Veli Kutlu hat eine schwierige Aufgabe übernommen. Kutlu ist neuer Trainer von Hedefspor und soll die Mannschaft vor dem Abstieg aus der Bezirksliga bewahren. Wir sprachen mit dem 39-Jährigen.
Haben Sie mit der Mannschaft schon trainiert?
Ja, zweimal.
Und wie sind die ersten Eindrücke?
Die Mannschaft ist verunsichert. Das ist nach den Misserfolgen der vergangenen Wochen auch klar. Die Köpfe sind nicht frei. Ich denke, man muss die Mannschaft ein bisschen anschubsen.
Mussten Sie auch ein bisschen angeschubst werden, um Trainer bei Hedef zu werden?
Nein, eigentlich nicht. Ich war ja nie ganz weg. Ich habe damals nach dem Bezirksliga- Aufstieg aus beruflichen Gründen aufgehört. Da hatte ich meinen Job bei Kone verloren und dann eine Arbeitsstelle in Essen gefunden. Da stand für mich Conti-Schicht an. Ich hatte also keine Zeit mehr. Aber wenn es möglich war, habe ich mir die Spiele von Hedef angeschaut. Ich wohne ganz in der Nähe. Bei Heimspielen war ich fast immer da.
Aber warum haben Sie denn nun letztlich den Trainer-Job bei Hedef übernommen?
Ach, da habe ich noch die Worte von meinem Kumpel Dino Carrafiello im Ohr. In Welper hat man es auch lange Zeit nicht für möglich gehalten, dass die Mannschaft am Ende der Saison absteigen könnte, dass also etwas ganz Schlimmes passieren könnte. Und ich will nicht, dass mit Hedef etwas Schlimmes passiert.
Aber passieren kann es.
Natürlich. Dessen muss man sich auch bewusst sein.
Am vergangenen Wochenende ist das Spiel gegen Schwelm ausgefallen. Ein Vorteil?
Vielleicht. So kann man im Training noch ein bisschen mehr machen, man hat mehr Zeit für die Vorbereitung.
Durch den Spielausfall und die Siege der Konkurrenz ist Hedef auf den letzten Platz abgerutscht. Das ist sicher auch nicht gut fürs Selbstbewusstsein. Ist es ratsam, sich den Blick auf die Tabelle zu ersparen?
Das könnte man so machen. Aber das bringt ja auch nichts. Es weiß ja doch jeder, dass wir ganz hinten stehen.
Ihr Vorgänger als Trainer, Cetin Aydin, macht als Spieler weiter. Wie wichtig ist das?
Enorm wichtig. Cetin ist ein Riesenspieler. Jetzt steht er aber nicht mehr unter dem Druck, als Trainer für die Ergebnisse verantwortlich zu sein. Vielleicht bekommt er dadurch den Kopf wieder frei und kann noch mehr von seinem Potenzial abrufen.
So stark in den Abstiegskampf verwickelt war Hedef in der Vergangenheit nie. Ist es ein Problem, dass die Spieler diese Situation nicht kennen?
Sie müssen sich aber mit dieser Situation auseinandersetzen. Anders geht’s ja nicht.
Und dann klappt es auch mit dem Klassenerhalt?
Da bin ich mir ganz sicher. Sonst wäre ich hier nicht wieder Trainer geworden.