Hattingen. Welpers Fußball-Legenden treffen sich im Vereinsheim. Dabei lassen sie die großen Zeiten noch einmal aufleben, und gut bei Stimme sind sie auch.


Eine kleine Reise in die Vergangenheit unternahmen am Wochenende die Fußballer der SG Welper. Auf dem Platz an der Marxstraße trafen sich wieder ehemalige Fußballer der Grün-Weißen zu einem geselligen Abend.

Jürgen Schmidt, der Freistoß-Spezialist aus den 1960er- und 1970er-Jahren, hatte dieses Treffen im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Treffpunkt war das damalige Vereinslokal, das Gasthaus Hüttenau an der Marxstraße.

1956 gelang der Aufstieg in die Landesliga

„Damals wurde die Zusammenkunft als das Treffen der Welperaner Fußball-Legenden deklariert, doch die wahren Legenden im Welperaner Fußball waren die Spieler, die 1956 in die Landesliga aufgestiegen sind“, sagt Welpers Fußball-Abteilungsleiter Wolfgang Wortmann.

Von diesen Legenden waren auch einige beim Treffen 2018 dabei. Zum Beispiel „Ede“ Schäfer und Werner Szonell. Aus gesundheitlichen oder familiären Gründen absagen mussten dagegen Heinz Schröder, Gerd Strömer und „Ala“ Freise.

Um die große Zeit in der Landesliga rankten sich auch diesmal wieder viele Anekdoten. „So hoch hat zu dieser Zeit keine andere Hattinger Mannschaft gespielt“, sagt Wolfgang Wortmann und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Einige von den Alten erzählen, dass man während der Heimspiele der Grün-Weißen ungestört Hühner klauen konnte. Denn da war ganz Welper auf dem Sportplatz. 2000 Zuschauer waren nicht ungewöhnlich.“

Seit 2011 findet das Treffen im Althoff-Stadion statt

Und Welpers Anhang jubelte dann einer richtig starken Mannschaft zu. Mit Heinz Schröder und Eduard Schäfer gab es zwei hervorragende Torhüter, Werner Szonell war ein klasse linker Verteidiger und Ala Freise ein Halbstürmer, der über eine sehr gute Technik verfügte. Und natürlich darf man Gerd Strömer nicht vergessen, der als jüngster Spieler dieser Welperaner Legenden immer wusste, wo das Tor stand.

Seit 2011 treffen sich Welpers Fußballer im Althoffstadion. Jürgen Schmidt und Wolfgang Wortmann sorgen stets dafür, dass die Kontakte nicht abreißen. „Wir freuen uns, dass dieses Treffen einen festen Platz im Terminkalender unserer Fußballer gefunden hat“, sagt Wolfgang Wortmann. Dabei werden zum Teil auch weite Fahrten zurückgelegt. Wegen einer Knieoperation absagen musste diesmal aber Kalle Gischler, ein ehemals hervorragender Feldhandballer, der sonst aus dem Schwarzwald angereist wäre.

Die Stimmung war richtig gut, und natürlich wurde auch gesungen. „Da Ala Freise, unser Einpeitscher mit gewaltigem Stimmpotenzial, diesmal leider nicht am Ball war, übernahm Jürgen Schmidt, mittlerweile bei den Liederfreunden im Chor tätig, den Taktstock“, so Wolfgang Wortmann. Und so wurden dann die Vereinslieder angestimmt: Natürlich „Grün und Weiß, wie lieb’ ich dich“, dann „Es liegt ein Sportplatz wunderschön, ja an der Blankensteiner Straße“ und zum Abschluss „Wir sind elf gute Kameraden in der grün und weißen Tracht, wir tragen Grün und Weiß nicht aus farbiger Zier, ja wir tragen Grün und Weiß auch im Herzen.“

Freundschaftsspiele gegen Bundesligisten

Werner Szonell erinnerte dann noch einmal an die große Zeit: „Von 1956 bis 1971 haben wir in der Landesliga gespielt, das war damals die 4. Liga und die zweithöchste Amateurliga hinter der Verbandsliga.“ Welper absolvierte Freundschaftsspiele gegen Bundesligisten wie Wattenscheid, Bochum und Oberhausen. „Ganz wichtig war aber dieses Wir-Gefühl“, so Wolfgang Wortmann und Jürgen Schmidt übereinstimmend. „Alle Spieler kamen aus Welper, wir haben fest zusammengehalten. Und deshalb waren wir nur schwer zu schlagen.“