Sprockhövel. Der zuletzt gesetzte Innenverteidiger und Kapitän der TSG Sprockhövel, Ibrahim Bulut, greift wieder an – denn ihm hat etwas gefehlt.

Normalerweise ist Ibrahim Bulut bei der TSG Sprockhövel für das Verteidigen zuständig. In diese Rolle schlüpfte er direkt nach seinem Wechsel 2018 vom Landesligisten FSV Duisburg. Zuvor war er jedoch immer vorne unterwegs, als Mittelstürmer. Dort hat ihn TSG-Trainer Andrius Balaika zuletzt in den Vorbereitungsspielen zur neuen Saison wieder eingesetzt. Und sein Kapitän trifft.

„Ich bin ein Spieler, der sehr gerne Tore schießen will. Danach gehe ich immer mit einem guten Gefühl aus einem Spiel heraus“, beschreibt Bulut seine Liebe zur Position im Angriffszentrum. Zurzeit ist der Hagener glücklich, dass er wieder als Stürmer auflaufen darf. „Ich hatte Anfragen von Trainern, die mich als Stürmer kennen und gerne mit mir vorne planen wollten. Aber ich wollte in Sprockhövel bleiben und habe dann mit dem Trainer darüber gesprochen, weil ich vorne wieder Gas geben wollte“, erzählt Bulut.

Bulut wechselt auf eigenen Wunsch in den Mittelsturm

Auf den eigenen Wunsch als hat Balaika seinen Chef auf dem Platz und Führungsspieler vor dem gegnerischen statt vor dem eigenen Tor aufgestellt. „Er hat dort früher immer einige Tore gemacht. Bis jetzt macht er seine Sache gut, es bleibt erstmal so. Wie es später wird, wenn es wieder um Punkte geht, warten wir ab“, äußert sich der Trainer zu seinen Plänen. Viele seien überrascht, dass Bulut, der gesetzte Innenverteidiger, erst seit Sprockhöveler Zeiten hinten spielt.

7-1 - TSG Sprockhövel fegt die SG Welper vom Platz

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Für den Spieler selbst war es zu Beginn keine große Umstellung, da er aufgrund seines sonst ausgeprägten Torinstinktes weiß, wie er auf der anderen Seite verteidigen muss. „Das Denken, was ich als Stürmer hatte, hilft mir“, sagt der 26-Jährige. Er wisse oft, wohin der Ball fliegen würde, kann dadurch besser spekulieren und auch große Torchancen für die Gegner verhindern. „Wenn der Ball von außen kommt, läuft man als Stürmer zum Beispiel in der Regel kurz. Ich wusste das und war dann schon ein paar mal schneller am Ball“, erzählt der Fußballer.

Kommandos kann der Kapitän besser als Verteidiger geben

Eine Umstellung in der Verteidigung war es noch, nicht mit dem Rücken zum gegnerischen Tor zu spielen, sondern das Feld bereits beim Spielaufbau vor sich zu haben. „Ich habe dabei viel mehr Platz und Zeit, was als Stürmer nicht der Fall ist“, hat Bulut gemerkt. Als Kapitän hat er so übrigens auch die Mannschaft vor sich – bis auf den Torwart. Der Vorteil ist, dass er so die Mitspieler besser anleiten kann, die Kommandos würden besser ankommen, hat Bulut festgestellt. „Und wenn es mal zu einer Notsituation kommt, kann man hinten die Nebenleute auch mal lauter anschreien, wenn es nötig ist. Von der Sturmposition aus fällt das schwerer.“

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Im vorderen Bereich ging er in den Testspielen immer voran, sei es beim Toreschießen selbst oder beim Gegenpressing. Bulut lief als erster an und zog so seine Mitspieler mit. „Ich versuche dort meine Nebenleute zu animieren, direkt draufzugehen und schnell wieder auf das Tor spielen zu können“, sagt die Nummer 10. Die Rückennummer hat er ebenfalls gewechselt. Zuletzt prangte die 24 unter seinem Namen auf dem TSG-Trikot. Sein Geburtstag, im August.

Rückennummer zehn wie früher in der Jugend

„Die Nummer zehn habe ich früher in der Jugend getragen und dort hat sie mir Glück gebracht“, erzählt der TSGler, dessen Lieblingsnummer eigentlich die 45 ist, da die Quersumme neun ergibt, die sonst oft beliebte Rückennummer von Stürmern.

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Was Bulut zusätzlich hilft, ist seine Größe. Mit 1,94 Meter überragt er im aktuellen Kader der Sprockhöveler alle anderen und oftmals auch viele der Gegenspieler. Für das Kopfballspiel ist die Größe sicherlich von Vorteil, egal ob vorne oder hinten. Auch die Statur hilft, um sich in Zweikämpfen durchzusetzen oder einen Ball zu behaupten. Das macht Bulut nun häufig. „Meine Mitspieler suchen mich vorne“, sagt er, der dann den Pässen entgegenläuft und seinen Körper in den Gegenspieler stellt. Aber auch im Sechzehner wartet Bulut gerne auf Hereingaben, um dann bestenfalls zu treffen.

Wenigkeit ist dem Spieler etwas abhanden gekommen

Nach den zwei Jahren in der Defensive hat Bulut jedoch gemerkt, dass er nicht mehr so ganz wendig ist wie vorher. Mit der Zeit werde er sich wieder an die angelernte Position gewöhnen, da ist er sich sicher. Genauso wie in der Vorbereitung nach und nach die Ausdauer und Spritzigkeit wieder zunehmen, bis die Meisterschaftsrunde beginnt.

Im Moment ist Bulut zufrieden und zeigt das auch auf dem Feld. Sein Trainer ist von den Qualitäten überzeugt und froh, dass er einen variablen Spieler im Kader hat. Ex-Trainer Dennis Tahirovic, der Bulut schon in der Jugend trainiere und später auch im Herrenbereich beim FC Kray sagte seinem Schützling damals, dass ein guter Fußballer auf allen Positionen spielen kann. Das hat sich Bulut gemerkt.