Hattingen. Die Sieben von Trainer Uli Schwartz nutzt Überzahlphasen aus. Gegen die aufholende PSV Recklinghausen müssen die Hattinger vorher aber zittern.

Der TuS Hattingen hat das überaus wichtige Heimspiel gegen die PSV Recklinghausen hoch mit 34:24 gewonnen. Die Hattinger nutzten die Gunst der Stunde, zogen sich nach zwischenzeitlichem Einbruch selbst aus dem Sumpf und konnten sich nach dem Abpfiff über ein 50-Liter-Fass Bier freuen, dass ihnen ihr Trainer Uli Schwartz für einen Sieg versprochen hatte.

„Dieses Fass spendiere ich herzlich gerne. Wir sind in diesem Spiel durch ein Wellental gegangen. Die Jungs haben die aufkommende Verkrampfung aber gelöst und verdient gewonnen. Dass uns zudem das Spielglück ein wenig zur Seite stand, das nehmen wir natürlich gerne mit“, sagte Uli Schwartz. Die Begegnung gegen den Tabellennachbarn war in der Tat von unterschiedlichen Phasen geprägt.

PSV tritt zunächst ohne einige Stammspieler an

Die Polizeisportvereinigung begann in einer für den TuS überraschenden Aufstellung. Einige Stammspieler saßen zunächst auf der Bank. Der TuS zeigte sich davon wenig beeindruckt. Die Deckung agierte meist nur positionsbezogen offensiv und legte so das statische Angriffsspiel der Recklinghäuser lahm. Das schnelle Gegenstoßspiel klappte dagegen beim TuS wiederholt vorzüglich. Aus dem Positionsspiel heraus fehlte es aber an Kaltschnäuzigkeit und Effektivität. Die erste Halbzeit ging klar mit 14:7 an die gut aufgelegten Hausherren.

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Auch die ersten zehn Minuten des zweiten Durchganges waren ordentlich an. Schon zu diesem Zeitpunkt merkte man allerdings, dass die Gäste sich noch nicht geschlagen gegeben hatten. Kay Sodys & Co. drehten nun selbst mächtig an der Temposchraube. Urplötzlich lief besonders das Spiel über den Kreis und die einlaufenden „Rückraumhalben“ wie am Schnürchen. Die TuSler zeigten sich beeindruckt. Nervosität machte sich breit. Der Neun-Tore-Vorsprung (19:10) schmolz innerhalb von gut zehn Minuten auf magere drei Treffer zusammen (22:19).

Glück für TuS Hattingen: Schiri gibt keinen Siebenmeter

In dieser Phase hatte der TuS das Glück, dass die Schiris dem Gast einen glasklaren Siebenmeter verweigerten. Die PSV-Bank war außer sich, zumal kurz zuvor Dominik Moog schon für zwei Minuten raus musste. Es kam aber noch dicker. Philipp Berg hatte sich überhaupt nicht mehr im Griff, bekam nach einem Foul und anschießender Schiedsrichterkritik völlig berechtigt eine „doppelte Zeitstrafe“ aufgebrummt und wurde folgerichtig disqualifiziert, da er schon zuvor auffällig geworden war.

Die Hattinger nutzten die lange Zeit der Überzahl (mit Lars Kröllken war noch ein weiterer PSVer bestraft worden) eiskalt und clever aus und liefen den dezimierten Gegner mit dem überragenden Tom Gusewski an der Spitze in Grund und Boden.

So haben sie gespielt

TuS Hattingen – PSV Recklinghausen 34:24

„Spielfilm“: 1:0, 7:3, 14:7 (Hz.), 19:10, 20:14, 21:17, 22:19, 25:19, 29:22, 34:22.

TuS: Bieber, Frorath; Johannes, Bayer (5), Schmitz (1), Grossmann (2), Bothmann (2), Gusewski (9), Kilfitt (1/1), Werthebach (7), Stecken (2), Cammann (5/1), Oberste-Lehn.