Hattingen. Die Sportfreunde Niederwenigern erleben bei einem Bezirksligisten ein böses Erwachen. Nun folgt eine unangenehme Aufgabe in der Oberliga.

Auf das moderate Durchrotieren wollte Marcel Kraushaar das überraschende Ausscheiden im Niederrheinpokal nicht schieben. Verzockt sei das falsche Wort für das 2:3 (1:3 zur Pause) der Sportfreunde Niederwenigern beim Bezirksligisten SSV Germania Wuppertal.

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„Ich finde schon, dass wir mit entsprechendem Personal aufgelaufen sind“, so Kraushaar mit Blick auf Akteure wie Steffen Köfler, Dominiz Enz, Marc Rapk, Yo Kinoshita, Simon Bukowski oder Jason-Lee Gerhardt. Sein Team habe aber einfach eine „sehr sehr schlechte erste Hälfte gespielt. Wir haben uns von dem Mut des Gegners, der gut und frisch aufgetreten ist, überraschen lassen“, sagt Kraushaar. So schlug es gleich dreimal im Hattinger Tor ein (10./30./35.).

Auf der Gegenseite traf nur Bukowski (13.). Zur zweiten Hälfte reagierte Kraushaar taktisch und personell, warf Luca Hauswerth, Segej Stahl und David Moreno Gonzalez in die Partie, vorher kam schon Fabian Lümmer. Bis auf den Anschlusstreffer von Bukowski (81.) sprang aber nichts mehr bei rum, trotz eines laut Kraushaar ordentlichen Auftritts.

„Sie haben dann Kräfte entwickelt, die sie sonst nicht haben. Sie haben mit Mann und Maus verteidigt und wir hatten eine Vielzahl an Chancen, der Ball wollte aber nicht rein. Am Ende hat Germania nicht einmal unverdient gewonnen“, so Kraushaar, der nach der Partie nicht noch zusätzlich auf das Team draufhauen wollte, aber anmerkte: „Es war nicht gut, es war schlecht. Das wissen die Spieler aber auch selbst“ – und es könnte ihnen je nach Los für Germania Wuppertal in der nächsten Niederrheinpokalrunde noch ganz schön weh tun.

Sportfreunde Niederwenigern trifft auf einen Gegner, der große Ambitionen hat

Schon am Sonntag bietet die Partie beim FSV Duisburg (15.30 Uhr) die Möglichkeit, die Wunden des Ausscheidens etwas zu heilen. Die Duisburger schlugen in dieser Saison bisher den 1. FC Monheim, verloren aber gegen den 1. FC Mönchengladbach, den VfB Hilden und den SC Velbert, liegen auf Platz 17. Zudem flogen sie im Niederrheinpokal gegen den 1. FC Viersen raus. Kraushaar hält den FSV dennoch für sehr gefährlich.

„Es ist ein Verein, der sicherlich wesentlich mehr möchte, bei dem die Geduld aber immer etwas gering ist, wenn man sich die Trainerwechsel der vergangenen Jahre anschaut. Sie haben bisher nicht die Punkte geholt, die sie wollten, haben aber einen Kader, der von den Namen her besser besetzt ist, als es der Tabellenplatz aussagt“, so Kraushaar. So spielte Necirwan Mohammad schon in der 3. Liga für den KFC Uerdingen und Enes Topal kennt die Regionalliga gut.

Letzter Sieg Niederwenigerns gelang spektakulär

Kraushaar: „Es ist sehr viel Druck dahinter und den werden wir auch spüren. Sie müssen Punkten, aber wir sollten auch hinfahren, um zu punkten. Wir konnten aus den letzten Spielen etwas mitnehmen – das Niederrheinpokalspiel mal ausgenommen.“

Die letzten beiden Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften entschied der FSV jeweils für sich. Der letzte Sieg Niederwenigerns gelang im April 2017 in einem komplett verrücktem Spiel. Der FSV lag damals 1:0 vorne, kassierte eine rote Karte, erhöhte auf 2:0, kassierte das 1:2 durch Florian Machtemes, erhöhte auf 3:1 und kassierte in der 82. Minute den zweiten Platzverweis. Dies nutzten die Hattinger für eine Aufholjagd, die im Gedächtnis bleibt: Drei Tore zwischen der 82. und der 93. Minute brachten doch noch den Sieg für Niederwenigern und den damaligen Co-Trainer Kraushaar.

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