Sprockhövel/Hattingen. Der Oberligist TSG Sprockhövel untermauert beim 7:1-Sieg auf heimischem Platz, wer zwei Klassen höher spielt. Was die SG Welper falsch macht.
Es war am Ende eine eindeutige Angelegenheit: die TSG Sprockhövel hat als Oberligist 7:1 im Testspiel gegen den neuen Landesligisten SG Welper gewonnen. Die Gastgeber zeigten sich torhungrig und hinterließen einen starken Eindruck, der zuletzt noch gefehlt hatte, während die SG Welper sich das Spiel etwas anders vorgestellt hatte und es auch anders gestalten wollte.
Beide Mannschaften gingen in wohl nahezu ihrer besten Formation ins Spiel. Das zeigte, wie ernst ihnen der Vergleich untereinander ist. Die Trainer, Andrius Balaika (TSG) und Seung-Man Hong (Welper), sprechen bei den Testspielen immer von besonderen Partien. Balaika schätzt die Qualität der SG Welper und ist froh, den Test gegen den Aufsteiger so gut zu Ende gebracht zu haben.
TSG Sprockhövel legt mit viel Tempo los
Dieses Mal legte Sprockhövel direkt mit hohem Tempo los, presste offensiv, versuchte schon ganz früh den Welperaner Spielaufbau zu unterbinden. Nach dem Anstoß erarbeitete sich der Gastgeber sofort die erste Chance. Über rechts gab Jona Niemiec die Kugel flach herein, in der Mitte schoss TSG-Kapitän Ibrahim Bulut nur knapp übers Tor. Ein erstes Warnsignal.
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Wenn die TSG am Ball war, ging es oft schnell und zielstrebig nach vorne. Welper stellte sich allerdings den Angriffen und wehrte einiges ab, wurde aber mitunter von der körperbetonten Spielweise des Oberligisten überrascht und beschwerte sich auch einige Mal bei Schiedsrichter Lars Bramkamp über die harte Gangart.
7-1 - TSG Sprockhövel fegt die SG Welper vom Platz
Die ist für die TSG allerdings in der Liga mehr oder weniger Alltag. Die Sprockhöveler Bälle in die Spitze waren dann aber nicht immer präzise genug oder ein Welperaner Verteidiger war doch noch einen Tick eher am Ball. „Wir haben uns aber viele Torchancen herausgespielt, die Jungs waren motiviert“, freute sich Trainer Balaika.
Jona Niemiec leitet den Torreigen des Oberligisten ein
Das 1:0 leitete Torschütze Jona Niemiec dann selbst ein. Er fing einen Ball der Welperaner ab, spielt einen Doppelpass mit Bulut und ließ sich von Mark Heinrich nicht abschütteln. Vor SG-Keeper Sven Möllerke blieb er ruhig und schob flach rechts ein. Die TSG verlagerte im Angriff immer wieder das Spiel und machte es schnell. So taten sich Lücken auf, in die die Offensivreihe drang. „Wir waren in keiner Weise auf demselben Level“, gestand Welpers Trainer Seung-Man Hong.
TSG Sprockhövel fliegt aus dem Pokal
Er bemängelte in der Defensive die fehlende Präsenz in den Zweikämpfen, oft kamen seine Spieler dann auch einen Schritt zu spät oder ließen sich zu einfach ausspielen. Nach einem Steilpass von Christian Antwi-Adjej erhöhte Bulut auf 2:0, vor der Pause trieb Jasper Stojan den Ball dann durch das Mittelfeld und bediente Niemiec, der sein zweites Tor schoss.
SG Welper hat ebenfalls gefährliche Torchancen
Der Landesligist spielte sich auch ab und an nach vorne, wo es gefährlich wurde. Serdar Bastürk chippte die Kugel nach einem Angriff über rechts vorbei an TSG-Torwart Tim Michels, aber auch rechts neben den Pfosten. Und auf der anderen Seite lief Tim Wasserloos aus der eigenen Hälfte unter Bedrängnis in den gegnerischen Strafraum, schoss den Ball jedoch ein kleines Stück über die Latte.
„Chancen waren da, es ging aber vorne los. Da war vieles halbherzig, die TSG konnte uns leicht bespielen“, haderte Hong, der nach der Halbzeit eine Dreierkette aufbot, was allerdings nicht zur Stabilisierung half. „Es ging nach hinten los und das muss ich auf meine Kappe nehmen“, gestand er. Er sieht noch einiges an Arbeit auf sein Team zukommen, auch wenn ein Oberligist kein Maßstab für die Landesliga sei.
Als Welper sich wehrt, antwortet die TSG Sprockhövel direkt
So haben sie gespielt
TSG Sprockhövel – SG Welper 7:1
Tore: Jona Niemiec (12.), 2:0 Ibrahim Bulut (40.), 3:0 Jona Niemiec (45.), 3:1 Max Claus (58.), 4:1, 5:1 Ibrahim Bulut (61., 78.), 6:1 Lewin D’Hone (82.), 7:1 Marcel Weiß (85.).
TSG: T. Michels, Dreßel (61. Gökmen), Sabah, Stojan, Bettermann, Antwi-Adjej, Weiß, Ciccarelli (46. D’Hone), Niemiec (61. Mourtala), Porrello (46. Anhari), Bulut.
Welper: Möllerke, Akyildiz, Bakenecker (48. Dalgic), Heinrich, Krawinkel, Kaulitzky, Grumann (67. Kanschik), Najdanovic (46. Pemöller), Bastürk (64. Abanoz), Wasserloos, Claus.
Schiedsrichtergespann: Lars Bramkamp, Björn Stempel, Robert Pauly.
Als Welper sich dann kurz aufbäumte und der Ex-TSG-Stürmer Max Claus einen langen Ball von Frederic Krawinkel forderte, ihn auch bekam und den Ehrentreffer erzielte, antwortete der Gegner sofort. „Sowas fordern wir auch von der Mannschaft“, betonte Balaika. Tim Wasserloos hatte noch das zweite Tor der Grün-Weißen auf dem Fuß, aber TSG-Rückhalt Tim Michels fischte ihm gerade noch den Ball vom Schlappen.
Im Gegenzug traf Bulut trocken zum 4:1, später zum 5:1. Lewin D’Hone schoss nach Lupfer von Marcel Weiß das 6:1 und Weiß selbst aus zentraler Position das Tor zum 7:1-Endstand.