Hattingen. Früher war er Stürmer, heute Abwehrchef – und er ist Vereinsgründer. Mit über 40 Jahren spielt er immer noch. Ein Gespräch veränderte seine Pläne.
Wenn Waldemar Renke nach dem Training mit seinen Teamkollegen und Freunden vom RSV Hattingen zusammensitzt, dann blickt er auch mit Stolz auf das Erreichte zurück.
Im Jahr 2010 wurde seine Idee eines neuen Vereins in die Tat umgesetzt.
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„Ich habe früher lange beim TuS Blankenstein gespielt. Irgendwann hatten wir mit Freunden die Idee, einen neuen Verein zu gründen. Erst war es nur ein Scherz, aber irgendwann haben wir uns zusammengesetzt und es durchgezogen“, erinnert sich Renke.
RSV Hattingens Waldemar Renke wollte eigentlich schon 2019 aufhören
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Und noch heute schwingt in jedem seiner Sätze die emotionale Verbundenheit mit dem Verein mit. Der RSV Hattingen ist für ihn Herzensangelegenheit und Jungbrunnen zugleich. Denn eigentlich wollte der 41-jährige ehemalige Stürmer schon vor vier Jahren mit dem Fußballspielen aufhören und sich nur noch seinen Aufgaben als Geschäftsführer des Vereins widmen.
„Doch dann kamen Eduard Geik und Sergej Saibel zu uns. Ich habe mich dann einfach im Training fit gehalten. Und nach fünf, sechs Wochen kamen die beiden auf mich zu und wollten, dass ich spiele“, sagt Renke.
Er willigte ein, stellte aber eine Bedingung: „Ich habe ihnen gesagt, dass ich keine Lust mehr auf den Sturm habe. Ich habe gesagt, dass ich nur in der Innenverteidigung aushelfe. Schließlich bin ich zweikampfstark“, lacht Renke. Der Ehrgeiz war eh noch da. „Und meine Frau hatte auch nichts dagegen. Sie ist sowieso bei jedem Spiel mit auf dem Platz und kümmert sich bei uns um den Verkauf“, sagt Renke.
Der RSV Hattingen hat sich gut in der Kreisliga B zurechtgefunden
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Seit diesem Gespräch hält er mit seiner ganzen Erfahrung die Viererkette des RSV zusammen und führte seinen Verein in der vergangenen Saison zum Aufstieg von der Kreisliga C in die Kreisliga B. Dort steht der RSV nach sieben Spielen mit elf Punkten auf dem neunten Platz.
Der sportliche Unterschied zur Kreisliga C sei zwar nicht groß, meint Renke, aber „man merkt schon, dass viele junge Spieler in der Liga sind. Die Mannschaften sind läuferisch stärker und alles geht etwas schneller.“
Da käme es seiner Mannschaft, die am Sonntag den Tabellenführer SV Herbede III empfängt (15 Uhr) und unter der Woche durch eine 0:3-Niederlage gegen A-Ligisten DJK Teutonia Ehrenfeld aus dem Kreispokal ausschied, zugute, dass mit Eduard und Johann Geik sowie Mehti Kocak Spieler im Kader stehen, die mit dem TuS Hattingen und Hedefspor schon in höheren Ligen aktiv waren
Verwandtschaft bei der SG Wattenscheid 09, beim TuS Hattingen und beim SuS Niederbonsfeld
Und natürlich spielt auch Waldemar Renke mit all seiner Erfahrung eine ganz wichtige Rolle. „Ich spiele immer noch, weil es mir einfach Spaß macht. Wir haben eine richtig geile Truppe zusammen. Nach den Spielen sind wir nicht gleich verschwunden, sondern sitzen noch zusammen“, sagt er.
Doch was passiert mit der Hattinger Fußballfamilie Renke, wenn Waldemar Renke irgendwann seine Fußballschuhe an den Nagel hängt? Schließlich spielt auch Sergej Renke aus beruflichen Gründen nicht mehr aktiv Fußball. „Dann gibt es noch Eduard Renke von der SG Wattenscheid 09. Das ist mein Großcousin. Und Alfred Renke vom TuS Hattingen III ist mein jüngster Cousin. Außerdem habe ich zwei Töchter. Die Kleine hat zwar keine Lust auf Fußball, aber die Ältere spielt beim SuS Niederbonsfeld in der U17. Vielleicht wird das was.“
Für den Nachwuchs ist also gesorgt.
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