Sprockhövel. Nach der Westfalia ist vor der Westfalia. Die TSG Sprockhövel empfängt mit Rhynern eine versteckte Spitzenmannschaft der Oberliga.

So ganz verdaut hat Andrius Balaika den zurückliegenden Spieltag noch nicht. „Wir haben drüber gesprochen. Aber wenn ich ehrlich bin, liegt mir das Spiel noch immer im Magen“, so der Trainer der TSG Sprockhövel. Zu bitter war es für ihn, dass es trotz doppelter Überzahl gegen den SC Westfalia Herne nur zu einem 1:1-Remis reichte.

„Das ist extrem ärgerlich, weil wir die Chance vertan haben, uns punktemäßig abzusetzen. Ich kann es mir noch immer nicht erklären, dass wir das Spiel nicht für uns entschieden haben“, sagt Balaika, verweist aber auch auf den noch frühen Status der aktuellen Spielzeit in der Oberliga-Westfalen und den damit verbundenen Entwicklungsstand seines Teams: „Wir müssen noch an einigen Dingen konzentriert arbeiten. In ein paar Wochen sieht das anders aus.“

TSG Sprockhövel erwartet mit Westfalia Rhynern eine versteckte Spitzenmannschaft

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Die nächste Chance, die Arbeit im Training, in einem Pflichtspiel in Punkte umzumünzen, bietet sich der TSG beim Heimspiel am kommenden Sonntag (15 Uhr) gegen den SV Westfalia Rhynern. Der Gast aus Hamm, der in der Saison 2017/2018 noch einen unerfolgreichen Ausflug in die Regionalliga machte, konnte aus den bisher vier gespielten Partien sechs Punkte sammeln, steht somit auf dem neunten Tabellenplatz.

Klingt erst einmal nach einer durchschnittlichen Bilanz, wenn man aber beachtet, dass Rhynern die beiden knappen 2:3-Niederlagen gegen die Top-Teams der SG Wattenscheid 09 und des TuS Ennepetal kassierte und souveräne Siege gegen den SV Schermbeck (4:0) und Eintracht Rheine (3:0) feierte, wird klarer, warum Balaika den kommenden Gegner als „ganz harten Brocken“ bezeichnet. „Wir sind froh, zuhause gegen sie zu spielen. Es ist schon seit Jahren eine Spitzenmannschaft in der Oberliga. Sie sind sehr kompakt und in allen Mannschaftsteilen ausgeglichen besetzt. Das wird extrem schwer“, prophezeit der TSG-Trainer.

Da hilft es auch nicht, dass die Westfalia anders als die TSG unter der Woche im Westfalenpokal ranmusste. Ganz im Gegenteil, denn Rhynern kegelte den Regionalliga-Sechsten SC Wiedenbrück mit 1:0 aus dem Wettbewerb. „Auf dem Niveau ist es egal, dass wir mehr Pause hatten. Ich glaube sogar, dass Rhynern nun noch selbstbewusster auftreten wird. Das macht es für uns nicht leichter“, so Balaika, der sein Team besonders auf den aktuell extrem torgefährlichen Hakan Sezer einstellen muss. Immerhin erzielte dieser in den vier bisherigen Partien schon acht Treffer.

Die bisherige Bilanz ist ausbaufähig

Im Sprockhöveler Team gibt es bisher noch ein paar Fragezeichen, einige Akteure plagen sich mit kleineren Blessuren nach dem harten Spiel in Herne rum. Unwahrscheinlich erscheint der Einsatz von Jasper Stein, der sich eine Rippenprellung zugezogen hat – extrem schmerzhaft und oft langwierig.

TSG-Trainer Andrius Balaika weiß, dass Westfalia Rhynern nicht nur anhand der Punkte zu bewerten ist.
TSG-Trainer Andrius Balaika weiß, dass Westfalia Rhynern nicht nur anhand der Punkte zu bewerten ist. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Dennoch möchte Balaika freilich eine Reaktion sehen und auch gegen die Westfalia die eigene Position im oberen Tabellendrittel festigen. „Wir haben die Einstellung, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Je nach Verlauf muss man auch mit einem Punkt zufrieden sein, aber erst einmal wollen wir jeden schlagen“, so Balaika.

Das letzte Aufeinandertreffen im Dezember 2019 entschieden die Hammer mit 4:1 für sich, das Hinspiel damals im Februar gewann aber die TSG mit 1:0. Der vorletzte Sieg liegt bei einer Gesamtbilanz der letzten zwölf Aufeinandertreffen von zwei Erfolgen, einem Remis und neun Niederlagen aber schon lange zurück: Mai 2014 (2:1).

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