Hattingen. Annika Steinau hat auf dem Ergometer in ihrer Altersklasse (19 bis 29) eine neue Bestmarke aufgestellt. Damit hat sie sich selbst überrascht.

Annika Steinau hat sich zu Weihnachten selbst beschenkt, obwohl ihr das erst gar nicht bewusst war: sie hat beim Rudern auf dem Ergometer einen Weltrekord über 6000 Meter in der Altersklasse 19 bis 29 Jahre aufgestellt. Der liegt nun bei 23:40,90 Minuten.


Für die Ruderin aus Blankenstein war es eine schöne Überraschung, zum ersten Mal ist ihr eine internationale Rekordmarke gelungen. „Ich bin überaus zufrieden, auch technisch hat es echt gut geklappt“, sagte die 19-Jährige zu ihrem Erfolg. Der gelang ihr beim Weihnachts-Ergo-Cup in Düsseldorf. Dort trat Annika Steinau wie viele aus ihrem Verein, dem RC Witten, an. „Ich habe eine gute Ausdauer und die 6000 Meter liegen mir“, erzählt sie.

Rennen auf dem Wasser wird simuliert

In Düsseldorf sind die Teilnehmer auf sogenannten Slides, vergleichbar mit Schienen, gefahren. Dadurch wird der Sitz auf dem Ergometer so simuliert, als ob ein Boot im Freien auf dem Wasser liegt. Annika Steinau saß auf dem Ergometer vor einem Display, auf dem die Strecke angezeigt wurde und sie überprüfen konnte, wo sie im Vergleich zu den Konkurrenten liegt.


Bei dem Event treffen sich alle Altersklassen, die bei den Regatten auf dem Wasser nicht begegnen. Annika Steinau startete als einzige in ihrer Altersklasse, ein Gegner hatte noch abgesagt. „Es fahren auch Breiten- und Leistungssportler gemischt, das fand ich toll“, so die Ruderin, die sich gar nicht so eine schnelle Zeit vorgenommen hatte. „Ich hatte mir einen Schnitt von 2:06 Minuten auf 500 Metern vorgenommen“, verrät sie.

Ab 3000 Meter wurde es anstrengend

Denn sie rudert mittlerweile nicht mehr jeden Tag, macht aber jeden Tag Sport. Sie ist dann trotzdem ein hohes Tempo angegangen, was sie nach 1000 Metern bemerkte und nach 3000 Metern dann auch körperlich spürte. „Es war schon sehr anstrengend und ich dachte erst, dass ich vom Tempo runtergehen muss“, berichtet die junge Sportlerin. Doch die Stimmung motivierte sie und so zog sie weiter durch und war unter den vorderen Plätzen.


Auf den letzten 2000 Metern spürte sie ihre Beine, hielt die Geschwindigkeit aber konstant. Am Ende wurde sie Vierte. Zu dem Zeitpunkt wusste sie noch gar nicht, dass ihre gute Zeit ein neuer Weltrekord ist. Erst einige Tage später flatterte eine Urkunde zu ihr nach Hause und sie realisierte, was sie in Düsseldorf geschafft hatte.