„Kinder stark machen“ ist eine Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Drogenprävention. Auch die Handball-Abteilung der TSG Sprockhövel will ihre Jugend jetzt stark machen.
„Einen konkreten Anlass gab es bei uns nicht“, sagt Jugendwart Christian Ruthenbeck (49). „Wir haben uns einfach mal mit dem Thema Drogen befasst und sind auf die Bedeutung der Vorbildfunktion gestoßen“, sagt er. „Nur ein Beispiel: Rauchen beide Elternteile, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind auch anfängt, bei 90 Prozent. Rauchen beide nicht, liegt sie bei weniger als drei Prozent.“
Auf den Sport übertragen sind natürlich in erster Linie Trainer und erwachsene Spieler die Vorbilder. Und bei der TSG können die mit vorbildlichem Verhalten viel bewirken, denn die Jugendabteilung der Handballer besteht aus ungefähr 150 Kindern und Jugendlichen. Am Dienstag gab es für die Eltern eine Informationsveranstaltung zum Thema, bei der unter anderem Vertreter der Caritas und des Ärztevereins referierten.
„Dabei wurde noch einmal klar, dass Kinder im Verein weit weniger gefährdet sind“, sagt Christian Ruthenbeck. Auf dem positiven Einfluss des Vereinslebens auf das Suchtverhalten will man sich bei der TSG aber nicht ausruhen, im Gegenteil: „Wir wollen, dass jeder darüber reflektiert, was er macht.“ In der Abteilung soll ein Bewusstsein geschaffen werden für die Vorbildfunktion. „Handballer sind ja bekannt dafür, dass sie gerne feiern, und das ist auch bei uns so“, sagt Christian Ruthenbeck. Das soll auch so bleiben. Man will eher im Kleinen anfangen, etwa beim Rauchen oder Bier trinken im Trikot. „Aber nicht mit Zwang“, sagt Ruthenbeck.
Als nächsten Schritt wird es am 25. Oktober einen Jugendtag geben, bei dem sich die Jugendlichen in kleinen Gruppen mit dem Thema Drogen beschäftigen. Auch eine spezielle Schulung für die Trainer wird es geben. Sie sollen lernen, gefährdete oder schon abhängige Jugendliche zu erkennen und ihnen zu helfen.
Übrigens hat auch auf einem rein sportlichen Gebiet das „Starkmachen“ der Kinder bei den TSG-Handballern schon längst begonnen: Das Trainingskonzept heutzutage sei heute viel mehr auf Lob als auf Kritik ausgerichtet, sagt Christian Ruthenbeck.