Hattingen. Uwe Knop trägt es mit Fassung, dass sein richtiger Vorname fast in Vergessenheit geraten ist. Seine sportliche Heimat hat er in Blankenstein.

Sein Gesicht kennt fast jeder in der Stadt. Meist braun gebrannt, mit wachen Augen und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Seinen Namen kennt auch fast jeder, der sich für Fußball interessiert. Das heißt: Der Nachname ist bekannt - Knop also. Beim Vornamen wird es da schon etwas schwieriger: Ja klar, Berta Knop ist jedem Hattinger Fußballer ein Begriff. Aber Berta ist natürlich nur ein Spitzname. Der Mann heißt Uwe Knop und ist mit dem TuS Blankenstein ganz eng verbandelt – womit wir dann auch beim Thema wären.

Aber noch einmal zurück zur Berta Knop. Die gab es nämlich auch. So hieß die Mutter von Uwe Knop, und die hatte einen kleinen Kiosk in Bochum-Linden, der zum Treffpunkt für Uwe Knop und seine Freunde wurde. „Bertas Trinkhalle“, war über der Ladentheke zu lesen. Und so wurde aus Uwe dann bald Berta.

Wenn es eben geht, dann düst er in die Sonne

© Fischer

63 Jahre alt ist Uwe Knop inzwischen, seit einem Jahr ist er im Vorruhestand und genießt seine freie Zeit. „Ich habe 46 Jahre gearbeitet, das ist lange genug“, sagt Uwe Knop, der das sonnige Spanien zu seiner zweiten Heimat gemacht hat. An der Costa Blanca hat er ein kleines Häuschen, und wenn es eben geht, dann setzt er sich in den Flieger und düst in die Sonne.

Ganz enge Zusammenarbeit mit Rainer Sprenger

Zurück in Hattingen, dreht sich für ihn aber wieder fast alles um den Fußball. Genauer gesagt, um den TuS Blankenstein, bei dem er seine sportliche Heimat gefunden hat. Beim TuS hat er fast schon fast alles gemacht. Er verkauft sonntags die Eintrittskarten, er streift sich die Ordnerbinde über, und er war auch schon Abteilungsleiter der Fußballer und bildete ein super Team mit Trainer Rainer Sprenger.

„Rainer ist unser Otto“, hat Knop einmal gesagt und dabei an die Verbindung von Otto Rehhagel mit Werder Bremen gedacht. Die hielt 14 Jahre. Mit dem Zählen in Blankenstein kam Knop aber gar nicht immer nach. Wenn Knop beispielsweise sagte: „Rainer Sprenger ist schon seit zehn Jahren unser Trainer“, dann korrigierte Sprenger auf Nachfrage recht schnell. „Na ja, inzwischen sind es 15. Aber es sind auf jeden Fall schöne Jahre.“

Die Fußball-Laufbahn begann beim TuS Hattingen

© Volker Speckenwirth

Letztlich blieb Sprenger dann 20 Jahre Trainer des TuS Blankenstein, bei dem er sich auch heute noch als Geschäftsführer der Fußballer engagiert. Aber nur noch bis zum Jahresende, danach widmet er sich seinem Stammverein TSG Sprockhövel, bei der er die zweite Mannschaft trainiert.

Aber zurück zu Uwe Knop, der, obwohl er nicht mehr im Vorstand ist, ein bisschen zum Gesicht des TuS Blankenstein geworden ist. Mindestens dreimal in der Woche ist er auf dem Platz. Bei den Spielen am Wochenende sowieso und gelegentlich auch beim Training.

In der Verbandsliga blieben die Einsätze übersichtlich

Ein Fußballer verkauft Weihnachtsbäume

In der Vorweihnachtszeit ist Uwe Knop nicht nur auf dem Fußballplatz an der Marxstraße zu finden, sondern auch Am Büchsenschütz, wo er Tannenbäume verkauft. „Bertas Beste“ gibt es auch in diesem Jahr wieder.

Und weil der Verkauf zum 25. Mal stattfindet, hat sich Knop zum Jubiläum etwas ausgedacht. „Ich werde auch noch Würstchen verkaufen, und der Erlös geht dann an die Kita Oberwinzerfeld, die auch meine kleine Enkelin besucht. Im Gegenzug sollten dann aber die Kita-Kinder ins Altenheim gehen und da eine oder zwei Stunden lang die Senioren bespaßen. Das wäre vor Weihnachten doch ganz nett“, sagt Uwe Knop.

Der TuS Blankenstein ist also sein Verein. Seine Laufbahn begonnen hat er aber bei dem anderen TuS in der Stadt - nämlich beim TuS Hattingen. Uwe Knop spielte in der A-Jugend der Rot-Weißen, die mit Spielern wie Wolfgang Schneider, Rolf Grävingholt, Wolfgang Schmitz oder Lothar Schröder Kreispokalsieger wurde.

Später rückten die Talente vom Wildhagen dann in die Seniorenmannschaft auf. Die spielte damals noch in der Verbandsliga und war stark besetzt. „Es war eine schöne Zeit, gespielt habe ich aber nicht so oft. Wenn wir auswärts in Neheim-Hüsten oder Siegen mit 0:3 oder 0:4 zurücklagen, dann durften auch wir jungen Leute noch ein paar Minuten ran“, erinnert sich Knop, der von den Rot-Weißen dann zu den Grün-Weißen wechselte - also zur SG Welper.

Knop: „Hansi Wagner war mein bester Trainer“

„Da spielte damals schon mein Bruder Harry und auch solche Legenden wie Kalle Maicher oder Ede Krapp“, sagt Uwe Knop, der auch die Übungsstunden mit Hansi Wagner genoss. „Hansi war mein bester Trainer. Er war sehr ehrgeizig, für uns immer ansprechbar, und er war auch ein guter Kumpel.“

Drei Jahre blieb er in Welper, 1985 ging es dann ab zum TuS Blankenstein, der damals noch ein sehr junger Verein war - gegründet erst 1970.

Der SC Oberstüter war der große Konkurrent

„Da habe ich dann mit meinen Freunden gespielt. Zwar nicht unbedingt hochklassig, aber mit viel Spaß. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, in denen wir um den Aufstieg in die Kreisliga B gekämpft haben. Einer unserer großen Konkurrenten war damals der SC Oberstüter“, erzählt Knop

Er spielte aber nicht nur, sondern engagierte sich auch bald im Vorstand. 15 Jahre lang war er Fußball-Abteilungsleiter bei dem Verein, den er über alles schätzt. Denn wenn er gefragt wird, was er sich denn für seinen Verein für die Zukunft wünsche, dann antwortet er mit dem größtmöglichen Kompliment: „Ich wünsche mir für den TuS Blankenstein, dass alles so bleibt, wie es ist“, sagt Uwe Knop, den alle eigentlich nur Berta nennen.