Hattingen. Die Nachwuchssportlerin tritt am Wochenende bei der NRW-Meisterschaft in Vreden an. Durch einen Zufall kam die 15-Jährige zu ihrer Sportart.
Als sie das Training einiger Triathleten sah, war sie fasziniert. Weniger von der Sportart selbst, viel mehr von der Struktur der Einheit. Zunächst dachte Lina Franczyk, es seien Leichtathleten, so wie sie. Sie schloss sich ihnen an und wurde selbst Triathletin. Dabei ist sie gut unterwegs und tritt am Samstag bei der NRW-Meisterschaft in der weiblichen Jugend an.
Als Kind begann die Bredenscheiderin mit Sport und probierte sich zunächst aus. Damals wohnte sie noch in Sprockhövel und turnte mit sieben Jahren in Hiddinghausen. „Meine Trainerin sagte mir damals, dass ich lieber laufen solle“, erinnert sich die heute 15-Jährige. Sie begann also mit Leichtathletik, beim TV Hasslinghausen, nahm an kleineren Sportfesten und Meetings teil. Weil dort allerdings Trainer den Verein verließen, gab es kein ordentliches Training mehr. Die Sportlerin wechselte dann 2013 nach Witten zur Sportunion Annen und machte dort Leichtathletik. Aber auch dort bemängelte sie das Training, sie erhoffte sich mehr.
Von der Leichtathletik zum Triathlon
Dann kam der Moment: parallel zu den Leichtathleten trainierten die Sportler des PV-Triathlon Witten am Sportplatz. „Das Training sah gut aus“, erzählt Lina Franczyk. Sie und eine Freundin waren begeistert, trainierten mit und blieben dort. Das war 2015. Seitdem heißen ihre Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Die Schülerin hat gefallen an dieser Mischung gefunden, musste aber anfangs noch beim Schwimmen zulegen. Dies sei nach wie vor die schwächste Disziplin, gesteht sie. „Ich konnte zu Beginn keine lange Strecke kraulen“, erzählt sie.
Ein halbes Jahr lang trainierte sie, bis sie im Frühjahr 2016 den ersten Wettkampf absolvierte. Eine Sprint-Distanz (400 Meter Schwimmen, zehn Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen), im Dortmund-Ems-Kanal. „Dort funktionierte es und mir machte Triathlon Spaß, drei Sportarten zusammen sind eine gute Abwechslung“, sagt Lina Franczyk. Sie lief in den Jugendklassen im Nachwuchscup, der nun am Sonntag in dieser Saison in Vreden endet. Dort peilt sie eine neue Bestzeit an. Ihre aktuelle Marke liegt bei 1:17 Stunde über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen. „Ich möchte gerne unter der Zeit bleiben“, wünscht sich die Sportlerin.
Die ersten zwei Jahre mit einem Leih-Rad unterwegs
Ihre stärkste Disziplin ist das Laufen, was sie schon aus der Leichtathletik kennt. An das Radfahren musste sie sich wie ans Schwimmen und die effektivste Technik heranarbeiten. „Früher bin ich nicht regelmäßig Rad gefahren, habe etwa mal im Urlaub eine Tour gemacht“, sagt die Triathletin. In den ersten zwei Jahren hatte sie über ihren Verein ein Leih-Rad, seit diesem Jahr ein eigenes. Seit 2018 bietet der Verein seinem Nachwuchs zudem spezielles Radtraining an, um die Fertigkeiten zu verbessern. Lina Franczyk trainiert ohnehin jeden Tag unter der Woche, hat ab November sogar noch einen sechsten Tag die Möglichkeit zum Schwimmtraining.
„Wenn ich schneller schwimmen könnte, würde ich mich auf der Radstrecke in eine schnellere Gruppe einordnen können“, sagt sie. Denn im Nachwuchscup fahren die Teilnehmerinnen oft in Kleingruppen die Strecke. Das Tempo variiert. Sie trainiert seit diesem Jahr auch mit den Erwachsenen und hat perspektivisch gesehen die Chance, in Zukunft für die Teams in der NRW-Liga oder sogar 2. Bundesliga zu starten. Als Erwachsene möchte sie auf jeden Fall weiter Triathlon machen. Ein größeres Ziel ist dann die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in der Weiblichen Jugend A 2020. Vielleicht dann schon mit neuer Bestzeit.