Auf dem vierten Platz beendeten die Basketballer der SG Welper die Saison 2009/2010 in der Kreisliga. Das ist schon beachtlich. Vor allem dann, wenn man bedenkt, dass die Grün-Weißen den Großteil der abgelaufenen Spielzeit ohne Trainer auskommen mussten. Doch das ändert sich jetzt: Frank Hegmann ist Welpers neuer Coach.

Das heißt: So ganz neu ist der Mann auf der Bank nun doch nicht, denn der 41-jährige Lehrer aus Essen stieg bereits gegen Ende der vergangenen Saison ein.

Zu seiner aktiven Zeit spielte Frank Hegmann in Essen Basketball, beim Regionalligisten Adler Frintrop. Später wechselte er dann zum Werdener TB. Das war aber weniger eine hochmotivierte Basketball-Mannschaft, als vielmehr eine lockere Hobby-Runde. Frank Hegmann spielte mit, trainierte die Mannschaft auch, verlor dann aber doch ein bisschen die Lust. „Wenn man einmal hoch gespielt hat und dann sieht, dass man immer schlechter wird, dann verliert man auch den Spaß an der Sache.“

Also schaute er sich nach einer Mannschaft um, die einen Coach suchte. Fündig wurde er schließlich bei den trainerlosen Welperanern. Übers Internet wurde der Kontakt hergestellt, persönlich traf man sich dann bei einem Pokalspiel der Werdener gegen die Welperaner.

„Werden war ja eine reine Freizeittruppe, die nur ein bisschen zocken wollte. Die brauchten eigentlich gar keinen Trainer“, sagt Hegmann. „Von den Welperanern hatte ich schnell den Eindruck, dass sie recht ehrgeizig sind.“

Und sonst? Engagement und Talent bescheinigt er dem Team, aber auch eine recht ungewöhnliche Durchschnittsgröße. „Ja, die Mannschaft ist im Schnitt eher klein“, sagt Hegmann und schiebt dann aber sofort nach: „Natürlich sind das keine Zwerge. Aber wenn man diese Mannschaft in einer Kneipe treffen würde, dann käme man nicht zwangsläufig auf die Idee, dass es sich dabei um ein Basketball-Team handeln könnte. Aber darauf kann man sich ja einstellen. Wenn man die Riesen unter dem Korb nicht hat, dann muss man anders spielen. Man braucht eine gute Verteidigung, Schnelligkeit bei den Fast-Breaks und muss sich in den Eins-gegen-Eins-Situationen durchsetzen.“

Und wenn sie das gemeinsam richtig gut hinbekommen, dann könnten die Welperaner am Ende der Saison den Aufstieg in die Bezirksliga feiern. An Frank Hegmann soll es auf jeden Fall nicht liegen. „Natürlich ist der Aufstieg mein Ziel“, sagt er. „Ob das allerdings schon im ersten Jahr gelingen kann, weiß ich nicht.“

Den Kader für die Saison 2010/2011 will Hegmann erst im Spätsommer zusammenstellen. Möglich sei, dass auch noch Spieler aus der Jugend oder aus der zweiten Mannschaft aufrückten. Festlegen will sich der Trainer noch nicht. Klar ist aber, dass es ein recht großer Kader werden wird. Zwölf bis 14 Spieler sollen es schon sein.

„Man kann nicht ständig improvisieren, man muss Ausfälle auch kompensieren können“, sagt Frank Hegmann, der sich auch als Trainer noch weiterentwicklen will. Zurzeit macht er seine Lizenz, die er für sein Engagement in der Kreisliga aber gar nicht bräuchte. Ein Trainer-Schein wird nämlich erst in der Oberliga verlangt.

Davon sind die Welperaner natürlich weit entfernt, doch eine entsprechende Ernsthaftigkeit im Training und im Spiel fordert der Trainer dennoch ein. Denn nur ein bisschen zocken will er mit der Mannschaft nicht. Das hätte er auch bei seinem alten Verein haben können.