Hattingen. . TuS Hattingen II und DJK Westfalia Welper trennen sich 25:25. In der Kreissporthalle bleibt es spannend bis zum Ertönen zur Schlusssirene.

Der Hinrundenausklang in der Handball-Bezirksliga zwischen den beiden Ortsrivalen TuS Hattingen II und DJK Westfalia Welper hatte es in sich. Spannung pur bis zum Ertönen der Schlusssirene – und sogar noch zwei, drei Sekunden länger. Der Ball landete am Ende nämlich nach einem geblockten Freiwurf von Jakob Jäger und einem Lattentreffer von Yannik Alda doch noch einmal im Tor der Welperaner.

Das Schiedsrichtergespann erkannte aber den Treffer (richtigerweise) nicht mehr an. So endete das über weite Strecken hochklassige und trotz der zwei Roten Karten für Victor Schönenborn (45.) und Manuel Maerz (60.) wohltuend faire Derby am Ende 25:25. Für die meisten der Zuschauer ging das Resultat auch in Ordnung.

Die Trainer sahen jeweils ihr Team vorne

Nicht so ganz allerdings für die beiden Trainer. Leo Schiller und Dino Midzic waren sich zwar einig, dass ein Tor zu wenig gefallen sei. Beide meinten allerdings, dass jeweils ihr Team das bessere Ende für sich verdient gehabt hätte. „Wir haben nicht viel falsch gemacht, aber am Ende halt ein Tor zu wenig geworfen“, sagte Midzic, während dessen Kollege Schiller („Der Ball von Yannik muss doch nicht an die Latte gehen“) etwas mit dem Abschlusspech haderte.

Tempo, Kampfgeist und tolle Einzelaktionen

Wer hat den Ball? Welpers Tobias Lask (Bildmitte) in der Auseinandersetzung mit den TuSlern  Max Schwarz (links) und Jakob Jäger.
Wer hat den Ball? Welpers Tobias Lask (Bildmitte) in der Auseinandersetzung mit den TuSlern Max Schwarz (links) und Jakob Jäger. © Biene Hagel

Das mit Spannung erwartete Derby auf hohem Bezirksliganiveau hatte alles parat, was ein richtiges Lokalduell ausmacht und das Handballherz begehrt: Tempo, Kampfgeist, Einzelaktionen, Spielzüge, tolle Tore und spektakuläre Torwartparaden. Wie schon angekündigt, trat der TuS Hattingen mit vollem Kader an. Die Welperaner mussten dagegen auf wichtige Spieler wie Jonas Grimm-Windeler und Nils Pradtke verzichten. Manuel Maerz und Jonas Decker, die ursprünglich in der zweiten Mannschaft bzw. der A-Jugend als unabkömmlich galten, waren kurzfristig doch mit dabei.

TuS Hattingen erwischt den klar besseren Start

Für TuS-Trainer Leo Schiller war es das erste Hattinger Handball-Derby.
Für TuS-Trainer Leo Schiller war es das erste Hattinger Handball-Derby. © Biene Hagel

Die Hattinger erwischten den wesentlich besseren Start. Die vom Trainer bemängelten Einstellungsprobleme der letzten Wochen waren wie weggeblasen. Die TuSler überrannten die etwas nervös und lethargisch beginnenden Welperaner und führten nach knapp vier Minuten schon mit 4:1. Die DJK verschleppte angesichts ihrer fehlenden Alternativen im Rückraum auch weiterhin das Tempo. Die hervorragend agierende Abwehr der Hausherren ließ ein gefährliches Angriffsspiel der Westfalia aber auch einfach nicht zu. Welper glich zum 5:5 aus, lag zur Pause allerdings schon deutlich mit vier Treffern zurück (9:13). Der bis dahin schon fünffache Torschütze Jakob Jäger hatte gemeinsam mit Philipp Zaghow unaufhörlich an der Temposchraube gedreht.

Nach dem Wechsel tritt Welper aufs Gaspedal

Welpers Trainer Dino Midzic war wieder mit großem Engagement bei der Sache.
Welpers Trainer Dino Midzic war wieder mit großem Engagement bei der Sache. © Biene Hagel

Nach dem Wechsel dann aber ein völlig anderes Bild: Während Leo Schiller zunächst auf Jäger und Zaghow verzichtete, traten die Welperaner urplötzlich mächtig auf das Gaspedal. Das zuvor recht einseitige Spiel kippte. Die von Björn Trompeter, dem wohl besten Spieler des Tages, angetriebene Westfalia drehte mächtig auf und führte bei Manndeckung für Jakob Jäger bis fünf Minuten vor Schluss mit 24:22. Eine Zeitstrafe für Tobias Lask brachte die DJK noch einmal in Unterzahl.

Schusters Siebenmeter geht an den Pfosten

In der turbulenten Schlussphase landete noch ein Siebenmeter von Sven Schuster am Pfosten, während auf der anderen Seite Lennart Lük zweimal glänzend rettete. Drei TuS-Tore in Folge bedeuteten das 25:24. Doch der gerade zurückgekehrte Kapitän Tobias Lask schaffte nach einem beherzten Zweikampf mit Jakob Jäger per Gewaltwurf noch den umjubelten Ausgleich.

TuS Hattingen II - DJK Welper 25:25
„Spielfilm“: 1:0, 4:1, 5:5, 9:6, 9:8, 13:9 (Hz.), 14:11, 14:14, 15:17, 18:18, 22:21, 22:24, 25:24, 25:25.
TuS Hattingen II: Lük, Jedhoff; Pemöller, Zaghow (4), Schönenborn (1), Jäger (7), Schuster (5/4), Schäffer (1), Alda (1), Bayer, Serndt, Schwarz, Schäfer (6).
DJK Westfalia Welper: Bauer, Jülicher; Lask (4), Schotte (2), Trompeter (13/5), Decker (2), Funke, Galbas, Rehbein, Soliga (2), Maerz, Sproedt (2).