Hattingen. 1975 machten Jochen Weimann und Hans-Peter Schoumakers zusammen den Schiedsrichterschein. Noch heute pfeifen sie für die DJK Märkisch Hattingen.

Jochen Weimann (64) und Hans-Peter Schoumakers (63) kennen sich seit ihrer Jugend. Sie gingen in die selbe Schulklasse, machten die gleiche Ausbildung und waren im selben Verein aktiv. So kennen sie sich mittlerweile schon 55 Jahre.

Aber nicht nur eine lange Freundschaft verbindet die beiden, sondern auch ein gemeinsames Hobby: Das Pfeifen von Handballspielen.

Aktiv bei der DJK Märkisch Hattingen

Weimann und Schoumakers machten am 7. Mai 1975 gemeinsam ihren Schiedsrichter-Schein - noch heute pfeifen sie zusammen in der Landesliga. Aktiv sind Weimann und Schoumakers für die DJK Märkisch Hattingen.

„Wie heute auch, hat der Verein damals Schiedsrichter gebraucht und uns dann zum Lehrgang angemeldet,“ sagte Weimann. Der Lehrgang zum Handballschiedsrichter besteht aus acht bis zehn Unterrichtseinheiten, teilweise theoretisch aber auch mit Praxis. Abschließend müssen noch eine Theorieprüfung und eine praktische Prüfung abgelegt werden.

Bei der theoretischen Abfrage geht es vor allem um das Verständnis der Spielregeln. Dann folgt erst eine praktische Erprobung bevor es zur richtigen Prüfung kommt. Ist diese bestanden erhält der Schiedsrichter die Zulassung, um im regulären Spielbetrieb pfeifen zu dürfen und den Schiedsrichterschein.

Mit dem Manta nach Wolfach

Nach der bestandenen Prüfung ging es für die neuen Schiedsrichter auf Ferienfreizeit mit den Messdienern. „Wir sind nach der Prüfung mit meinen knatschgelben Manta nach Wolfach im Schwarzwald gefahren,“ erzählt Weimann.


Bis zur Saisonunterbrechung aufgrund des Coronavirus pfiff das Gespann auch in dieser Saison regelmäßig im Landesligakader. „Der Handballverband Westfalen teilt die Saison immer in vier Quartale auf. Dann bekommen wir pro Quartal immer so vier bis fünf Spiele,“ erklärt Weimann.

Darunter fallen Spiele der Landesliga der Männer, der Verbandsliga der Frauen und ab und zu mal Spiele der Oberliga der Jugend.

Noch ein bis zwei Jahre soll es weitergehen

Das Schoumakers und Weimann immer noch zusammen pfeifen ist kein Zufall, denn ein Gespann findet sich zusammen und beginnt dann erstmal nur in der Kreisliga zu pfeifen. Dort hatten die Beiden gute Beurteilungen erhalten und konnten in den Bezirk aufsteigen. Auch dort erhielten sie gute Bewertungen so, dass sie schon seit über 30 Jahren ihre Spiele im Handballverband Westfalen leiten.

Kleine Spieltagsroutinen gibt es bei dem Duo auch: „Hans-Peter kommt immer zu mir und von mir fahren wir dann zur Halle. Ich habe dann schon immer unseren Abrechnungsbogen ausgedruckt und nehme ihn mit.“

Eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn halten die beiden eine technische Besprechung mit den Verantwortlichen. Dabei geht es darum, wer welche Trikotfarben hat, wer den Anwurf bekommt und andere Kleinigkeiten.

Eine Art kleines Ritual haben die Beiden auch. So macht Schoumakers auf dem Spielfeld die obligatorische Begrüßung. Auf die Frage, wie die Zukunft aussehe antwortete Weimann: „Da wir noch sportlich fit sind und auch die Lehrgänge des Handballverband Westfalens bestanden haben, könnte ich mir vorstellen noch ein oder zwei Jahre weiterzumachen.“