Hattingen. Manche Vereine haben Ideen für ein Online-Format entwickelt und werden dabei kreativ. Doch nicht alle machen über den Vorstand Angebote.

Die Fußballvereine warten darauf, wieder auf die Plätze zu dürfen. Es ist nicht so einfach, die vor allem jungen Sportler während des Corona-Lockdowns bei Laune zu halten. Doch trotzdem bemühen sich die Hattinger Vertreter, viele bereiten Online-Trainings vor. Eine Übersicht mit einigen Beispielen.

Beim TuS Hattingen ist das Online-Training bei den Mini-Kickern sehr beliebt. Der Verein bietet seinen Mannschaften ein Programm an. Die Kleinsten haben nach Aufgabenstellung von Trainerin Nele Wichert dabei etwa um Socken gedribbelt und ein improvisiertes Tor als Ziel bekommen „Zuletzt hat mich eine Mutter kontaktiert. Ihr Kind war so begeistert, dass die Mutter gleich alle Übungen mit ihm wiederholen durfte. Das ist natürlich schön zu hören und es zeigt, dass sich der Aufwand lohnt“, freut sich TuS-Jugendkoordinator Mathias Werner.

Juniorinnen des SuS Niederbonsfeld schmieden online Taktikpläne für die Zukunft

Kleine Videos mit Übungsvorschlägen gibt‘s auch bei den Juniorinnen des SuS Niederbonsfeld immer mal wieder, etwa bei der U15. Die U17 hatte zuletzt ein regelmäßiges Online-Treffen angeregt, zweimal pro Woche, um sich wieder öfter zu sehen und um taktische Planungen zu besprechen, die später wieder auf dem Spielfeld umgesetzt werden sollen.

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„Das werden wir jetzt umsetzen“, erzählt Ralf Tietz, der Sportliche Leiter der SuS-Juniorinnen. Zudem organisiert die Mannschaft ihr eigenes kleines Heimtraining. Sonst regelt jedes Team den virtuellen Kontakt unter sich. „Natürlich halten wir die Mannschaften über die aktuelle Lage und unsere Planungen auf dem Laufenden“, so Tietz.

Sportfreunde Niederwenigern verteilen Präsente an die Jugend

Für einen guten Start in das neue und bereits am Anfang weiter schwierige Jahr verteilen die Sportfreunde Niederwenigern aktuell kleine Präsente mit einem Brief des Jugendvorstandes. Die A- und B-Jugend trainiert daneben weiterhin online. Die F1-Jugend bekommt außerdem, ähnlich wie bei der TSG, jede Woche eine neue Aufgabe von Trainer Mario Prümer.

„Zuletzt sollten die Kinder den Ball durch etwas Rundes schießen, also durch eine Röhre oder einen Reifen oder in einen Mülleimer hinein“, erzählt Jugend-Abteilungsleiter Mario Kraushaar. Weitere Ideen möchte sich der Vorstand noch überlegen, bevor es wieder auf den Platz gehen kann.

Bei der SG Welper und DJK Märkisch Hattingen kümmern sich die einzelnen Trainer

Es gibt daneben Vereine, die nicht vom Jugendvorstand aus die Mannschaften aktivieren. „Die einzelnen Trainer haben Kontakt via Whatsapp zu ihren Teams. Sie können selbstständig etwas tun, aber vom Vorstand werden wir nichts planen“, sagt zum Beispiel Stephan Klein, Sportlicher Leiter der Jugend der DJK Märkisch Hattingen.

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Auch bei der SG Welper gibt es keine Online-Trainings. Jugendleiterin Tanja Bohnenkamp erklärt: „Der Aufwand wäre sehr hoch gewesen und die Wege bei der SG Welper weit, Pläne, die ich durchaus im Kopf hatte, umzusetzen. Ob sich der Aufwand dann auch wirklich gelohnt hätte, bezweifle ich allerdings auch. Wir warten erst einmal ab und hoffen, dass es nicht mehr so lange dauert bis die Kinder und Jugendlichen wieder auf den Platz dürfen.“

Die Vereine hoffen auf die Treue ihrer Jugendspieler

Auch Veli Kutlu, der Vorsitzende von Hedefspor Hattingen, spricht von großem Aufwand bei nur geringer Nachfrage seitens der Mannschaften: „Wir halten über die verschiedenen Whatsapp-Gruppen natürlich Kontakt und wir hatten auch nachgefragt, ob das Interesse bestehe, Übungen und Aufgaben zur Verfügung zu stellen, aber da gab es nur wenige positive Rückmeldungen. Man wird aber immer wieder gefragt, wann es wieder losgehe, was ja keiner weiß. Die Ungewissheit zermürbt aber schon, den Verein und auch die Spieler.“

Die Sorge bei allen Vereinen ist natürlich, dass nach dem Lockdown nicht wieder alle Jugendlichen zum Training kommen. „Nach dem ersten Lockdown hatten wir aber einen unglaublichen Zulauf, das könnte natürlich auch wieder so passieren“, merkt Tanja Bohnenkamp an.

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