Düsseldorf. Der SuS Niederbonsfeld sichert sich in der Nachspielzeit ein 3:3-Remis beim Düsseldorfer SC, muss sich aber einer eklatanten Schwäche stellen.
„Hoch und weit bringt Sicherheit“ lautet eine bekannte Fußballweisheit. Im Landesligaspiel der Frauen des SuS Niederbonsfeld beim Düsseldorfer SC war jedoch genau das Gegenteil der Fall.
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Haarscharf rauschte die Flanke nach wenigen Sekunden an der lauernden Stürmerin des DSC vorbei, ein paar Minuten später flog erneut eine Hereingabe gefährlich in den Strafraum. Die Düsseldorferinnen konnten sie jedoch nicht nutzen.
Dennoch: Das Spiel, welches am Boden ausgeglichen und ordentlich aussah, wurde konfus, sobald der Ball in der Luft war.
So fiel dann auch der Führungstreffer Hattingerinnen. Einen direkt auf die Düsseldorfer Torhüterin gezogenen Eckball, ließ diese einfach nach vorne prallen, die dort stehende Sophie Werwer bedankte sich und traf mühelos zum 1:0.
Im direkten Gegenzug glich der DSC, der in der ersten Hälfte den etwas besseren Eindruck hinterließ, aber sofort aus. Anstoß, ein langer Ball nach links vorne und schon war Antonia Domhan frei durch. Niederbonsfelds Torhüterin Vanessa Schön kam aus ihrem Kasten heraus, attackierte aber mit den Füßen voran und ließ sich so ausspielen. Domhan spitzelte den Ball ins Tor.
SuS Niederbonsfeld verliert die Kapitänin Mariann Farkas
Besser als in dieser Situation machte es Schön in der 23. Minute, als sie eine Eins-gegen-Eins-Situation gegen Düsseldorfs Safae Mejiri, deren deutliche Abseitsposition der Unparteiische Till Voßen übersah, für sich entschied und den Ball zur Ecke klären konnte.
Auch diese sorgte für einen Flächenbrand im Niederbonsfelder Strafraum, doch erneut traf eine freistehende Gastgeberin den Ball beim Volley-Versuch nicht richtig. Kurz darauf der nächste Schreckmoment für die um Kontrolle bemühten Hattingerinnen. Mariann Farkas knickte bei einem Zweikampf übel um und musste mit Schmerzen vom Platz getragen werden. Mit dem rechten Bein konnte sie nicht auftreten.
Immerhin: Mehr sollte in der ersten Hälfte nicht mehr passieren, die Pause konnte der SuS nutzen, um sich etwas zu sammeln und sich neue Mittel im Offensivspiel zu überlegen. Denn obwohl die Düsseldorfer Torhüterin noch weitere Male arge Unsicherheiten offenbarte, schaffte es Niederbonsfeld in den ersten 45 Minuten nicht, aus dem Spiel heraus auch nur im Ansatz gefährlich zu werden. „Wir haben extra in einer 3-5-2-Formation gespielt, um das Spiel breit zu machen. Die erste Hälfte war aber sehr zerfahren und hektisch“, sagte SuS-Trainer Jörg Schwarz.
Schöner Treffer von Natascha Feer bringt die Hattingerinnen in Front
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Der zweite Abschnitt begann wie der Großteil der ersten Hälfte: Die Bemühungen beider Teams wurden bereits im Mittelfeld gestoppt.
Doch wie es in solchen Spielen nun einmal oft so ist, brachte eine Einzelleistung die Niederbonsfelderinnen erneut in Front. Auf der linken Seite kam Natascha Feer an den Ball, drehte eine Pirouette, zog nach innen, ließ noch eine Gegenspielerin stehen und schoss aus 19 Metern platziert zum 2:1 ein. Nicht zwingend verdient, allerdings standen die Hattingerinnen in dieser Phase gut und erhöhten durch Spielverlagerungen und somit breiter angelegten Offensivaktionen den Druck.
Doch dann war es wieder der hohe Ball, der dem SuS wehtat. Düsseldorfs Zarife Ugurlu setzte ihren Kopfball nach einer Ecke über Schön zum erneut schnellen Ausgleich ins Tor. Und es kam noch bitterer. Nach einem Steckpass traf Nikoleta Katsogiannos in der 65. Minute zum 3:2 und der ersten Düsseldorfer Führung. Dass sich die Torschützin dabei im Abseits befand, sah der Schiedsrichter nicht.
SuS Niederbonsfeld gleicht kurz vor Schluss noch aus
Die Niederbonsfelderinnen sahen wie die sicheren Verliererinnen aus, bäumten sich aber noch einmal auf. „Wir haben in den letzten 15 Minuten noch einmal alles reingeschmissen“, fand auch Schwarz nach der Partie.
Der DSC muss sich vorwerfen lassen, dass es noch einmal einen offenen Schlagabtausch gab – mit dem besseren Ende für den SuS. Erneut griffen die Hattingerinnen über links an. Nach einem schönen Schnittstellenpass behielt Eva Jost alleine vor der Düsseldorfer Torhüterin die Nerven und traf zum schlussendlich insgesamt verdienten 3:3-Endstand.
Und noch etwa war ausgeglichen: Auch Jost stand bei ihrem Tor im Abseits. Schwarz: „Eine gerechte Punkteteilung, die für uns etwas enttäuschend ist, weil wir uns einiges vorgenommen hatten. Unsere Offensive war gefordert, die hat drei Mal getroffen. Leider haben wir aber auch immer schnell das Gegentor bekommen.“
Düsseldorfer SC - SuS Niederbonsfeld 3:3 (1:1)
Tore: 0:1 Werwer (7.), 1:1 (8.), 1:2 Feer (52.), 2:2 (55.), 3:2 (65.), 3:3 Jost (70.)
SuS Niederbonsfeld: Schön, Krause, Brauksiepe (46. Henzel), Birkel, Westerhoff (74. Koberg), Behrendt, Redottée (65. Schwarz), Werwer, Feer, Farkas (23. Grabowski), Jost
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