Hattingen. Die Schwartz-Sieben erarbeitet sich mit guter Teamleistung den ersten Saisonsieg. Einer spielt sich dabei besonders in den Vordergrund.

Das war ein hartes Stück Arbeit für die Handballer des TuS Hattingen, aber am Ende war das Ergebnis doch eindeutig. Mit 32:25 bezwang das Team von Trainer Ulrich Schwartz den RSVE Siegen und fuhr dadurch den ersten Saisonsieg ein. Ausschlaggebend für den Sieg war eine eindeutige Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit.

„In der ersten Halbzeit haben wir einfach viel zu lückenhaft agiert und zu viele Rückraumwürfe zugelassen. In der zweiten Hälfte haben die Jungs dann aber an sich geglaubt und den Gegner zum Ende hin müde gespielt“, fasste TuS-Coach Uli Schwartz die Partie nach Spielende treffend zusammen. In der Tat kamen der TuS nur ganz schwer in Tritt und tat sich teilweise richtig schwer. Die junge Siegener Mannschaft kam immer mal wieder frei zum Wurf und auf der anderen Seite stand den Rot-Weißen auch das eine oder andere Mal das Aluminium im Wege.

Bieber hält den TuS im Spiel

So haben sie gespielt

TuS Hattingen – RSVE Siegen 32:25

Spielfilm: 1:0, 2:3, 4:3, 5:5, 9:7, 9:9, 12:12, 14:14 (Hbz.), 19:14, 19:16, 21:17, 26:20, 30:22, 32:25.

TuS: Bieber (1), Frorath - Johannes (2), Jäger (5), Bayer, Schmitz (4), Grossmann (5), Bothmann (3), Gusewski, Kilfitt, Werthebach (5/2), Stecken (4), Oberste-Lehn, Wichmann (3).

Auch TuS-Torhüter Valentin Bieber war zu Beginn des Spiels noch nicht ganz auf der Höhe, was sich aber im Laufe der Partie grundlegend ändern sollte. Etwa elf Minuten waren gespielt, als der Hattinger Keeper beim Stand von 5:5 seine Mannschaft zum ersten Mal mit zwei tollen Paraden im Spiel hielt. Auch nach gut 20 Minuten war die Partie noch ausgeglichen (9:9), Trainer Uli Schwartz nahm eine Auszeit und brachte jetzt seine beiden ganz jungen Burschen Peer Oberste-Lehn am Kreis und Tom Gusewski in der Rückraummitte, um seinen etablierten Kräften wie zum Beispiel Jannis Stecken, der ja etwas angeschlagen in das Spiel gegangen war, eine Erholungsphase zu gönnen. Ein kluger Schachzug, wie sich in der zweiten Halbzeit herausstellen sollte.

Jakob Jäger (rotes Trikot) traf viermal hintereinander gegen Siegen vor der Halbzeit.
Jakob Jäger (rotes Trikot) traf viermal hintereinander gegen Siegen vor der Halbzeit. © Funke Foto Services | Biene Hagel

Absetzen konnte sich bis zur Pause aber keine der beiden Mannschaften mehr. Zu erwähnen ist jedoch noch, dass Jakob Jäger in dieser Phase für sein Team in die Bresche sprang und gleich vier Treffer am Stück erzielen konnte und dass sich Spielmacher Linus Grossmann mit der Halbzeitsirene eine Zeitstrafe einhandelte. In Unterzahl kamen die Hattinger also wieder aus der Kabine, was aber niemandem so richtig auffiel, denn die Schwartz-Sieben war plötzlich wie verwandelt. In der Abwehr gingen die Rot-Weißen jetzt viel aggressiver zu Werke und Torhüter Bieber wurde zum Garant dafür, dass seine Mannschaft innerhalb von nur vier Minuten einen tollen Fünf-Tore-Lauf hinlegen konnte. Das Tor zum 18:14 warf Bieber sogar selbst, als Siegen einen siebten Feldspieler auf die Platte geschickt hatte.

Schwartz hielt es nicht mehr auf der Bank

Auch interessant

Auch Schwartz war jetzt nicht mehr zu halten. Der Coach ging hinter seiner Trainerbank auf und ab und forderte seine Jungs immer wieder auf, in die freien Lücken zu ziehen. Wahrscheinlich merkte auch der Trainerfuchs, dass das Spiel noch nicht unbedingt entschieden war, denn nach gut 42 Minuten betrug der Vorsprung nur noch drei Tore (21:18) und Linus Grossmann hatte gerade seine zweite Zeitstrafe erhalten.

Aber der TuS blieb cool und spätestens als Kai Werthebach zehn Minuten vor dem Ende im Nachsetzen das 26:20 erzielte, war das Spiel entschieden. Valentin Bieber wuchs in dieser Phase förmlich über sich hinaus, bereitete einige Tore mit tollen langen Bällen vor und durfte sich schließlich drei Minuten vor Schluss seinen verdienten Applaus abholen und mit Michael Frorath wechseln. „Valentin war in der zweiten Halbzeit einfach bärenstark“, verteilte dann auch Schwartz ein kleines Sonderlob an seinen Torhüter.