Dortmund. Yakup Göksu, heute Coach der TSG Sprockhövel, holte Samuel Bamba einst zu Borussia Dortmund. Er spricht auch über andere heutige Profis
Als Samuel Bamba in der Fußball-Bundesliga am Sonntag in der 71. Minute für Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg eingewechselt wurde, war Yakup Göksu gerade mit seiner Familie unterwegs. Es dauerte jedoch überhaupt nicht lange, bis sein Smartphone sich meldete und Göksu die Nachricht über die Einwechslung seines ehemaligen Schützlings bekam.
„Man ist natürlich tierisch stolz, wenn man sieht, dass der Junge es bis in die Bundesliga geschafft hat“, sagt der heutige Trainer und Sportlicher Leiter der TSG Sprockhövel, der Samuel Bamba einst mitendteckte, ihm sofort seine Glückwünsche mitteilte, und noch am Abend mit den Eltern des Dortmunder Talents per Video telefonierte.
Samuel Bamba kam einst von Rot Weiss Ahlen zu Borussia Dortmund
Als Göksu 2013 Trainer der U11 bei Borussia Dortmund war, holte er Bamba von Rot Weiss Ahlen zum BVB. „Er war schon damals unheimlich dribbelstark, hatte einen riesigen Antritt und eine Schnelligkeit, das war schon eine Welt für sich. Er war ein Ausnahmespieler“, so Göksu, der den Weg seines ehemaligen Spielers aufmerksam verfolgte und sich sicher ist, dass Bamba sich oben festsetzen kann.
„Er hat viel Talent, viel Potenzial. Und wenn dann jemand auf seiner Position ausfällt, dann muss er die Chance nutzen und klar im Kopf sein. Aber man darf auch nicht vergessen, was das für ein Druck für die Jungs ist“, so Göksu. Auf der anderen Seite sagt er auch: Wer mit Druck nicht umgehen könne, habe im Profibereich nichts zu suchen.
Wenn er über Jugendfußball redet, ist er in seinem Element. Zahlreiche Namen von Spielern, die er in seinen elf Jahren bei Borussia Dortmund und dem einen Jahr beim FC Schalke 04 trainierte, schwirren in dem Gespräch umher. Es geht um Akteure wie Gabriel Kyeremateng, der nun in der zweiten belgischen Liga spielt, um David Kopacz vom FC Ingolstadt, Dzenis Burnic vom Karlsruher SC, Sandro Plechaty von RW Essen, Paul-Philipp Besong von der zweiten Mannschaft des BVB oder um Jan-Niklas Beste vom 1. FC Heidenheim.
Auch Jan-Niklas Beste trainierte unter TSG Sprockhövels Trainer Yakup Göksu
All diese Spieler und noch viele mehr begleitete Göksu ganz am Anfang ihres Weges in den Profifußball. „Man sieht natürlich riesige Talente. Ob diese es am Ende dann aber in den Profibereich schaffen, kann man nicht sagen. Jan-Niklas Beste, Sandro Plechaty, Dzenis Burnic oder Paul-Philipp Besong waren Ausnahmespieler. Die haben Partien auch alleine entschieden und mal ungewöhnliche Sachen gemacht“, sagt Göksu. Umso schöner und auch eine Bestätigung sei es daher, dass diese nun im bezahlten Fußball angekommen sind. „Das haben sie aber nur geschafft, weil sie diszipliniert und ehrgeizig waren. Es sind alles Jungs, die nie aufhören wollten. Nicht nur das Talent zählt. A und O sind der Wille, der Ehrgeiz und das Herz“, so Göksu.
Wer es dann nach oben schafft, habe das auch absolut verdient. Immerhin würden die Spieler viele Jahre lang sehr viel auf sich nehmen, quasi auf der Autobahn wohnen, oder ihre Heimat schon in jungen Jahren verlassen. „Ich weiß, was die Jungs durchmachen. Das ist nicht wenig. Man darf nicht vergessen, welches Pensum sie haben. Morgens Schule, abends Training. Dazwischen eine Stunde Pause. Das ist ein riesiger Aufwand, ein Vollzeit-Job. Und dann darf man nicht vergessen, dass es aus dem gesamten Jahrgang in Deutschland nur eine bis zwei handvoll Spieler wirklich schaffen“, so Göksu.
So wie Samuel Bamba.
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