Hattingen. Nach dem Rückzug der ersten Mannschaft in der Winterpause gibt es jetzt einen Neustart in der Kreisliga A. Veli Kutlu strahlt Zuversicht aus.
Mit einer völlig neu formierten ersten Mannschaft werden die Fußballer von Hedefspor Hattingen die Saison 2018/2019 angehen. Und mit einem neuen Trainer - aber so richtig neu ist der eigentlich gar nicht.
Die Verantwortlichern von Hedefspor Hattingen haben anstrengende Jahre hinter sich. Der so sehr herbeigesehnte Kunstrasenplatz im Rauendahl ist inzwischen zwar Realität geworden, doch in sportlicher Hinsicht ging es zuletzt steil bergab – von der Westfalenliga runter bis in die Bezirksliga. Und weil es in der Saison 2017/2018 auch in der Bezirksliga nicht richtig lief und das Personal immer knapper wurde, zog der Vorstand in der Winterpause die Reißleine. Hedefspor Hattingen zog seine erste Mannschaft vom Spielbetrieb zurück und stand damit bereits kurz nach Weihnachten als Absteiger fest. Die wenigen Spieler, die noch geblieben sind, spielten dann bis zum Ende der Saison noch in der zweiten Mannschaft, die letztlich aus der Kreisliga B abgestiegen ist.
Jetzt gibt es einen Neustart in der Kreisliga A
Die Erstvertretung von Hedefspor will jetzt einen Neustart in der Kreisliga A hinlegen. „Ich bin mir ganz sicher, dass wir uns wieder fangen, und ich glaube auch, dass wir uns bald wieder nach oben orientieren können“, sagt der Sportliche Leiter Veli Kutlu, der inzwischen aber wieder recht optimistisch in die nähere Zukunft schaut.
Nur drei Spieler sind bei Hedefspor geblieben
Von der alten Mannschaft sind nur noch drei Spieler dabei - neben Torwart Shefki Ajvazi sind das Hanif Azam und Akin Recber. Sechs Spieler kommen aus der eigenen A-Jugend - nämlich Bahutan Albayrak, Marvin Michaelis, Baris Piskin, Firat Tiris, Yasin Cetinkaya und Torwart Justin Timme. Weil neun Akteure aber noch nicht für eine Fußball-Mannschaft reichen, warben die Hedef-Verantwortlichen auch in der näheren Umgebung für ihren Verein. „Das war gar nicht so leicht“, sagt Veli Kutlu in Erinnerung an viele Gespräche mit potenziellen Zugängen. „Die Spieler wollten natürlich auch wissen, wie es bei uns weitergeht. Ihnen war es wichtig, dass wir eine funktionierende Mannschaft mit Perspektive aufbieten können. Und ich glaube schon, dass wir das jetzt auch wieder können“, so Kutlu.
Afeez Yaya Ola gehört zu den Rückkehrern
Elf von den angesprochenen Spielern haben sich dann zu einem Wechsel zu Hedefspor entschieden. Dabei gibt es auch einige Rückkehrer. Der bekannteste ist sicherlich Abwehrspezialist Afeez Yaya Ola, der zuletzt im Trikot von Türkiyemspor Essen spielte. Yaya Ola hat sich jetzt zum dritten Mal Hedefspor angeschlossen.
Im Winter gab es ein Ende mit Schrecken
Außerdem kommen Suleyman Ulutas, Ufuk Mercimek (beide Amac Spor Dahlhausen), Tarek Attar (FC Wetter), Dominique Bassi (FC Neuruhrort), Bülent Gündüz (FC Nordkirchen), Ferhat Argac (Türkiyemspor Bochum), Gianluca Weis, Mohamed Biykeane (beide Altenbochum 01) und Ümit Günkaya (CSV Linden). Als spielender Co-Trainer soll sich zudem Leeroy Lawrence bei Hedefspor engagieren. Zum Trainer-Team gehören außerdem Bülent Gündüz, Orhan Terzi (Torwarttrainer) und Engin Tuncay als Cheftrainer.
Engin Tuncay wird zum zweiten Mal Hedef-Trainer
Auch Engin Tuncay hat schon Erfahrungen bei Hedefspor gemacht. Er kam zu Westfalenliga-Zeiten gemeinsam mit Ex-Profi und Weltenbummler Hans-Jürgen Gede nach Hattingen. Als Gede sich dann aber nach Vietnam verabschiedete, wurde Tuncay Cheftrainer. Doch auch er konnte den Niedergang nicht stoppen und wurde von Hedefs ewigem Feuerwehrmann Veli Kutlu abgelöst.
„Das war damals eine ganz schwierige Situation. Es gab bei uns aber nie Zweifel daran, dass Engin Tuncay ein guter Trainer und absoluter Fußball-Fachmann ist. Er ist ja auch A-Lizenz-Inhaber“, sagt Veli Kutlu, der aber auch zugibt, dass es nicht ganz leicht gewesen sei, Engin Tuncay erneut für den Verein zu gewinnen. „Wir haben uns ja in der Landesliga von ihm getrennt. Und jetzt haben wir ihn für die Kreisliga A zurückgeholt. Das ist schon ungewöhnlich, doch ich denke, dass die Situation jetzt eine ganz andere ist. Damals war die Talfahrt nicht aufzuhalten, doch nachdem wir im vergangenen Winter die Mannschaft zurückgezogen hatten, gab es plötzlich auch wieder Zeit, etwas Neues aufzubauen“, sagt Veli Kutlu und fügt dann noch hinzu: „Es war sicher auch so etwas wie ein Ende mit Schrecken, doch danach konnten wir endlich Luft holen. Und jetzt schauen wir auch wieder nach vorne.“