Sprockhövel/Bochum. Sophie Bleibtreu professionalisiert sich weiter, wechselt vom LAZ Wuppertal zu einem der renommiertesten Leichtathletikvereine. Was sich ändert.
Die Sprinterin Sophie Bleibtreu macht ihren nächsten Schritt: die schnelle Schülerin aus Haßlinghausen wechselt zum TV Wattenscheid, wo sie von noch besseren Trainingsmöglichkeiten profitieren kann als in ihrem nun ehemaligen Verein LAZ Wuppertal. Mit der Entscheidung richtet die 17-Jährige ihren Blick klar in Richtung Profibereich.
Nachdem sie es 2018 bereits in den Bundeskader geschafft hatte, lief es im vergangenen Jahr nicht so gut. Das hatte verschiedene Gründe. Die Nachwuchssportlerin hörte sich daher in ihrem Umfeld der Sportbekanntschaften um. Über Fabienne Fliedner, die vor einem Jahr nach Wattenscheid gewechselt war, gelangte Sophie Bleibtreu ebenfalls zum Olympiastützpunkt in Bochum. Die Trainer aus Wuppertal, wo sie sechs Jahre lang war und ihr Niveau steigerte, legten ihr keine Steine in den Weg. „Wir haben den Wechsel gemeinsam besprochen“, erzählt die Sprinterin.
Viele Erfolge mit dem LAZ Wuppertal
Beim LAZ Wuppertal bedauern die Verantwortlichen zwar, dass sie eine talentierte Sportlerin verlieren, freuen sich aber, daran beteiligt zu sein. „Sophies sportliche Entwicklung im LAZ Wuppertal darf man als außergewöhnlich bezeichnen. Wir waren der Meinung, dass Sophie nach sechs Jahren neue Reize und Impulse braucht und vermittelten sie zum TV Wattenscheid, mit denen wir ohnehin kurz vor Beginn einer Kooperation stehen. Dies entspricht der LAZ-Philosophie, dass der Sportler immer im Vordergrund steht“, sagt der Ex-Trainer der Athletin, Thomas Ediger.
Die Sprockhövelerin blickt ebenfalls positiv auf ihre Zeit in beim LAZ zurück. Dort, wo ihr Wege geöffnet wurden, in den ambitionierten Leistungssport einzusteigen und sich nun weiter zu verbessern. „Mein Trainer Thomas Ediger hat mich immer unterstützt, wir haben viele Erfolge geholt“, sagt Sophie Bleibtreu, deren Höhepunkt der sechste Platz über 100 Meter bei der Deutschen U18-Meisterschaft in Rostock war. Auf die 100 Meter ist sie spezialisiert, in der Halle dann auf 60 Meter. 200 Meter seien eine Option, je nachdem, wie sie sich in Wattenscheid entwickeln wird. Dort startet sie nun in der U20.
Sophie Bleibtreu möchte zurück in den Bundeskader
Ziel sei es auf jeden Fall, zurück in den Bundeskader zu kommen. In der abgelaufenen Saison gehörte die ehemalige Aktive des TV Hasslinghausen nur zum NRW-Kader. Die Voraussetzungen an der Lohrheide seien professioneller, es gibt etwa Physiotherapie, drei Krafträume und eine Halle mit Laufbahn vor Ort. „Für mich ist es aber auch erstmal etwas Neues, eine ganz andere Umgebung“, gesteht die Sprinterin, die schon seit mehr als einem Monat in der Trainingsgruppe von Slawomir Filipowski und Co-Trainer Janusz Echaust ist. „Die Deutsche Meisterschaft ist mein Ziel. Ich möchte darüber hinaus auch gerne international starten“, wünscht sich die junge Leichtathletin.
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Fünf- bis sechsmal trainiert sie nun pro Woche, jeweils zwei Stunden. Vorher waren nur drei- bis viermal. Dabei stehen viele Tempoläufe auf dem Programm. „Das hat mir persönlich in der Vergangenheit gefehlt“, sagt Sophie Bleibtreu. So fehlte ihr hinten heraus die Luft, um auch auf den letzten Metern durchzuziehen. „Ich war anfangs im Training auch erstmal hinten dran, weil ich es nicht kannte. Aber nun kann sich der Körper daran gewöhnen und ich kann die Belastung verkraften“, freut sie sich.
Sprinterin hat ihre Lauftechnik verändert
In der Trainingsgruppe arbeiten die Athleten viel mit dem eigenen Körper. Aber auch technische Übungen gehören dazu, von denen Sophie Bleibtreu bereits profitiert hat. „Wir haben meine Lauftechnik verändert, sind in den geraden Schritt gegangen und haben mit Körpervorlage gearbeitet“, erzählt sie, die gut aufgenommen wurde. Die 1,63 große Sprinterin zeichnet sich durch ihren guten Start aus, hat aber hinten heraus eben noch Probleme.
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„Ich finde es schön zu sehen, wie ich bereits jetzt Fortschritte mache. Ich merke, dass der Wechsel die richtige Entscheidung war“, sagt die ehrgeizige Sprinterin, die nun auch noch lernt, sich besser selbst einzuschätzen. „Ich habe manchmal zu schnell zu viel gewollt“, gibt sie zu und freut sich auf ihre nächsten Schritte nach vorne.