Sprockhövel. Michael Suckrau ist Jugendtrainer beim SC Obersprockhövel. Der Versicherungsmakler berät daneben angehende Profikicker, die schon mal Gast sind.

Als mit Luca Unbehaun im Dezember ein Jungprofi das Training der F-Jugend des SC Obersprockhövel besuchte, staunten die Nachwuchskicker nicht schlecht. Es war nicht der Einzige, zu dem die Kleinen aufschauten. Die Kontakte knüpft ihr Trainer, Michael Suckrau. Er ist als Berater im Jugendprofibereich unterwegs.

Seit drei Jahren ist Versicherungsmakler spezialisiert auf den Umgang mit jungen Fußballtalenten. Seinen Beruf kombinierte der F-Jugendtrainer des SCO mit seiner Leidenschaft, dem Fußball. Heute betreut Suckrau ein Dutzend Nachwuchs-Profis auf ihrem Weg durch den Leistungssport, zusammen mit einem Partner. In erster Linie geht es dabei um die Vermittlung von Versicherungsverträgen an die Jugendspieler. „Es ist so, dass die meisten Versicherungen die Spieler zwar versichern, das Risiko einer Verletzung durch den Fußball jedoch nicht tragen wollen“, erklärt Suckrau.

Sprockhöveler entdeckte die Lücke für sich

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Die Lücke entdeckte der Jugendtrainer für sich. Angefangen hat die Tätigkeit damals mit dem heutigen Profitorwart Luca Unbehauen (Borussia Dortmund), den er auf der Suche nach einer Versicherung unterstützte. „Und weil man da zufrieden mit meiner Arbeit war, hat man mich eben ins Boot geholt“, sagt Suckrau. Weitere Spieler folgten auf Unbehauen, der zuletzt Torwarttraining bei der F-Jugend am Schlagbaum gab. Unter anderem Ole Hoch, der heute beim FC Magdeburg in der A-Jugendbundesliga spielt.

Dabei geht es jedoch nicht nur um das Vermitteln von Versicherungsverträgen, sondern auch um eine persönliche Betreuung. Teilweise übernimmt der Sprockhöveler eine Rolle als Spielerberater, verschafft jungen Talenten durch seine Kontakte in den Profifußball Probetrainings bei Bundesligisten, verfolgt die Trainings und kümmert sich um die Probleme der jungen Kicker. „Die Jungs haben viel mit Verletzungen zu kämpfen. Da bringen wir sie zu guten Ärzten und muntern sie auf“, so Suckrau.

Berater gibt den angehenden Fußballprofis Tipps

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Und auch in anderen Bereichen des Lebens steht der Gladbach-Fan ihnen mit Rat und Tat zur Seite. „Vielleicht rät man ihnen dann mal am Freitagabend nicht auszugehen, wenn sie am Wochenende spielen müssen. Oder es gilt zu entscheiden, ob der Spieler fernab der Heimat in ein Internat oder eine Gastfamilie kommt“, erzählt Suckrau, der Spieler auch hier und da vom Training abholt, wenn sie anders nicht zurückkommen.

Das alles macht er bislang alles auf freiwilliger Basis. „Ich mache das, weil es spannend ist zu sehen, wie sich die Jungs entwickeln. Hierbei kann es auch zunächst über die zweite oder dritte Liga gehen, damit sie irgendwann in der Bundesliga landen“, sagt Suckrau. Geld verdient er daran bislang kaum. „Es ist nicht erlaubt, hierfür Geld zu nehmen. Ich verdiene daher kaum mehr an den Spielern als an jedem anderen abgeschlossenen Versicherungsvertrag. Wenn Spieler tatsächlich Profis werden, sieht das bei deren Gehältern natürlich anders aus, aber für so etwas hat man nie eine Garantie. Es ist deswegen nicht mehr als ein Hobby“, so der Makler, der jede Menge Zeit und Herzblut in die Betreuung der Jugendspieler steckt.

Regelmäßiger Kontakt zu den Eltern

Mit seinen Schützlingen und deren Eltern steht Suckrau regelmäßig in Kontakt. Rentieren würde sich das alles zwar nicht finanziell, doch geht Suckrau hierbei nicht ganz leer aus. Viele Spieler haben bereits beim Training seiner F-Jugend des SCO vorbeigeschaut. „Das war ein tolles Erlebnis für die Mannschaft“, so der Trainer.

„Der Kontakt zu vielen Profitrainern und Managern ist ein toller Nebeneffekt. Ebenso erhalte ich einen Einblick in die unterschiedlichen Scoutingsysteme der Teams. Ein tolles Erlebnis war auch das Begleiten der U18-Nationalmannschaft in England“, schwärmt Suckrau.