Hattingen. Gegen die Reserve des Oberligisten tut sich die DJK Welper anfangs schwer. Dann nimmt sie den Kampf an und knackt jede Defensivvariante.
Tobias Lask hatte ein Grinsen auf dem Gesicht, als das Spiel noch lief. Er führte mit der DJK Westfalia Welper mit zehn Toren gegen den FC Schalke 04 II, nachdem gerade er die harte Gangart der Gäste aus Gelsenkirchen annahm. Und am Ende übertrumpfte die Wolf-Sieben sie deutlich mit 36:27.
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Zu Beginn der Partie hatte das noch ganz anders ausgesehen. Die Welperaner kamen überhaupt nicht zum Zug, weil die Schalker sie mehrmals in die Mangel nahmen – an der Härtegrenze, die seitens der beiden Schiedsrichter, von denen einer später umknickte und verletzt ausschied, weit ausgedehnt wurde. „Die Gegner waren teilweise sehr unfair und wir haben uns dadurch einschüchtern lassen“, ärgerte sich Wolf, der seine Meinung auch lautstark in Richtung Schiedsrichter kundtat.
Die ersten Schalker Angriffe überrollen Welper
Seine Mannschaft musste erst den Respekt vor der Spielweise ablegen, um in die Partie zu kommen. „Die ersten 15 Minuten waren unterirdisch“, fand Wolf daher auch. Dabei gehörte die erste Aktion der DJK, nachdem Nils Pradtke den Ball nach dem Schalker Anwurf eroberte und Marvin Muckenhaupt auf die Reise schickte, der allerdings den Vorstoß vergab. Danach rollten die Schalker Angriffe auf Welper zu, mit viel Wucht. Dreimal trafen die Königsblauen den Pfosten, sonst hätten sie sich möglicherweise mehr als nur einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Vorsprung erarbeitet.
Nach und nach wurde auch Welper frecher und noch körperbetonter, die offensive 3-2-1-Deckung griff und gefiel Wolf an der Seitenlinie. Die DJK teilte nun auch mal aus, was die Schalker zu überraschen schien und so drehte Welper plötzlich den Spieß um. Markus Büttner hatte Andreas Moog zwischen den Pfosten ersetzt und parierte zudem ein paar Bälle. All das Spielte den Welperanern in die Karten. Nur Schalkes sicheren Siebenmeterschützen Michel Boss konnten die Torhüter nicht stoppen, er verwandelte alle seiner fünf Versuche.
DJK erobert die Führung und baut sie immer weiter aus
Welper eroberte aber die Führung und baute sie nicht nur vor der Halbzeit aus. Immer wieder setzten sich die Handballer durch, oft war es Lask, der hochstieg und einnetzte. Durch schnelle Gegenstöße sammelten auch die flinken Muckenhaupt, Timo Funke und Jonas Decker Tore. „Wir müssen trotzdem noch an unserem Positionsangriff arbeiten“, sagte Wolf. Doch die Schalker machten es den Welperanern noch einfacher. Der Trainer ordnete eine total offene Deckung an, ab der Mittellinie nahmen die Gäste dann sogar Manndeckung vor.
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Doch die Gegenstöße in ihren Rücken nahmen ihnen den Wind aus den Segeln. Und die Welperaner tanken sich auch so ab und zu durch, Björn Trompeter zweimal per Solo. So musste die Abwehr ab Minute 54 doch wieder zurückrücken. Im Angriff zielten die Schalker dann oft neben oder über das Tor. „Sie haben eigentlich eine gute Spielanlage, haben sie dann nicht mehr gezeigt. Aber wir waren in diesen Situationen zu passiv“, haderte Wolf trotz des hohen Sieges, mit dem die DJK im Soll liegt.
So haben sie gespielt
DJK Westfalia Welper – FC Schalke 04 II 36:27
Spielverlauf: 1:1, 1:3, 3:6, 6:7, 8:8, 10:9, 14:10 (Hz.), 18:13, 20:14, 22:17, 27:19, 30:22, 35:25, 36:27.
DJK: Moog, Büttner; Lask (9/2), Schotte, Trompeter (5), Decker (3), Gebel (4), Funke (5), Propp (1), Pradtke (1), Muckenhaupt (5), Schulz (3).