Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel II steigt auf! Trainer Kalina spricht über das Spiel vor 800 Zuschauern, die Aufstiegsparty, die „komische“ Saison und die Veränderungen im Kader.
Als Fabian Feldmann den letzten Versuch des Elfmeterschießens in der Aufstiegsrelegation gegen Fichte Hagen in den Winkel jagte, brachen bei der TSG Sprockhövel II alle Dämme – Ausnahmezustand. Der langersehnte Aufstieg in die Bezirksliga ist Realität. Wir haben mit Trainer Christian Kalina über die anschließende Feier, die irgendwie seltsame, aber doch sehr erfolgreiche Saison und über die Planungen für die neue Spielzeit.
Herr Kalina, wie haben Sie das Spiel am Samstag erlebt und wie war das Gefühl direkt nach dem letzten verwandelten Elfmeter?
Kalina: Nach dem ersten Lattenschuss der Hagener hat sich schon etwas Erleichterung breit gemacht. Also Fabi, den wir ja extra für das Elfmeterschießen eingewechselt haben, getroffen hat, war es einfach nur noch pure Freude. Da haben wir alles herausgelassen. Das Spiel war zuvor allerdings ein hartes Stück Arbeit und hat viele Nerven gekostet. Das ist ja auch kein normales Kreisliga-Spiel, wir haben vor 800 Zuschauern und bei so einer Stimmung spielen wir ja nie. Das ist etwas Besonderes. Unter diesem Umständen haben wir es aber wirklich gut gemacht, hatten auch die klareren Chancen. Aber als nach einem Standard in der 119. Minute vier oder fünfmal der Ball durch unserer Fünfmeterraum flog, war mir auch ganz anders. Auch deshalb kann ich gut mit Fichte Hagen mitfühlen. Meister werden und am Ende nicht aufsteigen ist schon sehr bitter. Ich drücke Fichte auf jeden Fall die Daumen für die zweite Möglichkeit.
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Wie hat die Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga denn am Samstagabend noch gefeiert?
Nach dem Spiel sind wir mit allen noch zu unserem Vereinsheim gefahren und haben dort noch ein bisschen gefeiert. Wir haben es aber eher locker angegangen. Teile der Mannschaft sind anschließend noch zusammen nach Bochum gefahren und haben da weitergefeiert, aber einige sind auch recht früh nach Hause. Viele waren einfach platt, das Spiel war extrem anstrengend und hat enorm viel Kraft gekostet.
TSG II hat weniger Punkte geholt als im Jahr davor - das reichte nur für Rang zwei
FIn den beiden Vorjahren stand am Ende der zweite Platz in der Meisterschaft. Diesmal hat es endlich zur Meisterschaft gereicht. Allerdings hat die Mannschaft im Vorjahr zehn Punkte mehr geholt als diesmal. Wie bewerten Sie die Spielzeit ?
Es war schon irgendwie eine komische Saison. Im Jahr davor sind wir ja mit Ennepetal II vorneweg marschiert. Man durfte sich überhaupt keinen Ausrutscher erlauben. Dieses Jahr war es komplett anders. Wir haben ja am ersten Spieltag 2:2 in Linderhausen gespielt und das als Favorit. Da hatte man in der Kabine das Gefühl, die Welt gehe gleich unter. Auch im Training waren wir aufgrund von Verletzungen und anderen Dingen nicht immer so viele wie im Jahr zuvor. Zwei Einheiten haben wir sogar ganz abgesagt. Das ist eigentlich nicht unser Anspruch. Wir haben uns auch nie so wirklich in einen Rausch gespielt, so dass wir vier oder fünf Spiele hintereinander mal klar gewonnen haben. Von unseren 96 Toren haben wir nur 29 Treffer in der ersten Halbzeit geschossen. Häufig stand es nur 0:0 zur Pause.
Hatten Sie denn mal das Gefühl, dass es am Ende vielleicht doch nicht reichen kann?
Zwischendurch hatten wir das Gefühl, wir wären Zwölfter mit Blick nach unten. Dass wir aber nicht so stabil und konstant waren, lag auch an den anderen Teams der Liga, die sich sehr stark entwickelt haben. Linderhausen und Rüggeberg haben wirklich einen guten Sprung gemacht. Wengern spielt ohnehin einen super Fußball und auch Hasslinghausen kann einem das Leben sehr schwer machen. Umso mehr freut es mich, dass wir es geschafft haben. Am Ende haben wir den maximalen Erfolg herausgeholt. Wir sind WAZ-Pokalsieger, sind Meister geworden und haben im ersten Anlauf in der Relegation gewonnen.
Wenige Abgänge - Verstärkung aus der eigenen Jugend
Ab August geht es nun in der Bezirksliga um Punkte. Wie sehen die personellen Planungen aus?
Wichtig und gut ist, dass der Kader im Großen und Ganzen zusammenbleibt. Wir haben zwei oder drei Abgänge. Frederik Jakobi und Til Hasenbein werden zum SC Wengern wechseln und Joel Küpper verändert sich berufsbedingt und könnte uns auch verlassen. Aus anderen Vereinen kommen Justus Oxfort aus Heven und Leon Salvatore vom FSV Gevelsberg zu uns. Leon hat aber zuvor schon bei uns in der U19 gespielt. Aus unserer Jugend stoßen Paul Apel, Hamdi Kaya und Maximilian Gawlitza zu uns. Außerdem kommen Fynn Tackenberg, Max Maron und Lars Dombrowske nach ihren langwierigen Verletzung zurück. Im Laufe des Jahres hoffen wir, dass auch Pierre Nolte wieder einsteigen kann.
Was wird die Mannschaft in der höheren Klasse erwarten?
Vielen meiner Spieler könnte die Bezirksliga wirklich gut tun. Ich traue ihnen zu, den nächsten Schritt zu gehen. Wir haben so lange darauf gewartet und jetzt ist es endlich so weit. Wir haben richtig Bock. Viele der Gegner kennen wir ja auch schon aus so manchen Testspielen wie etwa Voerde oder Gevelsberg. Und dazu freuen wir uns auf die Derbys gegen Obersprockhövel II und Ennepetal II.