Hattingen. Zum Tag der Amateure haben wir gesondert aus der Kreisliga C berichtet. Denn die Fußballer an der Basis haben es verdient. Ein Kommentar.

Wenn mal plötzlich ein Trikot fehlt, wenn ein oder mehrere Spieler zu spät zum Treffpunkt kommen – mitunter auch nicht ganz nüchtern – dann ist das echter Kreisligafußball. Der wird auch in Hattingen und Sprockhövel gelebt. Und mit ihm trotz so mancher Widrigkeiten die Grundwerte des Kickens.

Da stehen Männer auf dem Platz, die neben harter Maloche richtig Bock auf Fußball haben. Die sich darüber freuen, wenn manchmal im letzten Moment doch noch eine komplette Mannschaft zusammenkommt, um antreten und Tore schießen zu können. Sie sind zwar nicht immer ganz ernst bei der Sache, aber dennoch mit Leidenschaft dabei.

Respekt vor dem Gegner

Ab und zu wird geholzt, dann geht’s nach einer Portion Eisspray weiter. Während der Betreuer oder Auswechselspieler – wenn es denn welche gibt – einen Ball holt, der beim Versuch, ihn wie ein Bundesligaprofi im Tor unterzubringen, im Garten der Nachbarn gelandet ist.

Und wenn die Emotionen mal zwischendurch überkochen und hämische Sprüche fallen, wird darauf nach Abpfiff gemeinsam ein Bier getrunken. Allein aus Respekt vor dem Gegner, mit dem man tags vorher vielleicht sogar noch feiern war. Prost!

Auf Mallorca werden Amateure zu Profis

Und was besonders echte Amateure ausmacht, ist der Einsatz auf freiwilliger Basis – ohne sich Handgelder einzustecken, wie es in den überkreislichen Ligen häufig die Regel ist. Fernab jeder Kommerz ist womöglich noch auf Asche die Mannschaftskasse erst wieder voll, wenn der Kühlschrank leer ist oder die Mannschaftsfahrt nach Malle ansteht. Und da sind die Kicker alles andere als Amateure.