Hattingen. . Der Spielmacher verpasste mit seiner 13er-Rugby-Nationalmannschaft ganz knapp die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in England.
20.000 Menschen spielen in Deutschland Rugby, einer der besten Spieler des Landes ist der Hattinger Liam Doughton. Er ist der Spielmacher in der Deutschen Nationalmannschaft im 13er-Rugby und gehört natürlich zu den außergewöhnlichsten Sportlern, die die Ruhrstadt zu bieten hat. Auch 2018 war Liam Doughton wieder Teil des Kader der Nationalmannschaft und so ist es nur folgerichtig, dass er am Mittwoch, 20. März bei der Hattinger Sportlerehrung geehrt wird. Die Ehrungsveranstaltung findet diesmal in einem großen Rahmen im Restaurant der Henrichshütte statt (19 Uhr).
Ernüchternder Jahresabschluss
Allerdings hätte des Jahresabschluss für den Sportexoten durchaus besser laufen können, denn Liam Doughton und die Deutsche Nationalmannschaft verpassten im November die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2021 in England. Und das WM-Aus erwischte den Hattinger unerwartet. Im abschließenden Spiel gegen Norwegen war die Deutsche Auswahl klarer Favorit und mit einem Sieg wäre die Qualifikation sicher gewesen. Doch es kam eben anders als erwünscht und erwartet.
„Eigentlich hätten wir gewinnen sollen“, sagte Bob Doughton, Vater von Liam und Co-Trainer der Nationmannschaft, doch Deutschland verlor und zwar denkbar knapp. „Letztlich ging es nur um einen Versuch“, sagte Liam Doughton. Einen erfolgreichen Versuch der Gegner weniger oder einen erfolgreichen Versuch des eigenen Teams mehr und Norwegens WM-Traum wäre geplatzt. „Wir waren schon sehr enttäuscht“, erklärte Liam Doughton nach der sehr bitteren Pleite.
Botschafter des Rugby-Sport
Trotz der Niederlage und dem bösen Erwachen aus dem WM-Traum hat der hierzulande doch exotische Sport nicht einen Deut für Liam Doughton an Faszination verloren, eher im Gegenteil. Sein Kampfgeist ist geweckt. Der Hattinger versteht sich nicht nur als Sportler des Rugby, sondern auch als ein Botschafter der vor allem in Australien sehr populären Sportart. Die Aufgabe seinen Sport nach vorne zu bringen und bekannter zu machen, ist schwierig und fordert vor allem Geduld. Kleine Schritte sind gefragt, für größere Schritte wären Sponsoren nötig, doch die sind im Deutschen Rugby spärlich gesät. „Wir haben im Kampf um Sponsoren wirklich schwer“, so Liam Doughton. Fußball und Handball haben in Deutschland eben eine Vormachtstellung, die wohl nie anzufechten ist. Aber ein bisschen mehr Platz für Randsportarten wäre sicherlich noch vorhanden.
Trainer beim TuS Hattingen
Als „Rugby-Botschafter“ sind die Doughtons, also im Vater-Sohn-Gespann, auch immer wieder am Start, wenn in Hattingen der Ferienspaß losgeht, so war das auch erneut im Jahr 2018. Sie zeigten den Kindern wie der Ball richtig gefangen und geworfen wird, und auch wie so ein Penalty-Kick funktioniert. 35 Kindern brachten Liam und Bob Doughton im Sommer 2018 den Rugby-Sport näher. „Und hin und wieder gewinnen wir Interessierte für den Verein“, erklärt Bob Doughton, der mit Sohn Liam auch beim TuS Hattingen Rugby anbietet. Auch beim Sportkarussell, das seit dem Schuljahr 2015/2016 Schulkinder in Bewegung bringen sollen, sind die Doughtons aktiv dabei. Der Rugby-Nachwuchs liegt sowohl Liam als auch Bob ganz eindeutig sehr am Herzen.
Respekt ist das oberste Gebot
Hart geht es beim Rugby immer zu, doch Ehrlichkeit und Respekt sind wichtige Werte in dieser Sportart. Der Respekt vor dem Gegner und dem Schiedsrichter sei sehr wichtig, so Bob Doughton. Das sei ja im Fußball nicht immer der Fall und deshalb hat er einen Satz auf Lager, den er beim Fußball-Vergleich doch immer wieder gerne bringt: „Rugby ist ein Spiel für Hooligans, das von Gentlemen gespielt wird. Fußball ist ein Sport für Gentlemen, der von Hooligans gespielt wird.“