Hattingen. Der ATV Dorstfeld bringt viel Torgefahr mit nach Hattingen und ist nur schwer zu stoppen. Die Schwartz-Sieben agiert selbst nicht glücklich.
Handball-Verbandsligist TuS Hattingen ist mit einer Heimniederlage aus der Weihnachtspause zurückgekehrt. Die Hattinger unterlagen nach einer schwachen Vorstellung dem ATV Dorstfeld mit 27.29. Der ersatzgeschwächte TuS hatte mit Torhüter Lennart Lük, Tom Gusewski, Leo Schiller und Peer Oberste-Lehn gleich vier Spieler im Aufgebot, die kurz zuvor schon im siegreichen Bezirksliga-Ortsderby gegen den Nachbarn DJK Westfalia Welper zum Einsatz gekommen waren.
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Der ATV Dorstfeld war mit einem Punkt Vorsprung auf den TuS in die Partie gegangen. Wer allerdings ein Spiel auf Augenhöhe erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Die Dortmunder rissen zwar selbst keine Bäume aus, erwiesen sich aber als wesentlich cleverere Mannschaft. Sie variierten, wie eigentlich auch erwartet und von Trainer Uli Schwartz angekündigt, mit gewaltigen Würfen aus dem Rückraum und geschicktem Spiel über den Kreis. Trotz sichtlicher Bemühungen war die TuS-Defensive über weite Strecken in verschiedenen taktischen Varianten nur phasenweise in der Lage, den Gegner entscheidend zu stören.
Schwartz erkennt einige Schwächen in der Defensive
So sah es auch Schwartz: „Trotz des großen Einsatzwillens war die Fehlerquote viel zu hoch. Wir haben es dem Gegner zu leicht gemacht, zu seinen Toren zu kommen. Anstatt am Kreis zu doppeln, war da meist nur ein Spieler auf sich allein gestellt. Und wenn wir doch mal den Ball gewonnen hatten, dann war unser Umschaltspiel meist viel zu umständlich“, analysierte der Übungsleiter die Defensivschwächen seiner Sieben. Aber auch im Angriffsspiel lief es keineswegs rund. Schnelle Gegenstöße waren Mangelware.
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Und aus dem Positionsspiel heraus tat sich der TuS Hattingen wieder einmal schwer. Aus dem Rückraum heraus drohte der ATV-Deckung viel zu selten Gefahr. So sehr sich der unermüdlich ankurbelnde sechsfache Torschütze Linus Grossmann auch bemühte und aufrieb, es fehlte die Unterstützung. Bis auf Philipp Gräf, der durchaus Zug zum Tor entwickelte und auch einige schöne Konter erfolgreich abschloss, kam kein weiterer Spieler über zwei Treffer hinaus. Nervenstark zeigte sich aber Jonas Kilfitt von der Siebenmetermarke. Den ersten Strafwurf netzte der Linkshänder zwar erst im Nachwurf ein. Danach leistete er sich aber keinen Fehlwurf mehr.
Partie bleibt bis zur Pause eng
Bis kurz vor dem Pausenpfiff war der Spielstand stets eng. Zwei ärgerliche Konter brachten dem ATV aber erstmals eine drei Tore-Führung zum 16:13, die Kilfitt noch auf 14:16 verkürzte. Der TuS hatte sich für den zweiten Abschnitt zwar viel vorgenommen, lag dann aber schnell mit 14:19 zurück. Mit großem Aufwand blieb der TuS, der gleich drei Torhüter einsetzte, noch einige Zeit auf Schlagdistanz (21:24).
Jannis Stecken, der nach zwei frühen Zeitstrafen in der Deckung pausiert hatte, war in die nun auf 4:2-umgestellte Abwehr zurückgekehrt. All das nutzte aber nichts mehr. Dorstfeld zog auf 29:23 davon. Die furiose Aufholjagd mit vier Treffern in Folge kam zu spät.
So haben sie gespielt
TuS Hattingen – ATV Dorstfeld 27:29
Spielverlauf: 1:0, 2:3, 5:7, 9:8, 11:11, 14:16 (Hz.), 14:19, 18:23, 21:24, 23:29, 27:29.
TuS: Frorath, Bieber, Lük; Gräf (5), Bayer, Schmitz, Grossmann (6), Bothmann, Gusewski (2), Kilfitt (7/6), Schiller (2), Stecken (1), Cammann (2), Oberste-Lehn (2).