Hattingen. Der Sportliche Leiter hat heute Geburtstag. „Männi“ hat mit seinem Verein Höhen und Tiefen erlebt. Zu seinem Ehrentag blickt er noch mal zurück.
„Hallenkönig“ und „Fußballgott“ sind nur zwei von vielen Superlativen, mit denen Detlef Pehlke im Laufe seiner Spielerkarriere beschrieben wurde. Nun wird die Hattinger Legende und das Niederbonsfelder Urgestein am heutigen Dienstag 60 Jahre alt. So richtig alt fühl sich „Männi“ aber noch lange nicht.
„Mein Opa hat gesagt, wenn die sechs vorne steht, dann ist die Rente nicht mehr weit. Aber ich fühle mich noch so fit, da ist an Rente noch nicht zu denken. Außerdem halten mich die Jungs jung“, sagt Pehlke, der seit nun zehn Jahren Sportlicher Leiter des SuS ist und vorher als Spieler und Trainer für die Blau-Weißen aktiv war.
Seit 1968 ist Detlef Pehlke beim SuS Niederbonsfeld
Die Vereinsikone trat 1968 dem Klub bei und hat bis heute viel erlebt – Höhen, aber auch Tiefen. Die schönen Erinnerungen überwiegen dennoch bei weitem. „Ich habe drei Aufstiege als Spieler mitgemacht, das waren immer die Höhepunkte“, so Pehlke.
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Nach einem der drei Aufstiege feierten die Bonsfelder besonders wild, im Sommer 1997. Pehlke ließ sich die Haare von seiner Frau in den Bonsfelder Vereinsfarben blau und weiß färben, ehe er und seine Mannschaftskameraden in den Flieger nach Mallorca stiegen, um dort die Nächte durchzufeiern.
Der feine Techniker Pehlke war auch in der Halle ein richtig Guter und so auch bei der Hattinger Hallenstadtmeisterschaft von seinen Gegnern gefürchtet. „Einmal standen wir gegen den TuS Hattingen im Finale, es waren nur noch wenige Sekunden zu spielen und wir bekamen einen indirekten Freistoß von der Neun-Meter-Linie. Da sagte ich zu Rolf Ritter, er solle den Ball nur anticken, dann haue ich das Ding mit der Picke in den Knick.“
In der Halle krönt sich der Finaltorschütze zum König
Gesagt, getan, sein Mitspieler berührte die Kugel kurz und Pehlkes Schuss passte haargenau. Die Halle tobte und die Blau-Weißen feierten ausgelassen – vorher waren die gleich acht Mann sogar noch in Essen in der Halle angetreten.
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„Wir haben abends in der Hattinger Altstadt gefeiert. Bis morgens früh standen wir auf den Theken und haben unseren Sieg genossen.“ Pehlke wurde an diesem Abend zum Hattinger Hallenkönig, wie auch die WAZ groß titelte. Der ausgeschnittene Artikel hängt noch immer in der Wohnung von Detlef Pehlke.
Besondere Erinnerungen an die Derbys mit den Sportfreunden Niederwenigern
Besonders gerne erinnert er sich auch an die Derby-Duelle gegen die Sportfreunde Niederwenigern. „Damals waren wir der Verein, der höher gespielt hat“, so Pehlke. „Einmal haben wir im Pokal gegen die Wennischen gespielt, 4:0 haben wir gewonnen und ich habe alle Tore erzielt“, so Pehlke.
„Nach dem Duschen habe ich dann zu den Sportfreuden gesagt, dass ich zum nächsten Spiel meine Mitspieler schon mal zum Kegeln schicke und ich alleine in Badelatschen auflaufen werde. Das würde auch reichen. Das war natürlich nur ein Scherz und wir haben zusammen gelacht.“
Beim Freistoß hat Detlef Pehlke als Künstler bekannt
Bekannt war der Spieler Pehlke auch als Künstler des ruhenden Balles. Wenn er zum Freistoß antrat, wurde es gefährlich. Einmal erzielte er drei Freistoßtore in nur einer Halbzeit. „Die Saison lief bis dato so schlecht für mich, ich war häufig verletzt, doch in diesem Spiel hat alles geklappt“, erinnert er sich.
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2001 beendete er dann offiziell seine Spielerkarriere, betreute die Reserve-Elf, teilweise als Spielertrainer. Und auch in der Ersten half er trotzdem immer wieder mal aushalf, wenn es an Personal mangelte. So auch bei der Stadtmeisterschaft 2006 als er mit 45 Jahren noch zwei Tore beim 5:2 über den SC Oberstüter beisteuerte. „Ich habe meine Tasche noch immer im Auto dabei, also wenn es eng wird, kann unser Trainer Stefan Kronen mich einwechseln. Aus fünf Metern krieg ich den Ball noch immer blind im Tor unter“, sagt Pehlke und lacht.
Samstag wird er seinen Geburtstag ausgiebig feiern, mit natürlich ganz vielen Bonsfelder Weggefährten. „Bei dem ein oder anderem Bier werden wir uns sicher ein paar Geschichten von früher erzählen.“
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