Can Bayrakli (8.), 2:0 Nico Jahnke (16.), 3:0 Pascal Fabritz (62.), 3:1 Julian Flügge (70.), 4:1 Kjell Friedenberg (90.+1).
SC Obersprockhövel: Zölzer - Baur, Monse, Gremme, Budde - Jahnke (63. Dytko), Kost (36. Dudda), Fabritz, Friedenberg (90.+2 Cenaj) - Bayrakli (77. Janson), Wasilewski (83. Johannes).
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