Sprockhövel. Aufsteigen, dann Mallorca: So ist die Reihenfolge im Fußball. Justin Küpper vom SC Obersprockhövel II machte es andersrum – und war dennoch dabei.

Als die zweite Mannschaft des SC Obersprockhövel den langersehnten Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machte, musste sie auf einen ihrer Top-Stürmer verzichten.

Justin Küpper verpasste das Spiel aufgrund seines Urlaubs. „Wir haben den Urlaub so zeitig gebucht, dass die Aufstiegsspiele noch nicht angesetzt waren. Das war ein bisschen ärgerlich für mich“, erklärte er. Trotzdem verfolgte er gespannt das Spiel – vom Strand.

Schon am Abend vor der Partie machte sich Küpper Gedanken, wie er sein Team motivieren, aber auch beruhigen könnte. Er entschloss sich dazu, eine Videobotschaft in die gemeinsame WhatsApp-Gruppe zu stellen. „Ich habe ihnen gesagt, dass wir es natürlich schaffen“, so der Offensivspieler. „Ich habe gehofft, dass ich so etwas helfen kann und wollte zeigen, dass ich da bin“, so Küpper. Seine Idee wurde schnell mit positivem Feedback aus der Gruppe belohnt.

Mit seinem Bruder, Keeper Joel Küpper, telefonierte er noch am Morgen vor der Partie. „Ich habe gefragt, ob er fit ist und habe ihn noch mal zusätzlich motiviert, obwohl er das schon genug war“, berichtete er. Aber auch er selbst war den ganzen Tag über sehr nervös. Die Entfernung trug zusätzlich dazu bei und erhöhte die Anspannung.

SC Obersprockhövel II: Unerwartete Unterstützung von Küppers Miturlaubern

Dominik Hilger, der wegen einer Verletzung nicht spielen konnte, hielt die ganze Zeit Kontakt zum Stürmer. Am Strand von Mallorca wurde er über Nachrichten und per Videoanruf immer auf den neusten Stand gebracht.

„Genau in den Momenten, in denen die Tore gefallen sind, da war ich tatsächlich live dabei“, freute sich Küpper. Am Strand unterhielt er dann die anderen Urlauber.

„Die Leute haben relativ schnell mitbekommen, was da los ist und haben gefragt, worum es geht und was los ist. Und dann haben sie auch mehr oder weniger mitgefiebert“, erzählte der Spieler. Seine Frau musste ihn auch bremsen und beruhigen, berichtete er. Als die Tore fielen, jubelte er trotzdem lautstark. „Es war mir in dem Fall auch egal“, lachte er.

Gemeinsam wurde angestoßen

Auch nach dem Abpfiff war Küpper dank Hilger nah bei dem Team. Hilger stürmte mit dem Handy in der Hand auf den Platz und ließ den Stürmer so am Geschehen teilhaben. „Ich hatte mein Bierchen am Strand. Die Mannschaft hatte ihr Fläschchen Bier auf dem Sportplatz und dann haben wir so zusammen angestoßen“, freute sich der Offensivspieler.

Eine andere Sache freute Küpper aber noch mehr. Nachdem das Spiel angesetzt war und feststand, dass er nicht dabei sein könne, setzte sich das Team ohne sein Wissen zusammen und überlegte sich einen Plan, wie es doch möglich wäre, ihn teilhaben zu lassen. Sie beschlossen, dass sie aus der Mannschaftskasse Hin- und Rückflug für den Tag des Spiels bezahlen würden. Doch der Stürmer lehnte das Angebot ab. „Ich fand das eine ganz tolle Sache, aber da ich etwas Flugangst habe, kam es für mich nicht infrage“, erklärte er.

Nun könnte er eigentlich direkt auf der spanischen Insel bleiben. Denn nur wenige Tage nach seinem Familienurlaub geht es erneut nach Mallorca – dann aber mit der Mannschaft, mittendrin statt nur dabei.

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