Hattingen. Niederwenigern ist westdeutscher Meister. Zuvor wurden die Niederrhein-Titelkämpfe gewonnen und die Stadtmeisterschaften in Hattingen und Essen.

Das ist ein Ding: Die A-Jugend-Fußballer der Sportfreunde Niederwenigern sind westdeutscher Meister geworden. Und noch besser: Die Wennischen haben sich damit für die deutsche Meisterschaft qualifiziert.

Ihren Erfolg feierten die Schwarz-Gelben jetzt beim Futsal in Duisburg-Wedau, wo sie im Finale auf den 1. FC Düren trafen. Eine Minute und 30 Sekunden vor Schluss traf Paul Schütte zum umjubelten 1:0. Ebenfalls in Duisburg dabei war die TSG Sprockhövel, die am Ende den dritten Platz belegte.

Paul Schütte mit acht Treffern bester Torschütze

Aber zurück zu den Sportfreunden Niederwenigern und dem Finaltorschützen: Paul Schütte ist ein neuer Sportfreund. In der Winterpause wechselte er von der ESG 99/06 nach Niederwenigern. Mit Justin Gumpert (ETB SW Essen) gibt es zudem einen weiteren Zugang für die A-Jugend der Schwarz-Gelben. Beide wurden jetzt auch schon bei den Hallenturnieren eingesetzt. Paul Schütte war bei der westdeutschen Meisterschaft mit acht Toren auch der beste Torjäger des Turniers.

Niederwenigern hatte niemand auf der Rechnung

Niederwenigerns A-Jugend nach dem Sieg bei der Niederrhein-Meisterschaft. 
Niederwenigerns A-Jugend nach dem Sieg bei der Niederrhein-Meisterschaft.  © SFN

Neun Mannschaften nahmen an dem Turnier teil – jeweils drei aus den Verbänden Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen. Die Sportfreunde Niederwenigern hatte vor dem Turnier eigentlich niemand auf der Rechnung. Niederwenigern war als großer Außenseiter angereist, Mannschaft und Trainer verbrachten zwei Tage in der Sportschule Duisburg-Wedau. „Die Kosten hat der Verband übernommen, für uns war das eine tolle Sache“, sagt Marcel Kraushaar.

Die Konkurrenz spielt in höheren Klassen

Niederwenigern spielt im normalen Meisterschaftsbetrieb in der Kreisleistungsklasse, bekam es jetzt bei der westdeutschen Meisterschaft aber mit klassenhöheren Niederrhein- oder Westfalenligisten zu tun. Für die Konkurrenz waren die Wennischen zunächst die große Unbekannte. „Es gab vor dem Turnier eine kleine Vorstellungsrunde. Da mussten wie dann noch einmal erklären, woher wie eigentlich kommen. Das war ganz lustig“, erzählt Marcel Kraushaar.

Beim Turnier dauerte es dann aber nicht allzu lange, bis die Konkurrenz wusste, wer denn da aus dem unbekannten Niederwenigern angereist war. Denn die Sportfreunde ließen gleich aufhorchen. Sie schlugen in ihrem ersten Spiel den Delbrücker SC mit 2:0, verloren dann aber gegen den 1. FC Düren mit 0:2 und besiegten anschließend den SV Deutz 05 wiederum mit 2:0.

Unterbringung in der Sportschule Wedau

In dieser Besetzung gewann Niederwenigern die Hattinger Stadtmeisterschaft.
In dieser Besetzung gewann Niederwenigern die Hattinger Stadtmeisterschaft. © Fischer

Im letzten Gruppenspiel gab es einen 7:0-Sieg gegen den TV Kalkum-Wittlaer, der beim Kampf um den Einzug ins Halbfinale aber keine Rolle spielte. Da ging es nur um die Mannschaften aus Delbrück, Niederwenigern und Düren, die sich im direkten Vergleich zunächst auf Augenhöhe bewegten, weil die Spiele jeweils 2:0 endeten. „Es drohte also schon ein Entscheidungsschießen, zum Glück hat dann aber Düren das letzte Spiel gegen Deutz mit 3:1 gewonnen“, so Kraushaar.

Deutsche Meisterschaft im März in Gevelsberg

Das Halbfinale gewann Niederwenigern absolut verdient gegen den Bonner SC mit 4:1 und machte dann im Finale den Triumph perfekt. „Die Jungs haben sich wieder als tolles Team präsentiert“, lobt Kraushaar seine Mannschaft, die zuvor schon die Stadtmeisterschaften in Hattingen sowie Essen und danach auch die Niederrhein-Meisterschaft gewonnen hatte.

Der Deutsche Meister wird im März ermittelt. In Gevelsberg, also kurz vor der eigenen Haustür. „Dann werden wir aber wieder in einer Sportschule untergebracht, in Wedau oder in Kaiserau. Der DFB übernimmt die Kosten. Und dann werden wir zur Halle gefahren“, sagt Kraushaar. „Von zu Hause aus wäre die Anfahrt nach Gevelsberg sicher kürzer, aber wir freuen uns riesig auf das Turnier, und den kleinen Umweg fahren wir gerne.“