Hattingen. Alle drei Herrenteams der SF Niederwenigern führen ihre Liga an. Im Interview spricht der Sportliche Leiter über Chancen, Stolperfallen und DNA.

Erste Mannschaft: Neun Spiele, sieben Siege, 23 Punkte, Platz eins in der Landesliga. Zweite Mannschaft: Sieben Spiele, 16 Punkte, Platz eins in der Kreisliga A.

Dritte Mannschaft: Acht Spiele, 18 Punkte in der Kreisliga B. Bei den Sportfreunden Niederwenigern sind derzeit alle zufrieden. Im Interview spricht der Sportliche Leiter Christopher Weusthoff über diese Bilanz und wagt einen Blick in die kurz- und mittelfristige Zukunft.

Christopher Weusthoff, wie viele Leute passen bei euch ins Vereinsheim?

Kann ich gar nicht sagen, ich tippe auf 60 Leute, wenn wir uns quetschen.

Das reicht aber nicht, wenn am Ende dieser Saison alle drei Herrenmannschaften aufsteigen.

Da sind wir ja noch lange nicht (lacht).

Dennoch. Alle drei Seniorenmannschaften führen aktuell ihre Liga an. Was ist das Erfolgsgeheimnis, dass zum aktuellen Höhenflug führt?

Wir können das alle sehr sehr gut einordnen. Wir sind sehr bodenständig, rasten nicht aus, weil wir zwei, drei Spieltage Erster sind. Wir wissen, dass es noch ein langer Weg sein wird. Gerade die erste Mannschaft hat in dieser Saison ganz viele Spiele. Da brauchen wir einen großen Kader. Zum Beispiel ist Maximilian Golz aktuell am Knie verletzt. Wir wollen uns einfach weiterentwickeln, da wäre es nun verkehrt, Sprüche rauszuhauen, wie toll wir doch sind und allen nur auf die Schulter zu klopfen.

Das klingt nach Understatement.

Nein, wir haben doch erst am Sonntag gegen Wesel wieder gesehen, dass wir Phasen hatten, in denen wir nicht auf der Höhe waren. Wesel hatte eine richtig gute Mannschaft. Wir haben nun schon gegen viele Teams in dieser Landesliga gespielt, die richtig gut waren. Wir bleiben da voll auf dem Boden.

Sportfreunde Niederwenigern treffen am Wochenende auf den VfB Frohnhausen

Spielerisch ist noch Luft nach oben. Aber die Punkte werden ja trotzdem eingefahren.

Absolut. Das beste Beispiel war das Schweine-Spiel gegen Sterkrade-Nord. Da waren die Lichtverhältnisse katastrophal. Der Platz kam uns auch nicht entgegen. Das waren alles mögliche Alibis für die Spieler. Aber wir haben uns den Herausforderungen gestellt, spielerisch zwar nicht überzeugt, aber waren da, haben gekämpft. Das gehört dazu. Und wenn du dann ein Tor besser bist als der Gegner, reicht das ja auch.

Mit dem VfB Frohnhausen geht es am Sonntag (15 Uhr) gegen einen Gegner, der auf Platz 15 steht. Ist es eine Pflichtaufgabe oder besteht dort Stolpergefahr?

Du kannst in dieser Liga gegen jeden verlieren. Auch gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter. Der steht aktuell zwar ohne Punkt am Tabellenende, aber niemand möchte gerade gegen ihn spielen, niemand will der Erste sein, der dort verliert. Genauso wollen alle die Ersten sein, die uns schlagen. Frohnhausen schätze ich im Vergleich zur Vorsaison als verbessert ein. Sie haben mit Issam Said einen Trainer, der schon Jahre dabei ist. Er kennt auch uns in- und auswendig. Im Pokal haben wir im März gezeigt, wie es gegen sie nicht geht, da sind wir ausgeschieden. Dementsprechend freuen wir uns auf das Spiel, fahren da aber nicht mit dem Gedanken hin, die Punkte schon in der Tasche zu haben.

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Blicken wir mal zur dritten Mannschaft. Vergangene Saison landete das Team nach dem Abstieg in der Saison 2021/2022 auf Rang acht der Kreisliga B. Nun führt es die Liga mit 18 Punkten aus acht Spielen an. Was ist das Ziel am Ende der Saison?

Die stehen oben, aber es ist alles super eng. Auch hier ist es sehr früh in der Saison, um weiter vorauszublicken. Sie sollen sich weiterentwickeln und Spaß haben. Mit Timo Vössing haben sie einen neuen Trainer, der sehr engagiert ist. Er fordert einiges von den Jungs ein, das ist gut.

Wie viel niederwennische DNA steckt in dem Team?

Sehr, sehr viel. Wir haben nur ganz wenige Spieler von extern geholt. Wer da einmal zockt, kommt nicht mehr weg (lacht).

Er spielte einst viel für die erste Mannschaft, nun führt er die zweite mit seiner Erfahrung an: Niklas Lümmer.
Er spielte einst viel für die erste Mannschaft, nun führt er die zweite mit seiner Erfahrung an: Niklas Lümmer. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die 2. Mannschaft zeigte schon bei der Hattinger Stadtmeisterschaft, dass in dieser Saison wieder mit ihr zu rechnen ist. Trainer Lars Diefenthal sagte klar, dass man oben mitspielen wolle. In den letzten Jahren landete das Team auf Rang vier, dann fünf, dann zwei, dann drei. Was würde ein Aufstieg in die Bezirksliga für den Verein bedeuten?

Das wäre toll, schön, klasse. Ich würde mich nicht dagegen wehren. Die Jungs hätten es auch verdient. Sie sind gut und können kicken, wenn sie Lust haben. Das macht Spaß. Aber auch da sind wir noch sehr weit davon entfernt. Auch bei der zweiten Mannschaft hat man gesehen, dass sie noch nicht so beständig ist, wie sie gerne sein würde. Gegen die Essener SG wurde zum Beispiel 3:3 gespielt. Wir werden da in der Liga von keinem mehr unterschätzt. Ich bin insgesamt noch sehr entspannt, freue mich aber natürlich über die aktuelle Situation. Wir würden niemals sagen, dass das Team nicht aufsteigen darf.

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