Hattingen. Der Tabellenführer demonstriert seine Stärke in eigener Halle. Bei der 18:34-Niederlage scheitern die Hattinger oft an einem ihrer Ex-Spieler.
Das mit großem Interesse erwartete Spitzenspiel der Verbandsliga zwischen dem Tabellenführer TuS Bommern und dem ebenfalls richtig gut in die Saison gestarteten Nachbarn TuS Hattingen entpuppte sich zu einer völlig einseitigen Angelegenheit. Der Spitzenreiter war den total enttäuschenden Hattingern in diesem Lokalderby in allen Belangen haushoch überlegen. Entsprechend deutlich fiel auch das Ergebnis aus. Der TuS Bommern gewann klar mit 34:18 und verlieh seinen Meisterschaftsambitionen Ausdruck.
Im Lager des TuS Hattingen dagegen muss man sich Trost aus den letzten durchaus ansprechenden Leistungen holen. Die desolate Vorstellung vom Samstagabend in Bommern allein betrachtet würde ansonsten sicherlich Angst und Schrecken verbreiten. „Mit einem solchen Auftritt hätten wir gegen keinen Gegner der Liga gepunktet. Wir haben nicht dagegen halten können und waren nur Kanonenfutter. Das Ergebnis und auch der Spielverlauf sagen ja alles“, fand Hattingens Trainer Uli Schwartz deutliche Worte.
Pleite gemeinsam in der Woche aufarbeiten
Dass der Punktestand bei den Hattingern besser sei als der aktuelle Leistungsstand, das hatte Schwartz ja schon im Vorfeld herausgestellt. „Es hat sich heute ja auch bestätigt“, sagte der erfahrene Coach. Von Schuldzuweisungen will Schwartz aber absehen. „Wir müssen die Pleite zusammen tragen und unter der Woche abschütteln. Jetzt gilt es, den Mund abzuputzen und weiter zu arbeiten“, so der Übungsleiter.
In den ersten zwölf Minuten war von einem Klassenunterschied allerdings noch nichts zu sehen. Die Abwehrarbeit funktionierte nach Plan. Der so torgefährliche Rückraum der Hausherren kam nicht richtig zu Entfaltung. Dennoch deutete sich zu diesem Zeitpunkt aber schon an, dass es an diesem Abend für die Schwartz-Sieben nicht rund laufen würde. Es gelang nicht, die eroberten Bälle mit Tempo nach vorne zu bringen. Die allseits bekannten Gegenstöße blieben aus. Zwar ergaben sich aus dem Spiel heraus dennoch gute Abschlussmöglichkeiten.
Schwartz bemängelt die Chancenauswertung
„Die Chancenverwertung war aber katastrophal. Sowohl unsere Außen als auch unser Rückraum blieben stumpf“, klagte Schwartz. Die Hattinger scheiterten aber auch immer wieder an Bommerns Klassetorwart Clemens Uphues. Er raubte der Hattinger Offensive mit zunehmender Spieldauer sämtliche Nerven. Egal aus welcher Position die Gäste den Abschluss suchten. Der überragende Bommern-Keeper war zur Stelle.
Auch interessant
Bereits im Vorfeld des Spiels hatte Schwartz den ehemaligen Hattinger Jugendspieler als besten Torwart der Liga bezeichnet. Und diesem Ruf wurde Uphues gerecht. „Clemens hat stark gehalten. Er hat aber bestimmt ein blaues linkes Bein. Immer wieder haben wir ihn bei seiner Standardabwehraktion dort getroffen“, lobte Schwartz den Keeper, und kritisierte seine Schützen.
Jakob Jäger fällt mit Knieverletzung länger aus
Nach der Pause (14:8) führten die Unzulänglichkeiten in der Offensive beim TuS Hattingen dazu, dass auch die Abwehr zunehmend überfordert war. Das Mannschaftsgefüge brach schließlich völlig in sich zusammen. Mit Jakob Jäger fehlte aber auch ein ganz wichtiger Mann. Jäger wird wahrscheinlich mit einer Knieverletzung lange ausfallen.
TuS Bommern – TuS Hattingen 34:18
Spielverlauf: 0:2, 5:2, 10:4, 13:5, 14:8 (Hz.), 21:9, 27:11, 31:13, 34:18.
TuS: Bieber, Frorath; Johannes, Gräf, Bayer (2), Schmitz (1), Grossmann (6), Bothmann, Gusewski (3), Werthebach (1), Stecken (1), Cammann (4/3).