Stündlich steigt die Vorfreude: Hedefspor trifft am Sonntag um 15 Uhr vor heimischem Publikum auf Aufsteiger Amacspor Dahlhausen. Ein türkisches Derby steht also auf dem Programm.
Gleichzeitig gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Die Bochumer werden derzeit von Aytekin Samast trainiert, der von 2006 bis Frühjahr 2008 bei Hedefspor an der Seitenlinie stand. In seinem Kader stehen außerdem mit Torwart Selcuk Aydin (einst in Welper aktiv), Nuri Ulutas und Toni Mustafi (beide Hedef) drei weitere Ex-Hattinger. Und nicht zu vergessen Willi Landgraf, der Rekordspieler der 2. Bundesliga. Der 41-Jährige lief für Rot-Weiß Essen, Alemannia Aachen, den FC Gütersloh und den FC Homburg insgesamt 508 Mal im Unterhaus auf.
Mit solchen Namen kann Hedefspor nicht aufwarten. Wahrscheinlich fehlt mit Spielertrainer Cetin Aydin (Rückenprobleme) sogar der einzige Ex-Profi im Team. Verzichten muss er außerdem auf Torwart Marc Sobkowiak. Er flog gegen die TSG Herdecke wegen einer Schiedsrichter-Beleidigung vom Platz und muss nun mit einer vier- bis sechswöchigen Sperre rechnen. Für ihn wird Osman Cömez zwischen den Pfosten stehen. Auch Orhan Yigit (Urlaub) und Mathias Lepczynski (noch keine Freigabe) müssen ersetzt werden.
Trotzdem verbindet die beiden Vereine etwas: Durch die Auftaktniederlagen in der Vorwoche finden sie sich im Tabellenkeller wieder. Hedef verlor mit 0:2 in Herbede, Amac zu Hause 2:5 gegen den VfB Westhofen. Im Spiel gegeneinander haben sich beide natürlich drei Punkte auf die Fahnen geschrieben. „Vier unserer fünf Gegentore fielen nach Standardsituationen“, sagt Gäste-Trainer Samast. Hedef spielte in Herdecke ebenfalls gut mit, besaß dank Emrah Gül auch nennenswerte Torchancen, allerdings leisteten sich die Rot-Weißen Fehler in der Defensive.
Die Geschichte Hedefspor gegen Amacspor findet nach vier Jahren ihre Fortsetzung. Damals lieferten sie sich noch in der Kreisliga A ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg in die Bezirksliga. Den entschied Hedef damals für sich. Hauchdünn ging es aus, der Vorsprung auf Dahlhausen betrug einen Punkt. Die direkten Duelle blieben ohne Sieger. Das Spiel bei Hedef (damals noch an der Waldstraße) endete 2:2, bei Amacspor fielen gar keine Tore. „Treten wir am Sonntag so an wie ich mir das vorstelle, werden wir das Spiel gewinnen“, kündigt Cetin Aydin an. Aytekin Samast möchte nichts vorhersagen. „Aber dass wir Hedefspors Spieler kennen, kann für uns ein Vorteil sein.“ Nur die zweite Niederlage in Folge möchte niemand einstecken.