Hattingen. Mit einem Rumpfkader verliert die TSG Sprockhövel das Testspiel in Hilden. Der Trainer macht deutlich, was noch fehlt. Niederwenigern gewinnt.

Die TSG Sprockhövel tritt mit einem Mini-Kader an, der TuS Hattingen nutzt den Frischevorteil und bei den Sportfreunden Niederwenigern geht es wild zu.

Die heimischen Teams aus Hattingen und Sprockhövel haben ihr Wochenende für die nächsten Testspiele genutzt. Der Überblick.

TSG Sprockhövel hat nur zehn Feldspieler zur Verfügung

VfB 03 Hilden – TSG Sprockhövel 1:0

Gerade einmal zehn Feldspieler standen TSG-Coach Andrius Balaika in Hilden zur Verfügung – Testspieler hatten die Blauen diesmal nicht mit im Gepäck. Aus dem ohnehin noch kleinen Kader fehlten auch noch einige Akteure. Doch gegen den Niederrhein-Oberligisten aus Hilden machten die Sprockhöveler das Beste aus ihrer Situation und lieferten ein ordentlichen Spiel ab. „Wir haben gut mitgehalten“, sagte Balaika. „Das Gute an so einem kleinen Kader ist, dass jeder Spieler 90 Minuten spielen kann. Ansonsten wechselt man in solchen Spielen ja zur Pause fast die ganzte Mannschaft aus.“

Das einzige Tor der Partie fiel in Hälfte eins. Die Gastgeber überwanden TSG-Keeper Philipp Knälmann in Minute 30. Nach dem Seitenwechsel gab es Chancen auf beiden Seiten, das Balaika-Team hatte gleich mehrere Chancen auf den Ausgleich, blieb im Abschluss aber etwas glücklos.

Der nächste Test für die TSG steht am Donnerstag an, dann geht es auswärts gegen den Landesligisten FC Kray zur Sache. „In der kommenden Woche kehren zwei, drei Spieler zurück. Aber wir brauchen defnitiv noch drei, vier neue Spieler, die uns sofort weiterhelfen“, erklärt Andrius Balaika.

Beide Trainer sind mit dem Testspiel zufrieden

TSG Sprockhövel II – TuS Hattingen 2:3

Das Duell der beiden Neu-Bezirksligisten entschieden die Hattinger am Ende für sich. Nach Abpfiff waren beide Trainer mit den Leistungen ihrer Mannschaften absolut zufrieden. „Das war ein guter Test. Der TuS Hattingen hat ein richtig gutes Spiel gemacht, aber wir waren auch gut drin“, sagte Sprockhövels Trainer Christian Kalina. „Der TuS hatte mehr Ballbseitz, aber auch wir hatten gerade in der ersten Hälfte starke Phasen.“ Das erste Tor erzielten die Rot-Weißen. Eine Flanke von Ramon Sauret-Kranz nutzte Rückkehrer Tom Pickhardt zur Führung. Diese hatte aber nur kurz Bestand, denn die Blauen glichen fast postwendent durch Marc Wiederholz aus und drehten die Partie vor der Pause sogar noch.

24 Bilder vom Spiel TSG Sprockhövel II gegen TuS Hattingen

Bilder aus der 1. Halbzeit.
Bilder aus der 1. Halbzeit. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
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Im zweiten Abschnitt schickten die Hattinger eine rundum erneuerte Elf auf den Platz. „Das war heute unser Vorteil“, sagte Spielertrainer Serkan Aydin, der ebenso wie sein Trainerkollege Yusuf Aydin je eine Halbzeit spielte. „Wir haben den Ball insgesamt gut laufen lassen. Uns ging es aber vor allem darum, dass die Spieler nach den intensiven Woche noch einmal richtig Gas geben. Und das haben sie getan.“ Auch durch den Frischevorteil erarbeiteten sich die Hattinger gute Chancen heraus und nutzten durch Juliano Bschorr Guedes und Nico Werda zwei davon zum 3:2-Sieg aus.

Levent Dalgic und Tim Leunens (vom TuS Hattingen in Rot) im Duell mit Hamdi Kaya aus der zweiten Mannschaft der TSG Sprockhövel. Der TuS hat das Testspiel mit 3:2 gewonnen.
Levent Dalgic und Tim Leunens (vom TuS Hattingen in Rot) im Duell mit Hamdi Kaya aus der zweiten Mannschaft der TSG Sprockhövel. Der TuS hat das Testspiel mit 3:2 gewonnen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Dass die Hattinger einen großen und guten Kader zusammen haben, ist auch anderen Verein nicht verborgen geblieben. Für Niklas Müller, Trainer des Bezirksliga-Konkurrenten SV Bommern, zählen die Hattinger sogar zum Favoritenkreis der Liga, äußerte er zuletzt im Gespräch mit der WAZ. Das sieht TuS-Coach Serkan Aydin aber ganz anders: „Wir sind Aufsteiger und backen kleine Brötchen“, sagte er.

Obersprockhövel II überrascht die Sportfreunde Niederwenigern

SF Niederwenigern – SC Obersprockhövel II 6:4

Kurzfristig vereinbarten die Sportfreunde Niederwenigern und der SC Obersprockhövel II das Testspiel am Sonntag. Den Wennischen hatte der FSV Vohwinkel kurzfristig abgesagt und so fragten sie bei den ebenso gegnerlosen Obersprockhövelern an. Die sagten zu und legten im Spiel dann überraschend los. Nach drei Minuten führte der Bezirkligist beim Neu-Oberligisten mit 2:0.

Ein von der Mauer abgefälschter Freistoß flog an die Latte und sprang wieder zurück ins Feld. Janik Denzel stand bei Abpraller genau richtug und köpfte die Kugel über die Linie. Wenige Augenblicke später lag der Ball wieder im Netz. „Nach einer Ecke haben den Ball fünf Leute im Ping-Pong-Stil berührt und dann war er drin“, sagte SFN-Trainer Marcel Kraushaar. Mit der Führung im Rücken legte der SCO den Fokus auf die Defensive. Die Schwarz-Gelben übernahmen wie erwartet die Kontrolle. Sie kamen zum Anschluss, doch Alex Valdix sorgte noch vor dem Wechsel für den alten Abstand.

Niederwenigerns Trainer möchte so ein Ergebnis nicht nochmal sehen

„Leider haben wir den Start in die zweite Hälfte total verschlafen“, sagte Andreas Klatt, Co-Trainer des SCO II. Und so machten die Gastgeber innerhalb von fünf Minuten aus dem 1:3 ein 4:3. Die Hattinger ließen Tore fünf und sechs folgen, ehe der Außenseiter kurz vor Schluss das vierte Tor erzielte. „Unsere ersten Testspiele sind ja immer ein bisschen wild“, sagte SFN-Coach Kraushaar. „Wir haben viel probiert und das Ergebnis ist zweitrangig, aber vier Gegentore sind mir dann doch zu viel. Sollten wir so ein Tennis-Ergebnis in vier bis sechs Wochen noch einmal sehen, wäre das definitiv nicht gut.“

Sein Gegenüber Klatt war zufrieden mit dem Spiel seines Teams: „Hätte uns jemand vor dem Spiel gesagt, es fallen zehn Tore, wären wir mit dieser Verteilung sofort einverstanden gewesen“, so Klatt.