Hattingen. Die Rot-Weißen verlieren 0:2. Das Spiel ist geprägt von Fouls und Provokationen. Das Spielerische bleibt auf der Strecke, Emotionen dominieren.

Das Bezirksligaspiel zwischen dem TuS Hattingen und dem FC Altenbochum war für die Zuschauer am Wildhagen schwere Kost. Die beiden Teams produzierten Fehler am Laufband und verbrachten mehr Zeit damit, sich bei Schiedsrichterin Franziska Drexelius zu beschweren, als sich auf ihr Spiel zu konzentrieren. Letztlich gewann Altenbochum mit etwas Glück 2:0.

„Das war schlecht, das hatte heute überhaupt nichts mit Fußball zu tun“, sagte TuS Hattingens Trainer Marius Kundrotas. Von Beginn an beharkten sich der TuS und die Altenbochumer in Zweikämpfen und meist wurden diese mit unfairen Mitteln geführt. Das hatte viele Unterbrechungen zur Folge. Schon in den ersten 20 Minuten musste Kundrotas zweimal wechseln, weil sich erst Kapitän Chamberlin Kouatche und dann Lars Rösner verletzten. Connor Ost und Jan Höhmann kamen in die Partie.

Michael Baum verursacht einen Elfmeter

Ein Pfiff in der 19. Spielminute sorgte dann für Jubel. Die Schiedsrichterin fasste das Zweikampfverhalten von Michael Baum im Strafraum gegen Altenbochums Till Reinmöller als Foulspiel auf und pfiff Elfmeter. David Gröger trat an und erzielte das 1:0, das sich nicht wirklich angekündigt hatte. Die beste Chance der Hattinger war in der 25. Minute. Die Rot-Weißen kombinierten sich aus der eigenen Abwehrkette heraus und spielten anschließend über den linken Flügel. Die scharfe Hereingabe verpasste der eingelaufene Sertac Dogan nur knapp.

Auch im zweiten Abschnitt blieb das Spiel schlecht. Sowohl der TuS als auch Altenbochum schafften es nicht, Ruhe ins Spiel zu bekommen, es war zu jeder Zeit hektisch und aufgeregt. Nickeligkeiten, die TuS-Coach Kundrotas schon im Vorfeld erwartete, prägten die Partie. Foulspiele und Streitereien standen auf der Tagesordnung, spielerisch hatten die beiden Teams zumindest nichts zu bieten.

Nur Standards bringen Gefahr

So haben sie gespielt

TuS Hattingen – FC Altenbochum 0:2

Tore: 0:1 David Gröger (19.), 0:2 Finn Rogge (90. + 2).

TuS Hattingen: Lehnert, Rösner (17. Rösner), Protzel, Baum, Kouatche (10. Ost) (78. Wasserloos), J. Geik, Pickhardt (68. S. Aydin), Zöllner, Dogan, Y. Aydin, Güntner.

Einzige Gefahrenquellen waren Standardsituationen. In der 90. Minute schlug Hattingens Nils Güntner eine Ecke auf den zweiten Pfosten, der Abschluss von einem Rot-Weißen wurde aus kurzer Distanz wohl mit der Hand abgeblockt, doch dies war für die Schiedsrichterin nicht einfach zu erkennen. Altenbochum konterte, spielte die Überzahlsituation clever aus und traf zum entscheidenden 2:0.

Doch mit diesem Tor hörten die gegenseitigen Provokationen nicht auf, sie wurden schlimmer. Letztlich sah, nach einem Tumult an dem fast alle Spieler der beiden Teams beteiligt waren, der spielende TuS-Co-Trainer Michael Baum die Rote Karte. Er und Altenbochums Finn Rogge standen Kopf an Kopf, plötzlich fiel Rogge hin und die Schiedsrichterin ahndete Baums Vergehen als Tätlichkeit und verwies ihn des Feldes.

Baums Mitspieler Yusuf Aydin beschwerte sich daraufhin mehrfach lautstark und erhielt von Drexelius die zweite Gelbe Karte und musste so Sekunden vor dem Abpfiff auch noch den Platz verlassen. „Das war heute nur Kampf und Krampf“, so Kundrotas.