Hattingen. Der Hattinger Tom Aust ist Sprecher beim AFVD. Der Verband sieht zwar eine Konkurrenz zur GFL, bleibt aber zunächst unbeeindruckt von der ELF.
Im Juni 2021 soll die European League of Football (ELF) starten. Commissioner der Liga ist Patrick Esume, der auch als ranNFL-Moderator bekannt ist. Er ist sich sicher, dass auch die deutschen Amateurklubs von der neuen Liga profitieren werden und die ELF keine Konkurrenz zur German Football League ist.
Nicht ganz der Meinung dürfte man beim American Football Verband Deutschland sein. Der Hattinger Tom Aust ist seit September Sprecher des Verbandes. Wirklich viele Information habe es von Seite der ELF bisher nicht gegeben. „Mit uns haben sie bis jetzt jedenfalls nicht gesprochen“, sagt Aust, der anders als Esume davon ausgeht, dass die neue European League of Football eine Konkurrenzliga zur German Football League wird. „So wie es aussieht, wollen beide Ligen auf den selben Spielerpool zurückgreifen“, sagt Aust. Drei GFL-Klubs haben bereits ihre ersten Mannschaften aus der Liga zurückgezogen und werden wohl, unterstützt durch einen Investor, in der ELF an den Start gehen.
Bisher keine Absprache über Kompensationszahlungen
Wenig erfreulich ist das aus Sicht des AFVD auch deshalb, weil die Spieler über Jahre in den Vereinen ausgebildet wurden, die ELF-Klubs jetzt aber die besten abwerben könnten. Bisher gebe es auch keinerlei Signale, dass die Vereine für die Ausbildung dieser Spieler kompensiert werden. „Unser Verband kooperiert beispielsweise mit der Canadian Football League. Wenn Spieler des AFVD dann in Kanada einen Profi-Vertrag bekommen, zahlt die Canadian Football League eine Art Ablösesumme an die Vereine“, sagt Aust. „Das halten wir für den richtigen Weg.“
Ob es ein ähnliches Modell von Seiten der ELF geben wird, ist indes noch nicht klar. „Bisher haben wir von der European League of Football noch keine Informationen dazu bekommen“, so Aust, der betont, dass sich der AFVD auf sich und seine Aktivitäten konzentriert und nicht etwa auf einen Anruf der ELF wartet. „Wir schauen erst einmal weiter auf uns. Derzeit bauen wir unsere Strukturen weiter aus. Seit Jahren haben wir wachsende Mitgliederzahlen,“ sagt der Hattinger, der zwar schon länger im Verband tätig ist, seine neue Aufgabe als Sprecher aber offiziell erst im September übernommen hat. „Wir konzentrieren uns auf uns“, sagt er. Der AFVD stelle beispielsweise derzeit die Strukturen um und habe einen neuen Liga-Vorstand gegründet.
15 GFL-Spiele live im Fernsehen
Das Wichtigste für Aust: „Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr endlich wieder spielen können und auch vor Zuschauern“, sagt er und freut sich über die jüngsten Entwicklungen der German Football League: „In der nächsten Saison werden 15 Spiele live im Fernsehen bei Sport 1 übertragen. Inklusive German Bowl.“ Losgehen soll es Anfang Juni, der German Bowl ist für den 9. Oktober terminiert.
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