Hattingen. Der Schachverein Welper aus Hattingen hat sich Trainingsräume im Internet geschaffen und lädt nicht nur Mitglieder zum Spielen dorthin ein.

Während die meisten Sportarten in der Coronakrise nicht mehr ausgeführt werden dürfen, hat sich die Schachszene einen alternativen Weg geschaffen, um weiterhin Wettkämpfe zu führen. Auch, wenn die Ligabetriebe unterbrochen sind, geht es weiter. Der SV Welper misst sich online mit Gegnern und bietet auch selbst Turniere an.

„Es steht zu befürchten, dass der Punktspielbetrieb der aktuellen Saison nicht noch einmal aufgenommen wird. Schmerzlich vermissen viele Schachspieler zudem die zahlreichen offenen Turniere, die sowohl im Jugend – als auch im Seniorenbereich geplant waren“, sagt Torsten Schaller, der 1. Spielleiter von Welper. Der Verein ist im Schachbezirk Bochum einer der ersten, die die Möglichkeit eines virtuellen Schachraumes anbieten und nutzen. So wie die Profis, die sich online für die Pro Chess League treffen oder die Offene Deutsche Internet-Meisterschaft austragen. Auf den Plattformen der Marktführer von chessbase.de und lichess.org treffen sich immer mehr Welperaner und Freunde von anderen Vereinen.

Schachspieler wollen mehr als nur Freundschaftsspiele

Auch interessant

„Was noch fehlte“, so erläutert der Vorsitzende Wolfgang Linde, „war eine praktikable technische Realisierung von interaktivem Training. Gerade für unsere Kinder-und Jugendabteilung wollten wir mehr als nur Freundschaftspartien spielen. Das Problem konnte mit Hilfe unseres Jugendtrainers Fabian Schaller gelöst werden.“ Auf einem eher in der Gamer-Szene bekannten Server haben die Welperaner verschiedene Trainingsräume eingerichtet. Jeden Freitag findet in einem virtuellen Raum nun ab 17 Uhr wieder das Jugend-und Seniorentraining statt.

„Wir haben schon unser Trainingsmaterial dort abgelegt, sodass man auch außerhalb der Trainingszeiten üben kann“, erklärt Fabian Schaller und fügt an: „Der eigentliche Vorteil ist jedoch, dass wir ohne weitere Software mit unseren Jugendlichen sprechen können und so ein wirklich interaktives Training hinbekommen.“ Auf der Vereinshomepage (www.sv-welper.de) findet sich eine Anleitung, um am Trainingsbetrieb teilnehmen zu können.

SV Welper ist mit der Premiere zufrieden

Die Premiere im Online-Trainingscenter verlief aus Welperaner Sicht vielversprechend: erst knobelten mehr als zehn Spieler an den Trainingsaufgaben, probierten Lösungen und verwarfen sie wieder oder ließen sich vom Trainer helfen. Danach ging es im Vereinsraum weiter zu Trainingspartien, bei denen die Trainer auf Fehler hinwiesen und so versuchten, die Spielstärke ihrer Eleven zu steigern. „Wir sind natürlich auch offen für Spieler aus anderen Vereinen oder Hobbyspieler, die Interesse haben, bei uns mal reinzuschauen

„Wir machen das Beste aus der derzeitigen Situation – bis wir uns wieder am Brett gegenüber sitzen können“, sagt der Vorsitzende.