Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel taumelt nach dem 1:2 gegen Siegen Richtung Westfalenliga. Das nächste Oberliga-Spiel ist ein Endspiel - der Abstieg ist nah.
Bitterer geht es nicht: Mehr als 97 Minuten waren gespielt zwischen der TSG Sprockhövel und den SF Siegen, als Nico Böll eine Lücke in der Siegener Abwehr fand und frei zum Schuss kam - knapp am langen Eck vorbei. Es wäre das 2:1 gewesen, ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf, der erste Oberliga-Sieg des Jahres. Stattdessen bekamen die Sportfreunde noch einmal den Ball, der lange Schlag landete bei Daniel Waldrich und der machte es besser: TSG-Keeper Philipp Knälmann war zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht ablenken. Er trudelte über die Linie - 1:2. Für die TSG ein Schock.
Als der Schiedsrichter kurz drauf abpfiff, hatten die meisten es eilig, in die Kabine zu kommen. Ishak Dogan und Berkan Canbulut schrien ihre Wut heraus. Trainer Andrius Balaika verzichtete darauf, seiner Mannschaft direkt nach dem Spiel etwas zu sagen: „Der Kopf ist einfach leer. Das muss man erstmal sacken lassen.“ Erst am Donnerstag hatte die TSG im Kellerduell gegen Wattenscheid einen späten Ausgleich kassiert. „Aber das hier ist nochmal eine Nummer drüber“, fand Balaika.
TSG Sprockhövel: Nächster Gegner ist der ebenfalls angeschlagene TuS Bövinghausen
Die TSG Sprockhövel steht nach 27 Spieltagen kurz davor, aus der Oberliga abzusteigen: Da Victoria Clarholz, der FC Brünninghausen und Eintracht Rheine am Sonntag je drei Punkte holten, ist die TSG wieder Letzter und der große Verlierer im Tabellenkeller.
Ebenfalls mit im Abstiegskampf steckt nun auch endgültig der TuS Bövinghausen, der seit dem Winter im freien Fall scheint – diese Bövinghauser sind am kommenden Sonntag zu Gast in Sprockhövel. Angesichts von acht Punkten Rückstand auf die Dortmunder bei aktuell noch sieben ausstehenden Spielen wird dann wohl auch ein Unentschieden zu wenig sein. „Ja, das wird ein echtes Endspiel“, meint Balaika.
Bövinghausens Trainer Danny Voß war wie schon am Donnerstagabend beim 1:1 gegen Wattenscheid in der Klein-Arena im Baumhof und was er sah, dürfte ihm bekannt vorgekommen sein: Sprockhövel formierte sich in der eigenen Hälfte, versuchte schnelle Konter. Das ging aber diesmal nicht so auf: Schon nach sieben Minuten wartete die Sprockhöveler Abwehr zu lange damit, die Gegner anzugreifen, der aufgerückte Leon Pursian verwandelte eine Flanke aus dem Halbfeld per Kopf zur Führung.
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Sportfreunde Siegen schießen früh das 1:0
Der von Emre Yesilova formulierte Satz, man müsse nur die Null halten, denn ein Tor könne man immer schießen -er war damit erledigt. Und mit dem 0:1 zur Pause war Sprockhövel auch gut bedient - und zum gleichen Zeitpunkt lagen die Keller-Konkurrenten schon vorn.
Balaika: „Ich wusste nicht, wie es auf den anderen Plätzen steht. Wir wollten wenigstens mit dem 0:1 in die Pause gehen, das Spiel möglichst lange offen halten. Wir haben zum perfekten Zeitpunkt auch das Tor gemacht und hatten ja sogar noch die Chance aufs ein zweites Tor“, erklärte der Trainer. Nach der Halbzeit bestimmte die TSG streckenweise das Spiel und zeigte unter Regie von Berkan Canbulut, dass sie mehr kann, als auf Konter zu lauern. Emre Yesilova glich nach einer Stunde mit einem sehenswerten Schuss aus der zweiten Reihe aus.
Den Punkt hätte die TSG gerne mitgenommen. Auch, weil Balaika das Personal ausging: Mit Levin Müller und Ishak Dogan mussten beide Innenverteidiger in der Schlussphase verletzt raus. „Angesichts der anderen Ergebnisse hätte uns der wohl auch nicht viel geholfen“, meinte Balaika im Nachhinein. Aber nicht einmal dafür reichte es am Ende.
So haben sie gespielt:
TSG: Knälmann – Sauer, Dogan (88. Dagott), Müller (83. Papadopoulos), Hendel – Duran, Canbulut, Steffens (62. Böll), Arifi – Yesilova (93. Friedenberg), Wasilewski.
Tore: 0:1 Pursian (7.), 1:1 Yesilova (59.), 1:2 Waldrich (90.+7)
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