Hattingen. . Nach zwei sportlichen Abstiegen und dem Rückzug aus der Bezirksliga hat sich die Mannschaft in der Kreisliga A gefangen.
Als unbekannte Größe ging Bezirksliga-Absteiger Hedefspor Hattingen in die A-Kreisliga-Saison. Die Hattingen stellten alles auf Null, holten viele neue Spieler und engagierten Engin Tuncay als Trainer. Nach 17 Saisonspielen und vielen Problemen und Hindernissen steht Hedef aber nun auf dem vierten Tabellenplatz – und der Trend zeigt in die richtige Richtung.
Der Neustart
Nach zwei sportlichen Abstiegen und dem Rückzug aus der Bezirksliga fand sich Hedefspor im Sommer in der Fußball-Kreisliga A wieder. Der Sportliche Leiter, Veli Kutlu, musste eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen, weil nur wenige Spieler geblieben waren. Ein wichtiger Schachzug war da die Verpflichtung von Trainer Engin Tuncay, der schon zu Westfalenliga- und Landesliga-Zeiten bei Hedef im Trainerstab aktiv war. „Ich habe diese Herausforderung angenommen, weil ich auch einen Anteil an den schlechten Jahren zuvor hatte. Ich will da auch etwas wiedergutmachen. Außerdem habe ich viele Kontakte, die Hedefspor weiterhelfen können“, so Engin Tuncay. Bis die Mannschaft aber den Ansprüchen der sportlichen Leitung genügte, vergingen fast Monate. „In den ersten Wochen der Vorbereitung hatten wir einen Kader zusammen, der nicht einmal für die Kreisliga B gereicht hätte“, erklärt Tuncay.
Die Probleme
Zu Saisonbeginn waren die Hattinger aber zufrieden mit der Qualität des Kaders, doch dann traten andere Probleme auf. Als Engin Tuncay und Veli Kutlu mehrere Wochen gleichzeitig nicht vor Ort waren, funktionierte nur wenig. Einige Spieler zogen nur ihr Ding durch, und die Mannschaft war keine Einheit. „Bis wir diese Probleme gelöst hatten, mussten wir sehr viel Geduld aufbringen“, erklärt Tuncay. Ein Problem war beispielsweise, dass sich Spieler Tarek Attar nicht mit Co-Trainer Leroy Lawrence verstand. „Irgendwann mussten wir uns dann von Tarek trennen, auch wenn er ein richtig guter Spieler ist“, sagt Tuncay.
Die Stabilität
Neben diesen Störfeuern abseits des Platzes gab es zudem sportliche Probleme. Immer wieder wurde deutlich, dass eine defensive Absicherung fehlte. „Ruhrtal und auch Rüdinghausen haben uns im Mittelfeld überrannt“, erklärt Tuncay. „Mit Bülent Gündüz, Ümit Günkaya und Dominique Wassi haben wir wirklich überragende Fußballer, aber alle drei gehen Zweikämpfen lieber aus dem Weg. Die Balance stimmte also nicht, und so beorderte Coach Engin Tuncay den gelernten Innenverteidiger Hanif Azam vor die Viererkette. „Seitdem er eine Art Vorstopper spielt, läuft es endlich bei uns“; sagt Tuncay.
Die Höhepunkte
Ümit Günkaya hat schon zwölf Tore für Hedefspor Hattingen geschossen
Nach einem mäßigen Start in die Saison hat sich Hedefspor Hattingen bis zur Winterpause bis auf Platz vier vorgearbeitet. In der Auswärtstabelle steht Hedefspor sogar auf Platz zwei, in der Heimtabelle ist Rang sechs ausgewiesen.
Bester Torschütze der Mannschaft von Trainer Engin Tuncay ist Ümit Günkaya, der schon zwölfmal getroffen hat. Bei neun Toren liegt Bülent Gündüz.
Diese Umstellung machte sich bezahlt. In den beiden bisherigen Rückrundenspielen siegte Hedefspor gegen Spitzenreiter SV Bommern (4:2) und gegen den Tabellenzweiten TuS Blankenstein (5:0). In der Hinrunde verloren die Hattinger noch beide Spiele gegen diese Gegner. Dass gerade die beiden letzten Partien vor der Winterpause zu den Höhepunkten zählen, macht Hoffnung. Die Mannschaft scheint sich in die richtige Richtung zu entwickeln.
Die Ziele
Zehn Punkte Rückstand haben die Hattinger als Tabellenvierter auf den Spitzenreiter der Bochumer Fußball-Kreisliga A, also auf den SV Bommern. Der Weg nach ganz oben ist also schwierig. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bommern einbricht“, sagt Tuncay. „Für uns gilt es dafür zu sorgen, dass wir noch viele gute Spiele machen und dann auch schon auf die neue Saison blicken. Wir wollen den Stamm des Kaders halten und brauchen dazu noch zwei, drei weitere Zugänge.“ Dann sei ein Angriff auf die Tabellenspitze in der kommenden Spielzeit möglich, so Tuncay.