Volker Brune (53) ist der 2. Vorsitzende der TSG Sprockhövel. Mit dem BV Lüttringhausen spielte er zu seiner aktiven Zeit in der 2. Bundesliga und im Pokal gegen Bayern München, ehe er zu seinem Heimatverein an den Baumhof zurückkehrte.

Besser bekannt ist Brune unter dem Spitznamen Theo. „Unter Volker kennt mich fast keiner“, sagt er. Warum er aber Theo heißt, weiß er selbst nicht so genau. „Den Spitznamen habe ich schon, seit ich ungefähr sechs Jahre alt war.“ Er kickte in der Jugend der TSG Sprockhövel, später holte ihn der VfL Bochum in seine Nachwuchsabteilung.

Dort spielte Brune in der B1 und A1 und hatte schon einen Vorvertrag für die Profimannschaft in der Tasche. „Aber dann habe ich mich am Ellenbogen verletzt und wurde zweimal operiert. Da ist Bochum vom Vorvertrag zurückgetreten.“ Aber der Profifußball war noch kein erledigtes Thema.

Er kehrte zunächst zu seinem Heimatverein zurück und schaffte über diesen Umweg doch noch den Sprung in den bezahlten Fußball. Mit dem BV Lüttringhausen (1984 in BV Remscheid umbenannt und 1990 im FC Remscheid aufgegangen) spielte er in den 80er-Jahren drei Saisons in der Zweiten Liga und sechs Jahre in der Oberliga.

In Remscheid erlebte er einen der Höhepunkte seiner Karriere: Vor 15 000 Zuschauern spielte er im DFB-Pokal 1984/85 gegen Bayern München, das mit den späteren Weltmeistern Lothar Matthäus und Klaus Augenthaler auflief. Brunes Gegenspieler bei der 0:1-Niederlage war auch kein Unbekannter: Er hatte es mit Sören Lerby zu tun.

Aber irgendwann war es vorbei mit dem ganz hochklassigen Fußball. Und natürlich war die TSG wieder der erste Ansprechpartner. „Ich hatte Französisch und Geschichte studiert und keinen Job gefunden“, erzählt Brune. Die TSG besorgte ihm eine Ausbildung bei der Volksbank. Heute arbeitet Brune als Lehrer für Französisch und Gesellschaftskunde in Velbert.

Mit der TSG erlebte Theo Brune auch noch einige Erfolge, wie etwa die Rückkehr in die Bezirksliga unter Trainer Günther Etterich, nachdem der Verein zuvor bis in die Kreisliga B abgestiegen war. 1995 war für den kleinen Techniker, der zuletzt meist auf der Libero-Position spielte, mit 39 Jahren Schluss.

In der darauf folgenden Saison begann die für den späteren Erfolg der TSG grundlegende Amtszeit von Friedhelm Schulte. Unter ihm gelang der Sprung bis in die Verbandsliga. Bereute Vollblut-Fußballer Brune es da nicht, aufgehört zu haben? „Nein“, sagt er lachend. „Ich hatte ja eigentlich bereits drei Mal aufgehört und Blumen zum Abschied überreicht bekommen. Da hieß es in der Zeitung schon: Dieses Jahr hört Brune wieder auf.“

Einen Rücktritt vom Rücktritt gab es 1995 also nicht mehr. Der TSG blieb Brune aber weiterhin erhalten, heute gehört er dem Vorstand an. Dort ist er für den sportlichen Bereich zuständig und führt z.B. mit dem Vorsitzenden Uli Meister die Verhandlungen mit Spielern. „Das macht mir am meisten Spaß“, sagt Theo Brune. „Wir haben zwar nicht viel Geld, aber versuchen alles.“ Dadurch ist die TSG Sprockhövel eine attraktive Adresse für junge und ehrgeizige Spieler geworden, die mal weit kommen wollen im Fußball. So weit wie Theo Brune in seiner aktiven Zeit.