Hattingen/Sprockhövel. Deutschland startet ins WM-Turnier. Eine Ex-TSG-Spielerin ist live dabei, eine Wennische fiebert vor dem Fernseher mit.

Mit dem Spiel gegen China steigen am heutigen Samstag die deutschen Fußballfrauen bei der Weltmeisterschaft ein. Vor Ort dabei ist dann auch Lena Oberdorf, die früher in der Jugend der TSG Sprockhövel gespielt hat und aktuell für den Bundesligisten SG Essen-Schönebeck aufläuft. Und vor dem Fernseher sitzen wird Marie Lümmer, die Schwester von Niederwenigerns Fußball-Brüdern Niklas und Fabian Lümmer, die in der Meisterschaft für den VfL Bochum am Ball ist.

Lümmer sieht Deutschland in der Favoritenrolle

Marie Lümmer (hinten) ist in der Frauen-Regionalliga für den VfL Bochum am Ball.
Marie Lümmer (hinten) ist in der Frauen-Regionalliga für den VfL Bochum am Ball. © FUNKE Foto Services | Foto: Dietmar Wäsche

Marie Lümmer wird den ersten Auftritt der deutschen Mannschaft vor einem Fernseher auf Kreta verfolgen, denn die 25-Jährige macht gerade Urlaub. Die Chancen des deutschen Teams schätzt sie sehr positiv ein. „Ich habe da eigentlich ein recht gutes Gefühl“, sagt Marie Lümmer.

„Ich sehe Deutschland sogar in der Favoritenrolle, weiß aber natürlich auch, dass andere Mannschaften sehr stark sind. Die USA zum Beispiel. Und Frankreich bei einer WMim eigenen Land natürlich auch“, so die Mittelfeldspielerin, die mit dem VfL Bochum in der Frauen-Regionalliga am Ende Platz fünf belegte. „Die Rückrunde war bei uns deutlich besser als die Hinrunde“, sagt die Polizeibeamtin.

Die Brüder spielen bald in der Oberliga

Bei ihren Brüdern von den Sportfreunden Niederwenigern war das zuletzt ja auch immer so. Die hat nämlich eine ganz starke Rückrunde bis in die Oberliga geführt. „Ja, das war toll“, sagt Marie Lümmer „Beim entscheidenden Spiel gegen Kray war ich leider nicht dabei, aber den Sieg im Derby gegen Burgaltendorf habe ich gesehen.“

Lena Oberdorf ist die Jüngste im Kader

Aber jetzt schnell wieder vom kleinen Dorf Niederwenigern zurück in die große Fußball-Welt und zur Weltmeisterschaft der Frauen, bei der ja auch Lena Oberdorf dabei ist. Mit 17 Jahren ist sie Deutschlands jüngste WM-Spielerin - nicht einmal Birgit Prinz war bei ihrem Debüt auf dieser Bühne so jung.

In einer Mannschaft mit den TSG-Jungen

Lena Oberdorf (rechts) spielt aktuell in der 1. Bundesliga für die SGS Essen.
Lena Oberdorf (rechts) spielt aktuell in der 1. Bundesliga für die SGS Essen. © FUNKE Foto Services | Foto: Michael Gohl

Einer, der die Fähigkeiten von Lena Oberdorf bestens einschätzen kann, ist Patrick Knieps. Der war ihr Trainer, als Lena Oberdorf noch in der B-Jugend der TSG Sprockhövel spielte - und zwar mit den Jungen. Unmittelbar vor und nach dem Spiel ging man zwar getrennte Wege, weil Lena Oberdorf eine eigene Kabine hatte, doch ansonsten war sie bestens integriert. Auch wegen ihrer Leistung.

Ihre Stärke ist auch die Vielseitigkeit

„Sie war immer sehr flexibel. Wenn wir sie als Innenverteidigerin gebraucht haben, dann hat sie auch auf dieser Position geholfen. Aber wegen ihrer individuellen Klasse war sie auch im Mittelfeld gut aufgehoben - also auf der Sechser- oder Zehnerposition. Und sie profitiert natürlich auch von ihrer enormen Physis. Auch deshalb ist sie in jungen Jahren schon so stark“, sagt Patrick Knieps, der dann noch nachschiebt: „Vor allem ist sie aber ein ganz lieber Mensch. Ich gönne ihr ihren Erfolg von ganzem Herzen.“