Hattingen. 2006 feierten die Sportfreunde überschwänglich den Aufstieg in die Bezirksliga. Jetzt sind sie in der Oberliga..
Auch am Tag danach kann man es kaum glauben. Die Sportfreunde Niederwenigern sind in die Oberliga aufgestiegen, ein Traum ist Realität geworden, ein Märchen ist wahr geworden.
Natürlich wurde am Sonntag schon gefeiert, und für viele war die Nacht recht kurz. „Wir haben hier altersgerecht gefeiert“, sagt Niederwenigerns Fußball-Abteilungsleiter Manfred Lümmer. „Am Sportplatz haben wir gegen 22 Uhr Schluss gemacht. Ich bin dann nach Hause gegangen. Die jungen Leute haben aber ein bisschen länger durchgehalten, die Feier hat sich dann auf die wennischen Lokalitäten verteilt.“
Frühe Entscheidung überrascht
Manfred Lümmer hatte nicht damit gerechnet, dass die Entscheidung schon am vorletzten Spieltag fallen würde. „Ich war davon überzeugt, dass Sterkrade noch beide Spiele gewinnt. Also hätten wir den Aufstieg frühestens nach dem letzten Spiel in Frohnhausen klarmachen können. Dass es jetzt schon geschafft ist, ist toll“, so Lümmer.
Ein neuer Torwarttrainer wird gesucht
Manfred Lümmer will jetzt erst einmal den schönen Augenblick genießen, in den nächsten Tagen werde er sich aber mit seinen Vorstandskollegen noch einmal beraten, um für die Oberliga zu planen: „Ich rechne eigentlich nicht damit, dass im Vergleich zur Landesliga viel Mehrarbeit auf uns zukommt. Klar ist aber, dass wir uns noch um einen neuen Torwart-Trainer bemühen müssen, denn Richard Jankowski ist bei uns ausgeschieden. Auf den neuen Mann warte sicher eine reizvolle Aufgabe, denn mit Alex Golz, Carsten Aumann und Sebastian Behler haben wird drei junge und talentierte Torhüter im Kader.“
700 Zuschauer auf dem Platz
Etwa 700 Zuschauer verfolgten das große Spiel gegen den FC Kray, dass mit einem sensationellen 5:0-Sieg der Wennischen endete. Mit dabei war auch Bertold Pieper, der Vorgänger von Manfred Lümmer, der im Jahr 2006 noch den Aufstieg in die Bezirksliga als absoluten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte bejubelte. Pieper war einer der Wegbereiter der Entwicklung der Wennischen, denn in seine Amtszeit fiel die Verpflichtung von Trainer Jürgen Margref. „Ich musste Jürgen zwei, drei Jahre bearbeiten, ehe er uns sein Ja-Wort gegeben hat. Und wichtig war natürlich, dass das damals auch der gesamte Vorstand mitgetragen hat“, so Pieper im Rückblick.
Bezirksliga-Aufstieg im Jahr 2006
Im Jahr 2006 stieg Niederwenigern in die Bezirksliga auf, 2011 dann in die Landesliga und jetzt halt in die Oberliga. „Mal schauen, wie es weitergeht, der nächste Aufstieg wird aber wohl ein bisschen schwierig“, sagt Bertold Pieper mit einem Lachen.
Ein Glücksgriff für die Sportfreunde war aber nicht nur der Trainer. Zwar rekrutierten die Wennischen über Jahre hinweg einen Großteil der Spieler für die erste Mannschaft aus der eigenen Nachwuchsabteilung, doch es gab natürlich auch immer wieder externe Zugänge, die der Mannschaft enorm weitergeholfen haben.
Nicht nur der Trainer war ein Glücksgriff
„Toll, wer uns da so alles zugelaufen ist“, sagt Bertold Pieper in seiner typischen Art und nennt stellvertretend für andere Verstärkungen zwei Namen - nämlich die von Frederick Gipper und David Moreno.- „Fredy hat hier super eingeschlagen, und David ist ja schon länger dabei. Er ist ein ganz feiner Fußballer und ein toller Mensch. Natürlich wird er nicht jünger, und das Spiel wird immer schneller, aber die Oberliga packt er noch. Da bin ich mir sicher“, sagt Bertold Pieper.
Bertold Pieper immer noch ganz dicht dran
Auch Pieper selbst will die Sportfreunde noch weiter begleiten. Ein offizielles Amt hat er bei den Schwarz-Gelben zwar nicht mehr, aber der ehemalige Fußball-Abteilungsleiter ist immer noch ganz dicht dran. „Ich steige noch in den Mannschaftsbus und treibe mich auch noch gelegentlich in der Kabine herum. Es kann schon sein, dass das ungewöhnlich ist“, sagt Pieper und kündigt dann an: „Ein Jahr ziehe ich das noch durch. Die Oberliga nehme ich jetzt auch noch mit.“