Hattingen. Die Sportfreunde Niederwenigern schalten für das eigentlich stattfindende Spiel gegen Union Nettetal Liveticker geschaltet. Tore sind Nebensache.

Der Ball ist zwar nicht gerollt und doch haben die Sportfreunde Niederwenigern am Sonntag einen Liveticker geschaltet. Der Fußball-Oberligist wollte seinen Anhängern in der aktuell durch die Corona-Pandemie verordnete Pause etwas bieten. Im virtuellen Spiel mit Spaß und Fantasie haben die Wennischen sich von Kontrahent Union Nettetal 3:3 getrennt.

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Es war eine von mehreren Aktionen in Niederwenigern, für das Geisterspiel wurden im Vorfeld 213 Tickets verkauft und über 500 verfolgten den Ticker. Verantwortlich für den Inhalt war Konstantin Konrad, Spieler der dritten Mannschaft. „Das Verfassen war ganz einfach“, erzählte er, der früher selbst in der ersten Mannschaft kickte.

Private Geschichten der Sportfreunde Niederwenigern mit eingebunden

„Zu vielen Spielern habe ich noch Kontakt und so habe ich ein paar private Themen mit der Fantasie des Spiels verbunden“, sagt Konrad. Zum Beispiel den Umzug von Fabian Feldmann, die Hochzeit von Niklas Lümmer oder den Beruf von Steffen Köfler. Eigenschaften der Spieler sowie die Einschätzungen der Trainer kamen dazu. „Das ist eine gute Mischung, um das Unrealistische greifbar zu machen“, sagte er.

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Im Ticker wurden die Spielernamen bewusst verdreht, um die Fiktion zu unterstreichen. Etwa Ess Timmer statt Timm Esser. Und Nettetal hieß Freundlichtal. Die Sportfreunde wiesen ausdrücklich darauf hin, dass niemand bloßgestellt werden solle. Denn in den Zeilen war schon sehr viel Ironie verpackt. Szenen, die so in einem realen Fußballspiel nie vorkommen würden – zumindest nicht in der Oberliga – aber der Unterhaltung dienen sollten.

Sportfreunde gleichen dreimal gegen Nettetal aus

Sportlich gesehen gerieten die Sportfreunde in Rückstand, weil Torwart Alexander Golz am Pfosten lehnte und Spielerinnen aus der Damenmannschaft zuzwinkerte. Marc Gotzeina glich nach einer Flanke von Kento Wakamiya per Volleyschuss aus. Nach erneutem Rückstand glich Fabian Lümmer aus, der aufgrund seines Bartwuchses mit Sandro Wagner verglichen wurde. Den dritten Rückstand egalisierte Frederick Gipper dann per Strafstoß in der 98. Minute.